Der beste Soft-Proof ist keiner
Interview mit Erik Neie, Whitewall-Fachberater in der Lumas Galerie Frankfurt Herr Neie, wie findet man aus dem riesigen Angebot die richtige Variante heraus?
Da sind tatsächlich viele unserer Kunden unsicher. Wir fragen deshalb immer, was sich der Kunde denn wirklich wünscht. Manche wollen scharf, schärfer, am schärfsten und erwarten dann von ihren Kleinbildaufnahmen die Qualität, die sie auf den Großformatbildern von Horst und Daniel Zielske hier bei uns in der Lumas Galerie sehen. Da muss man den Fotografen schon abholen – das heißt auch, sich die Datei zusammen anzuschauen und dann zu entscheiden, was vom Format her realistisch ist.
Was müssen Kunden beim Vorbereiten ihrer Bilder beachten?
Zur Feinjustierung von Farbe und Kontrast ist, glaube ich, schon alles gesagt und geschrieben worden. Man kann Schwächen eines Bilds aber nicht nur in der Druckvorstufe ausgleichen, sondern auch mit der Wahl des richtigen Materials. Wir beraten unsere Kunden dazu immer auf Basis unserer doch sehr reichen Erfahrung. Aber wenn man für große Formate die letzte Gewissheit sucht, bekommt man die am besten durch einen Testprint. Sie meinen damit einen Soft-Proof wie bei Lightroom oder Photoshop?
Die virtuelle Kopie beim Soft-Proofing ist ein guter erster Anhaltspunkt, mehr aber auch nicht. Eine exakte Übereinstimmung ist vor allem für die Kontraste nicht immer möglich. Das kommt daher, dass zum Beispiel bei einem matten Druck das Schwarz gar nicht die Tiefe am Monitor erreichen kann. Jede Fotografie hat einen sensiblen Bereich, der die Gesamtdarstellung wesentlich prägt. Da ist es besser, man lässt diesen wichtigen Ausschnitt tatsächlich drucken, weil die Ergebnisse einfach aussagekräftiger sind. Dazu reicht ja ein kleines Format aus.