Himmelwärts

Riesenräder: Sie fotografieren gern auf dem Rummelplatz? Dann grenzen Sie das Thema doch noch stärker ein: Das Riesenrad bietet sich für Serien geradezu an. Die Gestaltung ergibt sich beim Blick nach oben fast von selbst.

Vielleicht bin ich durch meine frühere 8-mm-Filmerei vorbelastet für Serien. Denn nach dem Umstieg auf Fotografie versuchte ich, nicht nur Einzelbilder zu produzieren. Auch heute habe ich immer 50 Ideen im Kopf, die sich irgendwann zu Kurz- oder Langzeitserien entwickeln. Das Thema Riesenrad begleitet mich seit zehn Jahren. Hier zeige ich Ihnen eine Auswahl der Varianten, die das Thema bietet. Das Hauptelement, also das Riesenrad, muss dabei nicht zwingend im Vordergrund stehen (siehe Fotos links). Und wenn doch, muss nicht das ganze Riesenrad zu sehen sein, Details wie die Lackierung oder die Kabinen genügen. Und wie wäre es mit Nachtaufnahmen oder Fotos, die den Blick aus der Kabi

ne auf eine Stadt oder den Rummelplatz zeigen? Auch „Mensch und Riesenrad“ist als Serie inte ressant – wer seine Fotos veröffentlichen will, muss dabei jedoch die Persönlichkeitsrechte beachten. Tipp: In den letzten Monaten standen viele Riesen räder statt auf dem Jahrmarkt mitten in der Stadt – in München vor einem Museum. Das lädt dazu ein, den Hintergrund in die Gestaltung einzu beziehen und ermöglicht spannende Perspektiven. Egal, welcher Schwerpunkt Sie reizt: Experimen tieren Sie mit allen Möglichkeiten von Gestaltungs elementen wie Flächen, Bewegungsunschärfe, Bildachsen, Diagonale, Farbkontrast, Vorder oder Hintergrundschärfe! Und achten Sie nicht aufs Wetter. Denn heute lässt sich ein unfotogener Himmel ganz einfach gegen einen attraktiveren Himmel austauschen – Luminar machts möglich. Tipp: Gerade für das Thema Riesenrad gilt die Devise „weniger ist mehr“. Überflüssige Personen oder störende Gegenstände aus dem Bild zu hal ten, kann auf dem Jahrmarkt manchmal zur ech ten Herausforderung werden.

Blauer Himmel ist immer ein optimaler Hintergrund für ein Riesenrad. Das Kettenkarussell wirkt wie ein Durchblick und füllt die leere Fläche mit seiner plakativen Farbigkeit.

Hauptdarsteller ist hier das Riesenrad im Hintergrund – eine Umkehr der gängigen Regel. Sehr lange habe ich gesucht, bis die Perspektive mit Blick auf die vor beifliegenden Menschen gepasst hat.

London Eye Das Riesenrad an der Themse ist ein Touristen magnet – hier auf einer Übersichtsaufnahme. Dies ist für mich immer der An fang, bevor ich mich dem Motiv nähere; in diesem Fall mit einem extremen Weit winkelobjektiv und vielen Detailfotos. 20 bis 40 Auf nahmen sind die Norm.

Hoch hinaus in Schottland: Was in München noch neu ist, gehört in Edinburgh schon lange ins Stadtbild: Dieses Riesenrad steht gegenüber von einem be kannten Kaufhaus. Gut gefiel mir dieser Kontrast von Alt und Neu.

Spiegelung: Das Riesenrad im Werksviertel am Münchner Ostbahnhof besuchte ich zehn Mal. Immer hatte ich Glück mit dem Wetter, und jedes Mal entdeckte ich etwas Neues. Diese interessante Spiege lung konnte ich erst foto grafieren, nachdem der be nachbarte Hochhausbau nach Monaten fertig war.

Abstraktionen Es muss nicht immer dokumentarisch genau sein. Gerade häufig ab gelichtete Motive eignen sich gut für Abstraktionen. Das Riesenrad im qua dratischen Format samt „kippendem“Haus mit der roten Schrift gefiel mir so recht gut. Den BlauRot Kontrast hat ein Luminar Preset noch verstärkt.