Szenische Motive
Die besten Bilder entstehen bekanntlich im Kopf. Nur leider bleiben viele dort gefangen, weil sich die fotografische Umsetzung nicht mit der bildlichen Vorstellung in Einklang bringen lässt. Ganz besonders gilt dies für szenische Tabletop-Motive. Hier steht am Anfang kein Produkt, sondern eine Bildidee. Die eine Idee lässt sich nur mit extrem hohem Aufwand umsetzen, die andere relativ unkompliziert – wie zum Beispiel beim Sprühdosenpaar, das sich gegenseitig einnebelt. Was man dem Foto nicht ansieht: Es besteht aus mehreren Aufnahmen mit und ohne Sprühnebel, die nachträglich zusammengefügt wurden. Bildideen entstehen nicht dadurch, dass man im Sessel sitzt und vor sich hin brütet. Es brauche Inspiration aus mehreren Quellen, meint TabletopSpezialist Siegfried Layda: „Ich bin öfter in 1-Euro-Läden oder auf Flohmärkten unterwegs, um Requisiten zu sammeln, ich verarbeite Eindrücke aus dem Tagesgeschehen. Wenn ich morgens um vier einen Geistesblitz habe, wird das sofort notiert.“Manche Bildidee entwickelt sich schrittweise: Aus dem Foto einer Seifenblase entstand die Idee, diese als Planeten ins Weltall zu setzen. Raumschiff und heller Stern wurden ergänzt.
Bei komplexeren Motiven geht es kaum ohne Fotocomposing in Ebenentechnik. Die Lichtrichtung bei der Aufnahme kann pro Motivelement durchaus unterschiedlich sein, solange die beabsichtigte Bildwirkung erzielt wird. Andererseits gibt es Szenen wie die „Zuckerwand“, wo die Beleuchtung einer realen Situation nachempfunden ist. Hier war wiederum Focus-Stacking nötig, um durchgängige Schärfe zu erzielen.