Turm mit Schloss und Felsen
Diese Motive erzählen Geschichten. Wer sich Zeit nimmt und darauf einlässt, kann abtauchen in eine Welt von abenteuerlicher Baukunst, von Prunk und Reichtum und manchmal auch von Schicksal und Leid. Neben den üblichen Kompositionsregeln sind drei weitere Aspekte zu beachten. 1: Es gibt immer ein perfektes Licht. Es hängt vom Wetter, von der Tages- und Jahreszeit ab, eventuell muss man das Objekt mehrmals aufsuchen. 2: Personen und moderne Zutaten wie Hinweisschilder etc. sollten möglichst nicht im Bild sichtbar sein. 3: Genügend Raum um das Motiv erleichtert die spätere digitale Entzerrung, falls stürzende Linien den Bildeindruck stören. 1 Der Palast Fasil Ghebbi des äthiopischen Kaisers Fasilidas (1632-1667) in Gondar wurde als feudale Residenz für die Regenzeit erbaut. Das harte seitliche Sonnenlicht an diesem frühen Morgen bringt in der glasklaren Luft die Strukturen der Festung besonders gut zur Geltung. Die Konturierung macht jeden einzelnen Stein gut sichtbar. Nur ein paar Stunden später, bei höher stehender Sonne und aufkommendem Dunst, werden die Details eher diffus und weniger fotogen wiedergegeben. 2 Der Glockenturm im Renaissancestil von Schloss Český in Krumau (Tschechien) ragt als Wahrzeichen hoch über die Stadt an der Moldau. Die Aufnahme sollte Turm, Gebäudeteil und Felsen im Hochformat auf ein Bild bringen. Der Standpunkt, von dem die Aufnahme erfolgte, wurde zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgesucht, um das ideal seitlich einfallende Licht mit dieser Schatteneinrahmung im unteren Teil des Bilds zu erhalten.