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Leica D-Lux/ Panasonic LX 100

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Doppelgäng­er

Auf den ersten Blick wirkt die Leica DLux wie eine edle Kompaktkam­era im klassische­n Sucherkame­radesign. Bei näherem Hinsehen dagegen offenbart sich in technische­r Hinsicht exakt eine Panasonic Lumix LX100. Die D-Lux muss ohne Belederung oder Gummierung am Gehäuse auskommen und wirkt glatt, sodass die Lumix LX100 um einiges griffiger in der Hand liegt. Zudem sorgt hier ein Gummigriff vorne für sicheren Halt. Was Ausstattun­g und Funktional­ität betrifft, sind beide Kameras aber praktisch identisch. Im Inneren steckt jeweils ein Micro-Four-Thirds-Sensor mit einer theoretisc­hen Gesamtaufl­ösung von 16,8 Megapixeln. Das fest verbaute Objektiv ist bei beiden Kameras ein Leica DC Vario Summilux 1,7-2,8/10,9-34 mm mit integriert­em Bildstabil­isator, das einen KB-äquivalent­en Bereich von 24-70mm abdeckt. Preislich liegen beide Modelle unter 1000 Euro, allerdings kostet die Leica mit 850 Euro rund 320 Euro mehr. Das ist ein satter Aufschlag, auch wenn es dafür die aktuelle Version von Adobe Lightroom und eine Dreijahres­garantie auf die Kamera dazu gibt. In beiden Kameras steckt ein WLAN-Modul, um sie kabellos mit einem PC oder Smartphone zu verbinden, fernzusteu­ern oder Einstellun­gen zu ändern. Die dafür nötige App Leica Image Shuttle entspricht der App Panansonic Image. Einen Blitz sucht man vergeblich, dafür beeindruck­t der OLEDSucher mit einer Auflösung von 921600 RGB-Pixeln, 100 %-Bildfeldab­deckung und 0,7facher Vergrößeru­ng. Der 3-ZollMonito­r fällt mit 307 200 RGB-Pixeln Auflösung eher in die Kategorie „Standard“: Er ist weder verstellba­r noch bietet er Touch-Funktional­ität. Ähnlich sind die Ergebnisse beim Tempo: Mit einer Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeiten von 0,22/0,25 s (Leica) und 0,25/0,24 s (Panasonic) bei 300/30 Lux zeigt sich der Kontrast-AF mit 49 Feldern in beiden Modellen schnappsch­usstauglic­h. Die Kameras erfreuen auch mit einem guten Serienbild­tempo: Mehr als 11B/s (JPEG und RAW) sind bei Leica drin, die Lumix LX100 begrenzt die RAWs auf 8,6 Aufnahmen pro Sekunde.

Bildqualit­ät

Mit einer Grenzauflö­sung zwischen 1534 bis 1407 LP/BH im ISO-Bereich zwischen 200 und 6400 bleibt Leica ein wenig hinter den bei der Panasonic-Kamera ermittelte­n Werten zurück (1594 bis 1452LP/BH). Generell niedriger liegen zudem die DL-Werte bis ISO1600, dies fällt verstärkt im Niedrigkon­trastberei­ch auf. Bis ISO 3200 bleiben die Kurven aber dennoch auch bei Leica konstant auf hohem Niveau. Rauschen wird erst ab ISO1600 mit einer VN von 2,1 deutlich erkennbar. Unterm Strich bieten beide Kameras bis ISO 800 eine ordentlich­e Bildqualit­ät mit einem geringen Vorsprung für Panasonic.

Fazit: Zwei Kameras, ein Sensor und das gleiche Zoom-Objektiv. Leica und Panasonic bieten die gleiche Ausstattun­g mit hochwertig­em OLED-Sucher, vielen Direktzugr­iffen und WLAN-Funktional­ität. Einen Blitz gibt es jeweils nicht, ebenso wenig einen Spritzwass­erschutz. Fast identisch sind die Messergebn­isse: Die Bildqualit­ät erreicht bis ISO800 eine ordentlich­e, nur moderat abfallende Leistung und ähnlich actiontaug­liche AFZeiten. Ob man sich für Leica oder Panasonic entscheide­t, bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks, der Haptik und des Budgets.

 ??  ?? Leica D-Lux: Optisch Leica, technisch eine Panasonic Lumix LX-100. Der MFT-Sensor mit 16,8MP nutzt effektiv nur 12,8MP im mittleren Sensorbere­ich (Bildwinkel­faktor 2,2). Das lichtstark­e Zoom-Objektiv mit Bildstabil­isator deckt den KB-äquivalent­en Brennweite­nbereich von 24 bis 70mm ab.
Leica D-Lux: Optisch Leica, technisch eine Panasonic Lumix LX-100. Der MFT-Sensor mit 16,8MP nutzt effektiv nur 12,8MP im mittleren Sensorbere­ich (Bildwinkel­faktor 2,2). Das lichtstark­e Zoom-Objektiv mit Bildstabil­isator deckt den KB-äquivalent­en Brennweite­nbereich von 24 bis 70mm ab.
 ??  ?? Um 3mm schmaler und mit Gummierung und Griffwulst ausgestatt­et, liegt die Panasonic Lumix LX100 besser in der Hand. Einen Spritzwass­erschutz oder Blitz bietet sie ebenso wenig wie die D-Lux.
Um 3mm schmaler und mit Gummierung und Griffwulst ausgestatt­et, liegt die Panasonic Lumix LX100 besser in der Hand. Einen Spritzwass­erschutz oder Blitz bietet sie ebenso wenig wie die D-Lux.
 ??  ?? Bis zum Tastenlayo­ut sind die Bedienkonz­epte der beiden Kameras identisch. Nach Aktivierun­g des Schnellein­stellmenüs über die QM-Taste und eines Funktionsb­ereichs sind auf dem Monitor auch die gleichen Auswahlmög­lichkeiten sichtbar.
Bis zum Tastenlayo­ut sind die Bedienkonz­epte der beiden Kameras identisch. Nach Aktivierun­g des Schnellein­stellmenüs über die QM-Taste und eines Funktionsb­ereichs sind auf dem Monitor auch die gleichen Auswahlmög­lichkeiten sichtbar.
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