Labortest
Fujifilm X-T4. Das neue Flaggschiff von Fujifilm hat als erste Kamera der X-T-Serie einen eingebauten Bildstabilisator nach dem Sensor-Shift-Prinzip (IBIS). Als Ergänzung zum ausführlichen Erfahrungsbericht in der vorigen Ausgabe von liefern wir an dieser
Mit der X-T4 für 1800 Euro zeigen die Fujifilm-Konstrukteure, dass sie in der Lage sind, einen Bildstabilisator auch in einem relativ kompakten Kameragehäuse unterzubringen. Die X-T4 ist bei identischer Höhe nur etwa 2 mm breiter und 5 mm tiefer als die X-T3 ohne „In-Body Stabilization“(IBIS). Das Sensorshift-System des neuen Topmodells arbeitet mit einem magnetfeldbasierten Antrieb auf fünf Achsen. Es soll 30 Prozent kleiner, 20 Prozent leichter und achtmal präziser sein als in der X-H1, der ersten Fujifilm-Kamera mit IBIS und ungewohnt großem Gehäuse im Verhältnis zum Sensorformat (23,5 x 15,6 mm). Wie schon die X-T3 nutzt die X-T4 den aktuellen Fujifilm-X-Trans-Sensor mit 26 Megapixeln.
Gehäuse und Ausstattung
Das robuste Magnesiumgehäuse der X-T4 zeigt die gewohnten Ecken und Kanten, ist abgedichtet gegen Spritzwasser und fühlt sich sehr hochwertig an. Mit einem Gewicht von 607g mit Akku und Speicherkarte positioniert sich die X-T4 zwischen der X-T3 (539g) und der X-H1 (673 g).
Neben dem eingebauten Bildstabilisator gehört ein stärkerer LithiumIonen-Akku zu den Verbesserungen: Der NP-W235 mit einer Kapazität von 2200 mAh löst den altgedienten NPW126S (1260 mAh) der X-Serie-Kameras ab. Dazu passend gibt es einen neuen Batteriegriff (VG-XT4, 330 Euro), der mit weiteren zwei Akkus bestückt wird. Am Batteriegriff findet sich eine Kopfhörerbuchse (Miniklinke, 3,5mm), die man am Kameragehäuse vergeblich sucht. Alternativ lässt sich ein Kopfhörer über den mitgelieferten USB-C-/ Klinkenbuchsen-Adapter anschließen. Der OLED-Sucher der X-T4 entspricht in seinen Eckdaten dem der X-T3. Die Auflösung beträgt 1 230 000 RGB-Pixel, die effektive Vergrößerung 0,75-fach. Der 3-Zoll-Monitor bietet eine Auflösung von 540 000 RGB-Pixeln, ist touchfähig und im Gegensatz zur X-T3 drehbar gelagert, sodass auch Selfies mit Sichtkontrolle möglich sind.
Autofokus und Belichtung
ColorFoto
Das AF-System der X-T4 stellt bis zu 425 Messfelder bereit, alle beherrschen die Phasen- und Kontrastmessung – nichts Neues imVergleich mit der X-T3. Die Gesichts-/Augenerkennung reagiert jetzt noch schneller. Der mechanische Verschluss bietet Belichtungszeiten von 1/8000 bis 30s. Die elektronische Variante arbeitet völlig lautlos und ermöglicht kurze Zeiten bis 1/32 000 s. Mit dem mechanischen Verschluss sind 15 B/s möglich, mit dem elektronischen 20 B/s bei voller Auflösung und 30 B/s mit Cropfaktor 1,25. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit beträgt 0,40/0,40 s bei 300/30 Lux.
Als maximale Videoauflösung beherrscht die X-T4 neben UHD-4K mit 3840 x 2160 Pixeln auch DCI-4K mit 4096x 2160 Pixeln, jeweils mit bis zu 60 B/s und Datenraten bis 400 Mbps. Bei den Kompressionsverfahren besteht die Wahl zwischen Long GOP und All Intra. F-Log-Aufnahmen mit geringer Sättigung und niedrigem Kontrast schaffen Spielraum für die Post-Produktion.
Bildqualität
Die X-T4 verwendet einen X-TransCMOS 4 mit 26,1 MP – den gleichen Bildsensor also, den die X-T3 an Bord hat. Mit dem Unterschied natürlich, dass der CMOS der X-T4 zur Bildstabilisierung beweglich gelagert ist. Die Grenzauflösung der X-T4 fällt bei ISO 160/400 um knapp 100 LP/BH geringer aus als bei der X-T3. Bei höheren ISO-Einstellungen sind die Auflösungswerte vergleichbar. Bei den Deadleaves hat die X-T4 die Nase etwas vorn, zumindest bis ISO1600, dann kehrt die Reihenfolge sich wieder um, jedoch nur mit geringem Abstand. Das Bildrauschen verschafft der Neuen gegenüber der X-T3 Pluspunkte: Mit VN 1,6 gegenüber VN 1,9 fällt der Unterschied zugunsten der X-T4 bei ISO 1600 am größten aus.