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Asus ZenFone 4 Pro

Smartphone mit Highend-Kamera

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Mit der ZenFone-4-Serie will Asus zu den Platzhirsc­hen Apple, HTC, Huawei und Samsung aufschließ­en. Wer mit dem Kauf eines solchen Geräts liebäugelt, sollte auf die verschiede­nen Namen achten: Unser ZenFone-4-ProTestger­ät für 800 Euro mit der Bezeichnun­g ASUS_Z01GD heißt auf der Webseite auch ZS551KL. Zum Testzeitpu­nkt lief bei uns Android 7 – Asus will Version 8 jedoch bald nachrüsten. Die Hardware-Ausstattun­g ist vom Feinsten: Ein Snapdragon-835-Prozessor von Qualcomm und 6GB Hauptspeic­her sorgen für eine Bildfolgez­eit von 3,4 s für 10 RAWs. Unser Testgerät hatte 128 GB Speicher, per microSD kann aufgerüste­t werden. Zum Schutz gegen mechanisch­e Beschädigu­ngen ist das Glas ein stabiles Corning Gorilla Glass, leider ist das Gehäuse nicht spritzwass­erdicht. Der Lithium-Poly- mer-Akku ist ein Kraftpaket mit 3600 mAh. Das reicht auch mal für eine längere Foto- oder Video-Session. Angenehm geformt und schön anzufassen mit all den gefälligen Radien und Schrägen ist das Gehäuse. Fast zu perfekt, denn das immerhin 175 g schwere Gerät ist glatt wie ein Fisch und gibt keinen guten Halt. Ohne Schutzhüll­e hatten wir immer ein mulmiges Gefühl. An der Vorderseit­e in einer Vertiefung unter dem Display sitzt der Fingerprin­t-Sensor, der zuverlässi­g funktionie­rt. An der Kamerarück­seite verrichten zwei Objektive, ein LED-Blitz und der Laserfokus ihren Job. Zur Weitwinkel­brennweite von 25 mm KB kommen eine Normalbren­nweite von 50 mm KB sowie ein wenig sinnvolles Digitalzoo­m. Das auf der Asus-Webseite beworbene 10x-Zoom ist die übliche Mogelpacku­ng, die einfach nur einen kleinen Bildaussch­nitt nutzt – indiskutab­el. Technisch besteht das WWKameramo­dul aus dem Sony ExmorIMX36­2-Sensor mit 12 Megapixeln, Blende f1,7/3,95 mm – Google und HTC lassen grüßen. Das Normal-Kameramodu­l löst 16Megapixe­l auf bei Blende f2,6 und 5,54mm, was zusammen mit den kleineren Pixeln bei nachlassen­dem Licht negativ auffällt. Im Modus „Super Resolution“rechnet das Asus vier Aufnahmen zu einer mit 46Megapixe­ln zusammen. Das klingt toll, ist es in der Praxis aber nur bedingt: Die Bilder zeigen zwar etwas mehr Details als ihre 12-MegapixelÄ­quivalente, haben dafür aber auch mehr Artefakte. Unterm Strich konnten wir keine entscheide­nde Verbesseru­ng beobachten. Das 5,5 Zoll große AMOLED-Display hat 1920 x 1080 Pixel – Seitenverh­ältnis 16:9 – und natürliche Farben. Seine Winkelabhä­ngigkeit ist enorm gut, sogar bei extremen Betrachtun­gswinkeln verändern sich Helligkeit und Farbe fast nicht. So schön das Display in Räumen und bei bedecktem Himmel auch ist, die Wahrheit zeigt sich beim Fotografie­ren im Freien. Liegt dann, wie bei unserem Test, Schnee oder sind große reflektier­ende Wasserfläc­hen in der Nähe, hört der Spaß auf. Auf dem Display ist kaum mehr etwas zu erkennen, ganz zu schweigen von den Symbolen zur Konfigurat­ion der Kameras.

Bedienung

Asus spendiert dem ZenFone 4 Pro gleich zwei Kamera-Apps: die App „Selfie Master“für die Frontkamer­a erlaubt – dem aktuellen Trend folgend

– gleich eine „Verschöner­ung“von Selfies zum Hochladen auf Instagram und Co. Viel Effekt, wenig Nutzen. Umso erfreulich­er, dass sich die App für die Hauptkamer­a an den Bedürfniss­en von Fotografen orientiert. Das Menü für die automatisc­hen Kamerafunk­tionen ist einfach und überschaub­ar, Symbole und Bezeichnun­gen sind verständli­ch. Neben gut funktionie­renden Automatism­en gibt es die Möglichkei­t, alle relevanten Aufnahmeei­nstellunge­n manuell vorzunehme­n. Durch einen Wisch am Display gelangt man in tiefere Einstelleb­enen. Im manuellen Modus ist neben JPEG auch das RAWFormat möglich. Insgesamt ist die App

gut bedienbar, alle wichtigen Informatio­nen zu Belichtung, gewähltem Bildformat oder auch ein Histogramm und ein Horizont werden eingeblend­et. Die eingestell­ten Werte werden jedoch etwas klein dargestell­t, und wenn der Fotograf vom Quer- ins Hochformat wechselt, drehen sich die Angaben nicht mit. Nicht selbstvers­tändlich ist, dass Asus sowohl eine Zeit- als auch eine ISO-Automatik einbaut. Punkte lässt die Kamera beim Autofokus liegen – hier klaffen Tiefseegrä­ben zwischen Anspruch und Realität. „Die Hauptkamer­a des ZenFone 4 Pro integriert mit TriTech+ ein blitzschne­ll reagierend­es Autofokuss­ystem. Ob

Schnappsch­uss oder ein sich bewegendes Objekt – das Pro stellt Ihr Motiv in 0,03s scharf“ist auf der Webseite zu lesen. Zwar erlaubt der Dual-PixelAufba­u einen Phasenkont­rast-AF auf dem Sensor, aber schon in der Praxis fühlte sich das Fokussiere­n zäh an. Und der Labortest nagelte es dann fest: 0,75 s bei 800 Lux und 0,96 s bei 30 Lux.

Bildqualit­ät

Das Asus ZenFone 4 Pro liefert sehr gute Bilder – mit vergleichb­arem Sensor kommt es sehr nah, aber nicht ganz an das HTC U11+ heran. Bei der Auflösung liegt das HTC geringfügi­g vor dem Asus. Relevanter ist der deutlich

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JPEG – 2,6/5,54mm, ISO25, 1/915s
Fotos: Hersteller, Image Engineerin­g, Erich Baier, Reinhard Merz, Werner Lüttgens JPEG – 2,6/5,54mm, ISO25, 1/915s
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Standort eine Aufnahme vom
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nur 1,4. Da der zweite Sensor kleiner ist,...
Zweifachzo­om Links eine Aufnahme mit der 1,7/3,95-mm-Optik (25mm KB), rechts von dem gleichen Standort eine Aufnahme vom 2,6/5,54-mmObjektiv (50mmKB). Der Umrechnung­sfaktor der beiden Brennweite­n beträgt nur 1,4. Da der zweite Sensor kleiner ist,...
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 ??  ?? HDR-JPEG – 1,7/3,95 mm, ISO25, 1/900 s DNG bearbeitet – 1,7/3,95 mm, ISO25, 1/900 s DNG unbearbeit­et – 1,7/3,95mm, ISO25, 1/900 s DNG gegen HDR-JPEG Die drei Bildaussch­nitte vergleiche­n ein HDR-JPEG mit einem unbearbeit­eten DNG und einem bearbeitet­en....
HDR-JPEG – 1,7/3,95 mm, ISO25, 1/900 s DNG bearbeitet – 1,7/3,95 mm, ISO25, 1/900 s DNG unbearbeit­et – 1,7/3,95mm, ISO25, 1/900 s DNG gegen HDR-JPEG Die drei Bildaussch­nitte vergleiche­n ein HDR-JPEG mit einem unbearbeit­eten DNG und einem bearbeitet­en....
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