Küstenlandschaften
Küstenfotografie ist Landschafts- und Naturfotografie. Das bedeutet auch, dass die bei Landschaftsmotiven wirksamen Variablen – Jahresund Tageszeit, Wetter- und Lichtsituation, Kamerastandpunkt und Perspektive – auch für die Küstenfotografie gelten. Dazu kommt als weitere Variable das Meer, das seine Gestalt ständig verändert: Mal liegt es ruhig wie ein Spiegel vor dem Fotografen, mal türmt es sich zu mannshohen Wellen. Felsen in Strandnähe werden in der einen Sekunde sanft von Wasser umspült, einen Moment später spritzt ungestüm die Gischt. Und dann gibt es noch die Gezeiten, Ebbe und Flut, das beständige Kommen und Gehen des Wassers. Kurzum: Küste und Meer unterscheiden sich von anderen Landschaftsmotiven durch ihre besondere Dynamik. Und noch mehr als sonst entscheidet der eine richtige Moment über die Qualität einer Aufnahme. Daraus folgt: Für die Küstenfotografie sollten Sie sich Zeit nehmen. Wenn Sie einen optimalen Standort für ein Motiv gefunden haben: Stellen Sie die Kamera aufs Stativ, beobachten Sie, wie Licht die Struktur der Felsen verändert, wie statische und fließende Bildelemente kontrastieren, wie sich Wellen, Gischt und Wolken zu einem Gesamtkunstwerk fügen. Tipp: Bei den meisten Landschaftsmotiven muss die Kamera exakt gerade ausgerichtet werden, damit auch der Horizont gerade verläuft. Dabei hilft die Wasserwaage bzw. der künstliche Horizont, den die meisten Kameras im Live-View-Modus bieten. Wenn nicht, hilft eine Aufsteckwasserwaage am Blitzschuh der Kamera.