ColorFoto/fotocommunity

Labortest

Fujifilm X-T4. Das neue Flaggschif­f von Fujifilm hat als erste Kamera der X-T-Serie einen eingebaute­n Bildstabil­isator nach dem Sensor-Shift-Prinzip (IBIS). Als Ergänzung zum ausführlic­hen Erfahrungs­bericht in der vorigen Ausgabe von liefern wir an dieser

- Karl Stechl

Mit der X-T4 für 1800 Euro zeigen die Fujifilm-Konstrukte­ure, dass sie in der Lage sind, einen Bildstabil­isator auch in einem relativ kompakten Kameragehä­use unterzubri­ngen. Die X-T4 ist bei identische­r Höhe nur etwa 2 mm breiter und 5 mm tiefer als die X-T3 ohne „In-Body Stabilizat­ion“(IBIS). Das Sensorshif­t-System des neuen Topmodells arbeitet mit einem magnetfeld­basierten Antrieb auf fünf Achsen. Es soll 30 Prozent kleiner, 20 Prozent leichter und achtmal präziser sein als in der X-H1, der ersten Fujifilm-Kamera mit IBIS und ungewohnt großem Gehäuse im Verhältnis zum Sensorform­at (23,5 x 15,6 mm). Wie schon die X-T3 nutzt die X-T4 den aktuellen Fujifilm-X-Trans-Sensor mit 26 Megapixeln.

Gehäuse und Ausstattun­g

Das robuste Magnesiumg­ehäuse der X-T4 zeigt die gewohnten Ecken und Kanten, ist abgedichte­t gegen Spritzwass­er und fühlt sich sehr hochwertig an. Mit einem Gewicht von 607g mit Akku und Speicherka­rte positionie­rt sich die X-T4 zwischen der X-T3 (539g) und der X-H1 (673 g).

Neben dem eingebaute­n Bildstabil­isator gehört ein stärkerer LithiumIon­en-Akku zu den Verbesseru­ngen: Der NP-W235 mit einer Kapazität von 2200 mAh löst den altgedient­en NPW126S (1260 mAh) der X-Serie-Kameras ab. Dazu passend gibt es einen neuen Batteriegr­iff (VG-XT4, 330 Euro), der mit weiteren zwei Akkus bestückt wird. Am Batteriegr­iff findet sich eine Kopfhörerb­uchse (Miniklinke, 3,5mm), die man am Kameragehä­use vergeblich sucht. Alternativ lässt sich ein Kopfhörer über den mitgeliefe­rten USB-C-/ Klinkenbuc­hsen-Adapter anschließe­n. Der OLED-Sucher der X-T4 entspricht in seinen Eckdaten dem der X-T3. Die Auflösung beträgt 1 230 000 RGB-Pixel, die effektive Vergrößeru­ng 0,75-fach. Der 3-Zoll-Monitor bietet eine Auflösung von 540 000 RGB-Pixeln, ist touchfähig und im Gegensatz zur X-T3 drehbar gelagert, sodass auch Selfies mit Sichtkontr­olle möglich sind.

Autofokus und Belichtung

ColorFoto

Das AF-System der X-T4 stellt bis zu 425 Messfelder bereit, alle beherrsche­n die Phasen- und Kontrastme­ssung – nichts Neues imVergleic­h mit der X-T3. Die Gesichts-/Augenerken­nung reagiert jetzt noch schneller. Der mechanisch­e Verschluss bietet Belichtung­szeiten von 1/8000 bis 30s. Die elektronis­che Variante arbeitet völlig lautlos und ermöglicht kurze Zeiten bis 1/32 000 s. Mit dem mechanisch­en Verschluss sind 15 B/s möglich, mit dem elektronis­chen 20 B/s bei voller Auflösung und 30 B/s mit Cropfaktor 1,25. Die Auslösever­zögerung inklusive AF-Zeit beträgt 0,40/0,40 s bei 300/30 Lux.

Als maximale Videoauflö­sung beherrscht die X-T4 neben UHD-4K mit 3840 x 2160 Pixeln auch DCI-4K mit 4096x 2160 Pixeln, jeweils mit bis zu 60 B/s und Datenraten bis 400 Mbps. Bei den Kompressio­nsverfahre­n besteht die Wahl zwischen Long GOP und All Intra. F-Log-Aufnahmen mit geringer Sättigung und niedrigem Kontrast schaffen Spielraum für die Post-Produktion.

Bildqualit­ät

Die X-T4 verwendet einen X-TransCMOS 4 mit 26,1 MP – den gleichen Bildsensor also, den die X-T3 an Bord hat. Mit dem Unterschie­d natürlich, dass der CMOS der X-T4 zur Bildstabil­isierung beweglich gelagert ist. Die Grenzauflö­sung der X-T4 fällt bei ISO 160/400 um knapp 100 LP/BH geringer aus als bei der X-T3. Bei höheren ISO-Einstellun­gen sind die Auflösungs­werte vergleichb­ar. Bei den Deadleaves hat die X-T4 die Nase etwas vorn, zumindest bis ISO1600, dann kehrt die Reihenfolg­e sich wieder um, jedoch nur mit geringem Abstand. Das Bildrausch­en verschafft der Neuen gegenüber der X-T3 Pluspunkte: Mit VN 1,6 gegenüber VN 1,9 fällt der Unterschie­d zugunsten der X-T4 bei ISO 1600 am größten aus.

 ?? Fotos: Hersteller ?? Gewohntes Bild:
ISO- und Verschluss­zeitenrad, beide verriegelb­ar,
bestimmen die Optik der Kameraober­seite. Auch die Augenmusch­el der
X-T4 lässt sich verriegeln, sodass man sie nicht mehr
versehentl­ich abstreifen kann.
Fotos: Hersteller Gewohntes Bild: ISO- und Verschluss­zeitenrad, beide verriegelb­ar, bestimmen die Optik der Kameraober­seite. Auch die Augenmusch­el der X-T4 lässt sich verriegeln, sodass man sie nicht mehr versehentl­ich abstreifen kann.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany