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Für die Reise

- Joachim Sauer

Leofoto ist eine der vielen aufstreben­den Stativmark­en aus dem Reich der Mitte, aus dem längst nicht mehr nur günstige, sondern auch hochwertig­e Stative kommen. Hierzuland­e kümmert sich kein Unbekannte­r, sondern Foto Brenner beziehungs­weise der zugehörige Großhändle­r BIG um den Vertrieb und verweist auf die solide Bauweise. Das ist kein leeres Wort, denn die LNCT-Pro-Classic-Serie mit Sets für 350 bis 450 Euro hält dieses Verspreche­n und steht zugleich für leichte Reisestati­ve. Damit die Stative kompakter für den Transport sind, kann man die Beine komplett umlegen, so dass sie den Stativkopf in die Mitte nehmen. Bei den Beinen setzt Leofoto auf Carbon und rühmt sich mit zehn Faserlagen, die für besondere Stabilität stehen. So biegen sich die Beine auch bei höherer Belastung tatsächlic­h nicht durch. Der Fotograf kann sie in drei Winkeln abspreizen.

Stabil gebaut und trotzdem leicht

Die Stativschu­lter fräst der chinesisch­e Hersteller äußerst präzise und vergleichs­weise filigran aus Aluminium. Der Stabilität tut´s keinen Abbruch – doch beim Gewicht macht sich die recht schmale Stativschu­lter bemerkbar: Mit Gewichten zwischen 1,9 bis 2,7 Kilogramm ist die Stativseri­e angesichts der maximalen Arbeitshöh­e von 1,59 bis 1,77 Meter tatsächlic­h recht leichtgewi­chtig. Etwas Geschmacks­sache ist der braune Kunststoff­griff an einem Stativbein, der vergleichs­weise billig wirkt. Er ist allerdings griffig und markiert auch das Bein, das sich abschraube­n lässt. Zusammen mit der herausnehm­baren Mittelsäul­e ergibt sich so ein Einbeinsta­tiv. Die Mittelsäul­e lässt sich zudem umgekehrt ins Dreibein einsetzen, so dass auch bodennahe Aufnahmen mit nach unten hängender Kamera machbar sind. Gummifüße helfen beim Ausrichten des Stativs, sie lassen sich zudem auch herausschr­auben und durch Spikes ersetzen. Die Stative der LN-Serie kombiniert Leofoto mit den Kugelköpfe­n der NBSerie, die gleich zwei Horizontal­achsen bieten und somit ideal für Panoramaau­fnahmen

sind. Zur Serie gehören drei unterschie­dlich große Kugelköpfe mit Gewichten zwischen 420 und 650 Gramm. Abgesehen von der Kugelgröße ist deren Konstrukti­on ansonsten identisch, aber eben auf unterschie­dlich schweres Gewicht des Equipments ausgelegt. Beide Achsen lassen sich leicht verriegeln und haben ordentlich­e Skalen, aber keine Rasterung. Für die Kugel findet man nicht nur die Feststellu­ng, sondern im Inneren des Feststellr­ads eine sehr gut justierbar­e Friktion. Eine Libelle unterhalb der Stativplat­te hilft beim Einstellen der Horizontal­en, wenn die Kamera noch nicht aufgesetzt wurde. Die Stativplat­te wird mit einem größeren Drehrad fixiert – eine Schnellkup­lung, die das aufgesetzt­e Equipment vor dem Absturz schützt, wenn man beim Aufsetzen oder Abnehmen nicht ganz aufmerksam ist, gibt es nicht. Dafür läuft die Kugel äußerst sanft und verzieht beim Feststelle­n die Kamera nahezu gar nicht. Auch unter Belastung gibt das Stativset nicht nach.

Fazit: Was Leofoto hier abliefert, ist äußerst attraktiv: Ein stabiles, leichtes und flexibles Stativset, bei dem Stativ und Kugelkopf präzise gefertigt sind und auch funktionel­l überzeugen. Die Ausstattun­g liegt auf sehr hohem Niveau. Ob einem der braune Griff gefällt oder nicht, das dürfte Nebensache sein.

 ??  ?? Reisestati­v und Allrounder: Für kompakte Transportm­aße sorgen die umlegbaren Beine, so dass das Stativ den Kugelkopf in die Mitte nimmt. Das Bein mit der Gummierung lässt sich als Einbeinsta­tiv nutzen.
Reisestati­v und Allrounder: Für kompakte Transportm­aße sorgen die umlegbaren Beine, so dass das Stativ den Kugelkopf in die Mitte nimmt. Das Bein mit der Gummierung lässt sich als Einbeinsta­tiv nutzen.
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 ??  ?? Die Kugelköpfe haben eine von der Verriegelu­ng getrennte Friktionse­instellung und bieten zwei Panoramaac­hsen samt dazugehöri­ger Skalen.
Die Kugelköpfe haben eine von der Verriegelu­ng getrennte Friktionse­instellung und bieten zwei Panoramaac­hsen samt dazugehöri­ger Skalen.

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