Tempo für Profis

Sony stellt mit der A9 das neue Spitzenmodell seiner spiegellosen Vollformatkamera vor. Tempo und Performance unter harten Bedingungen sind die Kerneigenschaften der 5300 Euro teuren Kamera. Auch der neue 24-MegapixelMehrschichtsensor zielt deswegen nicht auf höchste Auflösung, sondern auf Tempo und maximale Leistung bei wenig Licht. Mit der A9 greift Sony die beiden Flaggschiffe von Canon und Nikon an: Ziel ist es, die Canon 1D X Mark II und die Nikon D5 in den Sportstadien abzulösen.

Mehrschicht-Sensor

Rückseitig belichtete BSI-Sensoren arbeiten bereits in anderen A7-Modellen, doch der neue 24-Megapixel-Sensor im KB-Format erhält zusätzlich eine Speicherschicht ähnlich dem 1-Zoll-Sensor der RX100 IV. Wie bei BSI üblich sitzen die Schaltungen aus Kupfer hinter der lichtempfindlichen Sicht und dunkeln diese so nicht ab. Als Neuheit hat Sony einen DRAM-Speicherchip in die Rückseite des Sensors integriert. Dieser Aufbau legt den Schwerpunkt auf hohe Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen und auf schnelle Datenverarbeitung. Hieran ist auch der überarbeitete Bionz-X-Bildprozessor mitbeteiligt. Wie schon bei der A99 II ist der Bildprozessor mit einem eigenen Zusatzchip (Front- End-LSI) ausgestattet, welcher neben einiger Signalverarbeitung vor allem als Pufferspeicher dient. Dank beweglicher Aufhängung des Sensors realisiert Sony eine kameraseitige Bildstabilisierung in fünf Bewegungsachsen.

Schneller Autofokus

Im Vergleich zur A7R II und auch zur A99 II macht das Autofokussystem der A9 einen großen Schritt nach vorne und nutzt die Schnelligkeit des Sensors und des Bildprozessors. Die AF-Performance der A9 soll die der A7R II um 25 Prozent übertreffen. Sie stellt per Hybrid-AF scharf: 693 Phasen-AFFelder, unterstützt von 25 Kontrast-AF-Feldern, decken rund 93 Prozent der Sensorfläche ab und ermöglichen somit eine engmaschige Motivverfolgung bis weit an den Rand. Beim Tracking kann die Kamera bis zu 60 Berechnungen pro Sekunde durchführen und somit rasch auf Veränderungen reagieren. Im AF-S-Modus kann das AF-System noch bei einer Helligkeit von EV-3 fokussieren. Serienaufnahmen machte die neue Sony mit bis zu 20 Bildern/s und schafft laut Hersteller in der RAW-Einstellung 241 Auslösungen in Folge. Diese Geschwindigkeit erreicht die Kamera nicht zuletzt wegen der UHS-II-Unterstützung, die in einem der beiden SD-Speichersteckplätze gegeben ist.