Angetestet
Für unseren ersten Test stand ein frühes Modell zur Verfügung, dessen Firmware vor dem Marktstart wahrscheinlich noch ein Update bekommt. Der eigentliche Test erscheint aus diesem Grund erst in der nächsten Ausgabe von
Aber natürlich haben wir schon einmal ein paar Vergleichsaufnahmen mit den Smartphones aus dem Test ab Seite 86 gemacht. Dabei beeindruckte uns das Tele am stärksten. Im Vergleich zum Oppo-Tele – ebenfalls ein echtes 5x-Tele – zeigte das Bild aus dem P40 Pro eine noch etwas bessere Zeichnung (Straßenszene). Das zusätzlich fotografierte RAW brachte gegenüber dem JPEG hier keinen Vorteil. Auffällig sind die kleinen Unterschiede in den Bildausschnitten: Das JPEG entspricht einer 135-mm-KB-Brennweite, beim RAW gleicht der Ausschnitt dem einer 125-mm-KB-Brennweite.
Auch bei den Porträts, aufgenommen mit der Telekamera, blieben die Unterschiede zwischen JPEG und RAW gering. Das RAW zeichnet zwar die Haut etwas feiner, bietet aber offenbar keine Vorteile bei der Dynamik. Die Artefakte im Wasserschaum der oberen Welle beim JPEG dürfte es mit der Serienversion nicht mehr geben. Ganz klassisch stellt das lange Tele den Kopf zudem ausgezeichnet rein optisch vor dem Flusslauf frei. Zumindest in dieser Situation ist ein Porträt-Modus, der diesen Effekt digital erzeugt, nicht notwendig. Beim P40 Pro basiert der Porträt-Modus auf der Hauptkamera, und bei der hier gewählten 3xZoomstufe (circa 81mm KB) kann die Auflösung nicht an die Leistung des 5x-Tele heranreichen. Egal – denn das ausgezeichnete Tele ist ja immer an Bord.
Fotoausstattung
Beim Thema Fotografie kooperiert Huawei weiterhin mit Leica. Die Anzahl der Kameras ist gleich geblieben: Das P40 Pro hat ein Superweitwinkel, ein Weitwinkel als Hauptkamera, ein langes Tele und schließlich eine ToF-Kamera für Tiefeninformationen. Vorn ist eine Selfiekamera mit 32-MP-Sensor und zusätzlichem Tiefensensor verbaut. Diese Informationen nutzt das Huawei unter anderem, um Porträts freizustellen.
Im Vorgängermodell debütierte ein Sensor mit einer neuartigen Farbfilterstruktur: Statt der typischen Rot-Blau-GrünFilterbelegung hat der Hauptkamerasensor des P30 Pro ein Rot-Gelb-Blau-Muster. Der Gelb-Filter erhöht die Lichtausbeute des Sensors.
Im P40 Pro verwendet Huawei eine Weitentwicklung dieser Technik und stattet sowohl die Haupt- als auch die Telekamera mit RYYB-Sensoren aus. Die Auflösung der Hauptkamera – ein Weitwinkel – steigt von 40 auf 50 Megapixel. Die Sensorfläche ist zudem größer geworden: von 1/1,7 Zoll im P30 Pro auf 1/1,28 Zoll im P40 Pro.
Wie bereits bei den Vorgängermodellen sind immer vier gleichartige Pixel zu einem Quadrat angeordnet. So kann der Fotograf bei viel Licht ein 50-Megapixel-Bild speichern und bei wenig Licht ein 12-Megapixel-Bild wählen, bei dem immer vier Pixel gemeinsam als ein größeres ausgelesen werden – Pixel Binning genannt. RAWs werden grundsätzlich mit voller Auflösung aufgenommen.
Die Hauptkamera hat eine 1,9/6,71-mm-(23 mm KB)-Optik. Sie ist zwar etwas lichtschwächer als die des Vorgängermoduls mit 1,6/5,56 mm (27 mm KB); aber da der neue Sensor größer ist, dürfte das Gesamtsystem dennoch lichtstärker sein. Gleich geblieben sind die optische Bildstabilisierung und die Fokussierung per Phasen-AF.
Wegen der langen Brennweite ist das Telemodul auch im P40 Pro liegend eingebaut – also in Periskopbauweise. Das Tele bietet eine 3,4/14,46-mm-(125 mm KB)-Optik, kombiniert mit einem 12-MP-Sensor und schießt ebenfalls JPEGs und RAWs. Im Vergleich zum P30 Pro hat sich die Auflösung von 8 auf 12 MP verbessert. Optischer Bildstabilisator und Phasen-AF sind weiterhin vorhanden.
Als Superweitwinkel nutzt das Huawei P40 Pro eine 1,8/18-mm-KB-Festbrennweite und einen 1/1,54-Zoll-Sensor mit 40-Megapixel-Auflösung – das klingt nach dem Superweitwinkel aus dem Mate 30 Pro, das ist deutlich leistungsfähiger als das entsprechende Modul des P30 Pro, und hat im Test überzeugt. Der Sensor beherrscht Pixel Binning und rechnet vier Pixel zusammen. Die gespeicherten Bilder haben deswegen 10 MP. Die Kamera nimmt JPEGs und RAWs auf. Die Lichtstärke ist höher als bei vielen Konkurrenzmodellen, außerdem kann auch das Superweitwinkel mit Phasen-AF scharfstellen.