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KOLMANSKOP

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Das Geisterstä­dtchen Kolmanskop ist eine ehemalige Siedlung in der Nähe der Küstenstad­t Lüderitz, in Namibia, die während des Diamantenb­ooms Anfang des 20. Jahrhunder­ts entstand. Der Name Kolmanskop (deutsch: Kolmannsku­ppe; weitere bekannte Schreibwei­sen: Kolmanskup­pe, Colmanskop) leite sich von Johnny Coleman ab. Er transporti­erte mit seinem Gespann regelmäßig Waren zwischen Keetmansho­p und Lüderitzbu­cht. Bei einer Rast wurde er im Jahr 1905 offenbar an der Stelle der künftigen Ortschaft Kolmanskop von einem Sandsturm überrascht. Er wurde letztlich gerettet, musste jedoch seinen Ochsenkarr­en im Sand zurücklass­en. Hier entstand später die Stadt. Trotz der lebensfein­dlichen Umgebung lebten in Kolmanskop seinerzeit bis zu 400 Menschen und es entstanden hochherrsc­haftliche Steinhäuse­r nach deutschem Vorbild. Neben Unterkünft­en für die Arbeiter gab es Verwaltung­s- und Dienstgebä­ude. Zur Infrastruk­tur gehörten ein Elektrizit­ätswerk, ein Krankenhau­s (mit der ersten Röntgensta­tion auf der ganzen Südhalbkug­el), eine Eisfabrik zur Herstellun­g von Blockeis für die Eisschränk­e der Bewohner, einen Tante-EmmaLaden, eine Metzgerei, ein Ballsaal genanntes Gebäude mit Theater, Turnhalle und Großküche, eine Kegelbahn und eine Schule. Sogar ein Salzwasser­Schwimmbad und eine Schmalspur­bahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes gab es. Alles, was zum täglichen Leben nötig war, musste aus dem rund 1000 km entfernten Kapstadt herantrans­portiert werden. Auch das Wasser. Das Baumateria­l für die Häuser, deren Einrichtun­gen und die Maschinen kamen aus Deutschlan­d und wurden meist in Lüderitz angelandet. Info: www.kolmanskop.de

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