Flottes APS-C-Modell
Canon erneuert das Einstiegsmodell für sein spiegelloses APS-C-System. Die EOS M200 hat zwar wie das Vorgängermodell M100 eine Auflösung von 24 Megapixeln und kommt ohne Sucher. Dafür ist sie aber mit dem aktuellen Bildprozessor Digic 8 ausgestattet, der ein schnelleres AFSystem und 4K-Video ermöglicht.
Beim Sensordesign des 24 Megapixel großen Dual-PixelCMOS besteht jedes Pixel aus zwei lichtempfindlichen Dioden. Damit kann die Kamera Phasen-AF-Messungen direkt auf dem Sensor durchführen. Diese Technik ist bei Canon mittlerweile Standard.
Schnelle Signal- und Datenverarbeitung
Mit dem Digic 8 verbessert sich die Signalverarbeitung teilweise, das heißt, die Kamera kann die Datenströme nun schneller verarbeiten. So macht sie jetzt Videos mit 4K (3840 x 2160 Pixel) und maximal 25 B/s. Im Gegensatz zu der kürzlich eingeführten M6 II filmt die M200 mit einem 1,6-fachen Crop. Sie beherrscht Zeitlupe mit 120 B/s (1280 x 720 Pixel). Die Seriengeschwindigkeit bleibt weiterhin bei 4 B/s inklusive Nachführung.
Das Phasen-AF-System hat mehr AF-Felder als bei der M100: Die M200 unterstützt den Fotografen mit maximal 143 AF-Messfeldern. Bei der M100 waren es noch maximal 49 AF-Felder. Über die Sensorabdeckung verrät Canon noch nichts. Wir nehmen aber an, dass die M200 mindestens die gleiche große Sensorfläche wie die M100 abdeckt: 80% in der Vertikalen und in der Horizontalen. Als Aufnahmemodi sind Spot, Einzelfeld, Zonen sowie Gesichts- und Augen-AF mit Verfolgung verfügbar. Wie die Spezifikationen verraten, stellt die Kamera beim 4K-Filmen mit Kontrast-AF scharf. Das dürfte die Video-AF-Performance zumindest in puncto Geschwindigkeit nach unten drücken.
Monitor als Sucher
Einen Sucher hat die M200 nicht. Anders als bei der teureren Schwester M6 II kann man auch keinen elektronischen Sucher nachrüsten, denn der M200 fehlt ein Zubehörschuh. Somit bleibt der Monitor die einzige Möglichkeit, um das Motive zu kontrollieren. Er misst wie gehabt drei Zoll in der Diagonale und löst 346 667 RGB-Pixel auf. Er ist weiterhin um bis zu 180 Grad nach oben schwenkbar und touchfähig. Da die M200 kaum mechanische Bedienelemente mitbringt, kommt dem Monitor die zentrale Rolle bei der Bedienung zu. Als Tasten bietet die Canon im Wesentlichen ein Einstellrad oben und eine 4-Wege-Wippe auf der Rückseite. Hatte die M100 noch eine separate Videotaste oben, so ist diese bei der M200 nun auf der Kamerarückseite anstelle der WiFi-Taste platziert.
Mit 300 Gramm ist die M200 leicht und hat kompakte Abmessungen. Als Ausstattung bringt die Kleine einen internen Blitz sowie die unverzichtbare Kombination aus WLAN und Bluetooth mit. Bilder speichert sie auf SD-Karten, unterstützt aber nicht den UHS-II-Standard. Der Akku reicht für 316 bzw. 485 Aufnahmen im Eco-Modus. Wadim Herdt