Neue Kameras von Leica, Panasonic und Nikon, tolle Objektive, praktisches Zubehör
Passend zu den neuen Spiegellosen hat Nikon eine neue Objektivlinie entwickelt. Die neuen Nikkore führen – wie die Kameras – das Z im Namen und ein S als Serienbezeichnung. Das „S“lässt über weitere Serien spekulieren. Vielleicht steht am Ende ein ähnliches System wie bei Sigma, das ja auch A-, C- und S-Objektive anbietet. Zum Start gibt es drei Nikkor-Z-S-Rechnungen: zwei Festbrennweiten und ein Zoom. Eine weitere Festbrennweite ist angekündigt, eine Roadmap gibt Ausblick auf den geplanten Ausbau – aktuell alles S-Nikkore. Hinzu kommt ein Adapter für den Einsatz der klassischen SLR-F-Objektive an den ZModellen. Das neue Z-Bajonett hat 55 mm als Innendurchmesser, 16 mm Auflagemaß und elf Kontakte. Der Durchmesser ist größer als es für KB-Rechnungen eigentlich nötig wäre. Das Nikon-F-Bajonett der SLR-Kameras ist zum Beispiel nur 44 mm groß. Der größere Durchmesser ermöglicht aber mehr Flexibilität bei der Entwicklung neuer Objektive – vor allem mit Blick auf die Lichtstärke. War bei dem F-Bajonett schon bei f1,4 Schluss, kann Nikon jetzt f0,95 bieten. Der Wegfall des Spiegelkastens ermöglicht das kleinere Auflagenmaß. Der geringere Abstand vom Bajonett zum Sensor vereinfacht den Aufbau von Weitwinkelobjektiven. So muss Nikon die Schärfeebene nicht mehr oder zumindest nur mit weniger zusätzlichem Aufwand nach hinten verlagern – die letzte Linse kann nun wesentlich näher am Sensor platziert werden.
Drei Nikkor Z S zum Start
Zum Marktstart gibt es das Zoom Nikkor Z 4/24-70 mm S für 1100 Euro und das Nikkor Z 1,8/35 mm S für 950 Euro – beide Optiken kommen Ende September in den Handel. Ende Oktober soll dann auch das Nikkor Z 1,8/50 mm S für 680 Euro verfügbar sein. Alle drei Rechnungen haben den Schutz vor Staub und Spritzwasser gemeinsam, ebenso den Einsatz von speziellen EDGläsern, asphärisch geformten Linsenelementen und einer Nanokristallvergütung zur Reduktion optischer Fehler. Beim AF-Antrieb setzt Nikon auf leise Schrittmotoren. Alle drei Objektive verfügen über einen breiten, geriffelten Ring zur manuellen Fokussierung. Bildstabilisatoren sind dagegen nicht integriert – die Stabilisierung übernehmen ja die Z-Kameras. Die Blendensteuerung erfolgt elektronisch. Neben diesen drei Rechnungen kündigt Nikon eine besonders lichtstarke Festbrennweite an: Nikkor Z 0,95/58 mm S Noct. Bei der Entwicklung stand das AI Noct-Nikkor 1,2/58 mm aus dem Jahre 1977 Pate. Das neue Objektiv wird nur über eine rein manuelle Fokussierung verfügen und soll
für eine besondere Abbildungsleistung optimiert sein. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt auf den Übergängen von Schärfe zu Unschärfe – also auf dem Bokeh. Der Hersteller will die Palette der Nikkor-Z-S-Objektive in den kommenden Jahren weiter ausbauen – das ist für den Erfolg des neuen Systems entscheidend. Nikon veröffentlicht deswegen bereits jetzt für potenzielle Ein- und Umsteiger eine Roadmap. 2019 sollen drei Zooms und drei Festbrennweiten die S-Linie erweitern: 4/14-30 mm, 2,8/2470 mm und 2,8/70-200 mm sowie 1,8/20 mm, 0,95/58 mm und 1,8/85 mm. Für 2020 sind das 2,8/14-24 mm, 1,8/24 und 1,2/50 mm angekündigt. Alle diese Rechnungen gehören zur S-Linie. Bei dieser Roadmap fällt die Konzentration auf lichtstarke, hochwertige Rechnungen auf. Aus diesem Grund glauben wir an eine weitere, günstigere Serie mit Nikkor-Z-Optiken. Zudem fehlen die langen Teles, was ebenfalls auf eine weitere, vielleicht dritte Linie hindeutet. Damit der Fotograf die F-Objektive auch an spiegellosen ZKameras verwenden kann, hat Nikon den 300 Euro teuren FTZ-Adapter entwickelt. Er unterstützt die Belichtungsautomatik, den Autofokus, sofern die Optik über einen eigenen AF-Motor verfügt, und die Bildstabilisierung. Wenn der Fotograf ein VR-Objektiv aufsetzt, arbeiten beide Bildstabilisierungssysteme – also Kamera und Objektiv – zusammen. Dabei werden die Verwacklungen in drei Bewegungsrichtungen ausgeglichen: Zwei kommen vom Objektiv, eine von der Kamera. Bei langen Brennweiten könnte die Objektivstabilisierung effektiver arbeiten als die kameraseitige. Wenn Objektive ohne VR-Technik eingesetzt werden, nutzt Nikon den Kamera-VR mit seinen fünf Achsen. Der Adapter verfügt über eine mechanische Blendensteuerung für ältere Objektive und ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Wadim Herdt www.nikon.de