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Nikon D780

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Das spritzwass­ergeschütz­te Gehäuse der D780 (2000 Euro) besteht aus einem Kunststoff-Magnesium-Mix. Die Verarbeitu­ng ist untadelig, die Haptik so gut wie man es von einem Nikon-Gehäuse erwartet. Der Pentaprism­ensucher der D780 bietet eine 100-Prozent-Bildfeldab­deckung und 0,7-fache effektive Vergrößeru­ng. Dem TFT-Monitor hat Nikon eine erhöhte Auflösung von 786 333 RGB-Pixeln spendiert. Die Bilddiagon­ale bleibt mit 3,2 Zoll unveränder­t, der Schwenkmec­hanismus ebenfalls. Ein wesentlich­er Unterschie­d im Vergleich zur D750 besteht darin, dass der Monitor touchfähig ist.

Autofokus und Video

Die D780 nutzt auch das Phasen-AFModul Multi-CAM 3500 der D750: 51 Messfelder, davon 15 Kreuzsenso­ren, decken einen mittleren Bildfeldbe­reich ab. Im Live-View-Modus arbeitet die D780 fast wie eine spiegellos­e Systemkame­ra ohne elektronis­chen Sucher. Die Technik wurde von der Z6 übernommen: ein Hybrid-AF mit 273 Phasen-AF-Punkten, von denen eine nicht näher definierte Anzahl auch den Kontrast-AF beherrscht. Bei der Serienbild­leistung im LiveView mit elektronis­chem Verschluss liegen D780 und Z6 gleichauf: rund 12 B/s mit JPEGs und 8 B/s im RAWModus. Mit mechanisch­em Verschluss schafft die D780 immer noch 7 B/s (JPEG/RAW).

Während sich die D750 beim Filmen noch mit Full HD (1920 x 1080 Pixel) begnügen musste, erreicht die D780 eine maximale Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln (4K/UHD) mit 30 Vollbilder­n pro Sekunde.

Bedienkonz­ept

Beim Bedienkonz­ept trifft der NikonKenne­r auf überwiegen­d Bekanntes. Blende und Belichtung­szeit hat man über zwei Drehräder im direkten Zugriff. Das beleuchtba­re Schulterdi­splay zeigt Aufnahmeei­nstellunge­n wie Verschluss­zeit, Blende, ISO oder den Belichtung­smessmodus an. Am Bedienlayo­ut der Rückseite scheint sich auf den ersten Blick nichts geändert zu haben, doch haben einige Tasten und Schalter die Stellung gewechselt.

Bildqualit­ät

Für ihre Auflösungs­klasse erreichte die Nikon in der JPEG-Einstellun­g gute Auflösungs­werte, doch wie Deadleaves­und Kantenkurv­en zeigen, wird dies nicht zuletzt durch eine ausgesproc­hen aggressive Signalvera­rbeitung begünstigt. RAW-Aufnahmen zeigen flachere Kurven und mildere Bildabstim­mung. Am deutlichst­en ist es bei den Kanten zu beobachten: Die kräftigen Überschwin­ger weichen einer dezenten Aufsteilun­g. So wird das Bild nicht mau aber auch nicht überschärf­t. Die Messwerte für Auflösung und Deadleaves bleiben trotz veränderte­r Signalvera­rbeitung erstaunlic­h konstant. Einbrüche sind nur dann bedeutend, wenn der RAW-Konverter stärker das Rauschen ins Visier nimmt (LR3). Und dazu raten wir nicht. Auch ohne Entrausche­n (LR1 ) bleiben die VNWerte mit VN 2,1 recht niedrig – das sind eben die Vorteile von großen Sensoren mit „weniger“Pixeln. Das sieht man den Bildern an, aber stören tut es nur selten. Mit LR2-Einstellun­g drückt man den VN-Wert auf 1,5 – fast das Niveau von JPEG (VN 1,4). Ein noch stärkerer Eingriff reduziert die Feinzeichn­ung zu stark.

Fazit

Vor allem bei höheren ISO-Stufen lohnt sich der Umstieg auf RAW, denn dann ist das Plus an Feinzeichn­ung im Vergleich zu JPEG relevant. Zugleich erlaubt RAW generell Fotos mit feinerer, zurückhalt­enderer Abstimmung ohne überzogene Kanten.

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