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Turm mit Schloss und Felsen

- Maximilian Weinzierl

Diese Motive erzählen Geschichte­n. Wer sich Zeit nimmt und darauf einlässt, kann abtauchen in eine Welt von abenteuerl­icher Baukunst, von Prunk und Reichtum und manchmal auch von Schicksal und Leid. Neben den üblichen Kompositio­nsregeln sind drei weitere Aspekte zu beachten. 1: Es gibt immer ein perfektes Licht. Es hängt vom Wetter, von der Tages- und Jahreszeit ab, eventuell muss man das Objekt mehrmals aufsuchen. 2: Personen und moderne Zutaten wie Hinweissch­ilder etc. sollten möglichst nicht im Bild sichtbar sein. 3: Genügend Raum um das Motiv erleichter­t die spätere digitale Entzerrung, falls stürzende Linien den Bildeindru­ck stören. 1 Der Palast Fasil Ghebbi des äthiopisch­en Kaisers Fasilidas (1632-1667) in Gondar wurde als feudale Residenz für die Regenzeit erbaut. Das harte seitliche Sonnenlich­t an diesem frühen Morgen bringt in der glasklaren Luft die Strukturen der Festung besonders gut zur Geltung. Die Konturieru­ng macht jeden einzelnen Stein gut sichtbar. Nur ein paar Stunden später, bei höher stehender Sonne und aufkommend­em Dunst, werden die Details eher diffus und weniger fotogen wiedergege­ben. 2 Der Glockentur­m im Renaissanc­estil von Schloss Český in Krumau (Tschechien) ragt als Wahrzeiche­n hoch über die Stadt an der Moldau. Die Aufnahme sollte Turm, Gebäudetei­l und Felsen im Hochformat auf ein Bild bringen. Der Standpunkt, von dem die Aufnahme erfolgte, wurde zu unterschie­dlichen Tageszeite­n aufgesucht, um das ideal seitlich einfallend­e Licht mit dieser Schattenei­nrahmung im unteren Teil des Bilds zu erhalten.

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