Abend & Nacht
Das Leuchtfeuer, auch Befeuerung genannt, ist die Seele des Leuchtturms. In früheren Zeiten verwendete man dafür Holz, Teer oder Kohle, später dann Öl und Gas, bis sich die Elektrizität als Energiequelle durchsetzte. Um 1820 erfand der französische Physiker Augustin Jean Fresnel die nach ihm benannte Fresnelsche Stufenlinse. Diese revolutionierte als optisches System die Leuchtturmtechnik, weil sie eine kompakte Bauform mit relativ geringem Gewicht und hoher Lichtausbeute kombinierte. Die Reichweite eines Leuchtfeuers beträgt zwischen fünf und 20 Seemeilen, je nach Position des Leuchtturms, Qualität der Optik und aktuellen Sichtverhältnissen (mehr zu diesem Thema auf de.wikipedia.org/ wiki/Leuchtturm). Es macht einen Unterschied, zu welcher Abend- oder Nachtzeit man einen befeuerten Leuchtturm fotografiert. Morgens oder abends zur Blauen Stunde ist die Chance groß, dass man eine Belichtung wählen kann, die das Umfeld des Leuchtturms nicht zu dunkel darstellt, während das helle Lampenhaus noch Zeichnung aufweist. Tipp: Eine Smartphone-App wie Sun Surveyor Lite in- formiert über den Zeitpunkt der Blauen Stunde zu einem konkreten Datum. Bei Nachtaufnahmen führt das extrem helle Licht meist zu partieller Überbelichtung. Kein Problem, wenn der Leuchtturm nur als Detail einer Landschaft im Bild ist. Bei größerem Abbildungsmaßstab sollte man mindestens zwei unterschiedlich belichtete Fotos machen und diese bei der Bildbearbeitung mittels Ebenen kombinieren – so bekommt man die Kontraste in den Griff. Die „Lichtfinger“des Leuchtturms sieht man am besten, wenn etwas Dunst in der Atmosphäre ist.