Sturm & Gewitter
Bei starkem Wind oder Sturm ist Bilddynamik programmiert: Alles scheint in Bewegung zu sein, und das Stativ, sonst Garant gegen Verwacklungen, wird selbst zum Schärferisiko. Was tun? Kein zu leichtes Stativ verwenden, das Ausziehen der Mittelsäule und der untersten (= schwächsten) Stativsegmente) möglichst vermeiden. Wenn Sie am Stativ Ballast anbringen, sollte dieser Bodenkontakt haben und keinesfalls im Wind schaukeln, was den gesamten Aufbau zum Kippen bringen kann. Stemmen Sie sich, wenn nötig, mit dem eigenen Körpergewicht auf das Stativ, um die Kamera zu stabilisieren. Allgemein gilt: Halten Sie sich von Bäumen fern – bei Sturm wie bei Gewitter – und fotografieren Sie von einem sicheren Unterstand aus. Abends und nachts kontrastieren Blitze am besten zum Himmel. Sie schalten den Autofokus ab und stellen auf Unendlich scharf. Anschließend wählen Sie ISO 100, Blende 11 oder 16 und die längstmögliche Belichtungszeit Ihrer Kamera, meist 30 s. Innerhalb dieses Zeitraums können Sie meist mehrere Blitze aufzeichnen. Wollen Sie die Belichtung früher abbrechen – weil Sie vielleicht einen schönen Einzelblitz eingefangen haben –, so decken Sie das Objektiv für den Rest der Belichtung mit einem schwarzen Tuch ab. Flexibler sind Sie mit der B(ulb)-Funktion Ihrer Kamera: Bei Einstellung auf „B“bleibt der Verschluss so lange geöffnet, wie Sie den Auslöser festhalten. Statt des Auslösers Ihrer Kamera verwenden Sie dafür einen geeigneten Kabel-, IRoder Funkauslöser mit Feststell- beziehungsweise Timerfunktion. Manche Kameras wie die Fujifilm X-T2 haben einen einstellbaren Verschluss-Timer (hier bis 15 Min.) bereits an Bord.