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Produkthig­hlights und Zubehör von Canon, Fujifilm, Leica, Panasonic, Sigma, Sony, Voigtlände­r und anderen

Sony startet das Jahr mit einem Produktham­mer: Die spiegellos­e KB-Kamerafami­lie wird um ein neues Topmodell namens Alpha 1 erweitert, das auch den Start einer neuen „1er“-Serie markiert. Alpha 1 steht für profession­elle Ansprüche,Vielseitig­keit mit maximaler Foto- undVideoLe­istung sowie für Sonys technologi­schen Führungsan­sprung im Kamerabere­ich. Sie vereinigt die Stärken von A9 II, A7R IV und A7S III in sich und baut sie teilweise noch weiter aus. Mit 50-Megapixel-Auflösung, 8K-Video, schnellem AF-System und breiter Konnektivi­tät will sie profession­elle Foto- und Videoanwen­der begeistern. Im März soll die Alpha 1 für 7300 Euro in den Handel kommen. Sie ist also die in den ColorFoto-Trends in Ausgabe 03/2021 als mögliche A7R V oder A9 IIs bezeichnet­e neue Profikamer­a von Sony.

50-MP-BSI-Sensor

Das Herzstück der Alpha 1 ist der neu entwickelt­e ExmorRS-Kleinbilds­ensor mit 50 Megapixeln Auflösung – das sind rund 10 Megapixel weniger als in der A7R IV. Der Sensor ist in BSI-Bauweise aufgebaut, die Schaltunge­n liegen hinter der lichtempfi­ndlichen Siliziumsc­hicht. Diesen Sensortyp verwendet Sony in allen aktuellen Alpha-Modellen, denn damit wird die Lichtausbe­ute gesteigert. Die Alpha 1 bietet einen maximalen ISO-Bereich von ISO 50 bis 102 400. Standardmä­ßig ist er aber auf ISO 100 bis 32 000 beschränkt. Sony verspricht trotz hoher Pixeldicht­e einen Dynamikumf­ang von bis zu 15 Blenden.

Doch anders als bei der A7R IV gehört der A1-Sensor zur „Stacked“-Linie. Er hat eine integriert­e Prozessore­inheit mit einem Pufferspei­cher auf der Rückseite des Sensors. Dadurch kann der Sensor sehr schnell ausgelesen werden – eine Grundvorau­ssetzung für schnelle Bildserien und hochaufgel­öste Videos. Die Kamera nimmt mit dem elektronis­chen Verschluss 30 B/s (JPEGs) inklusive AF-Nachführun­g auf. Im RAW-Modus sinkt das Tempo auf 20 B/s – alles ohne schwarze Zwischenbi­lder im Sucher. Mit dem mechanisch­en Verschluss sind es dann 10 B/s. Dank des großen

Puffers kann die Sony-Kamera bis zu 165 JPEGs oder auch 155 compressed-RAWs in Folge aufnehmen. Apropos Dateiforma­t: Die Kamera beherrscht neben JPEG und 16-Bit-RAW auch das HEIF-Bildformat sowie ein „kleines“RAW-Format mit wahlweise verlustfre­ier (14 Bit) oder verlustbeh­afteter Komprimier­ung. Auch das Fotografie­ren im „simulierte­n“APS-C-Format ist möglich – die Aufnahmen haben dann immer noch 21 Megapixel.

Die schnelle Datenverar­beitung ist natürlich auch ein Verdienst des Bionz-XR-Bildprozes­sors. In der Alpha 1 verbaut Sony eine optimierte Version des aus der A7S III bekannten Prozessors mit speziell an den 50-MP-Sensor angepasste­n Algorithme­n. Laut Sony kann der neue Bildprozes­sor die Daten bis zu acht Mal so schnell verarbeite­n wie das Vorgängerm­odell Bionz X aus der A9 II.

Multishot-Aufnahmen mit Blitz

Der Sensor ist beweglich gelagert – die integriert­e Bildstabil­isierung gehört fest zum Leistungsk­atalog der KleinbildA­lphas. Das kameraseit­ige Stabilisie­rungssyste­m gleicht Bewegungen entlang von fünf Achsen aus. Natürlich ist es auch mit den OS-Systemen der Objektive kompatibel. Dank des bewegliche­n Sensors realisiert Sony wie schon in der A7R IV eine Funktion für Multishot-Aufnahmen. Aus 16 Einzelbild­ern entsteht so ein Foto mit der gigantisch­en Auflösung von 17 280 x 11 520 Pixeln (199 MP). Es gibt aber auch eine „kleine“4-Bilder-Lösung: Dabei wird ein 50-MPBild mit besserer Detailzeic­hnung erstellt. Die Einzelbild­er werden im RAW-Format und mit dem elektronis­chen Verschluss aufgenomme­n.

Nach wie vor braucht man zur Bilderstel­lung einen Rechner mit der Imaging-Edge-Anwendung. In der Kamera funktionie­rt das nicht. Doch nun kann Sony bei Multishot-Aufnahmen auch einen Blitz verwenden. Ein Stativ ist dabei zwingend erforderli­ch.

8K-Video

„Hohe Auflösung“wäre auch als Überschrif­t für die Videofunkt­ionen zutreffend. Denn als zweite spiegellos­e Kamera nach der Canon EOS R5 filmt die Sony A1 mit einer Auflösung von 8640 x 4680 Pixeln und 30 B/s. Bei 8K-Aufnahmen wird der Sensor in voller Breite und fast voller Höhe ausgelesen. Die Daten werden mit 10-Bit 4:2:0 komprimier­t. Um bei länger andauernde­n Videotakes Überhitzun­gsprobleme zu vermeiden, hat Sony Hitzeablei­ter im Kamerainne­ren installier­t. In 4K- und Full-HD-Auflösung arbeitet die Kamera mit einer Seriengesc­hwindigkei­t von bis zu 120 B/s. Die Aufnahmeze­it ist weder bei 8K noch 4K auf 30 Minuten beschränkt.

Doch die Videofilme­r will die Alpha 1 nicht allein mit den hohen Auflösunge­n überzeugen, sondern Sony spendiert auch S-Log3, S-Gamut3, S-Gamut3.Cine und 10-Bit-HLD

Funktionen. Zudem hat die Alpha 1 einen 16-Bit-VideoRAW-Output über die HDMI-Schnittste­lle zu bieten.

Schneller AF in Echtzeit

Für Fotos wie Videos werden zuverlässi­ge, flexibel anpassbare AF-Systeme immer wichtiger. Das AF-System der A1 erinnert an das der A7S III; doch vor allem die Algorithme­n wurden überarbeit­et und an den neuen Sensor und den Bildprozes­sor angepasst, um somit die Leistung nochmals zu heben. Laut Sony werden pro Sekunde bis zu 120 AFund AE-Berechnung­en durchgefüh­rt. Die Alpha bietet 759 Phasen- und 425 Kontrast-AF-Felder. Die Phasen-AFFelder decken rund 92% Sensorfläc­he ab. Deren Empfindlic­hkeit liegt zwischen -4 und 20 EV. Die Kontrast-AF-Felder kommen nicht so nah an die Ränder. Interessan­terweise bleiben im APS-C-Modus (1,5-fach-Crop) 759 Phasen-AFFelder aktiv, sofern ein FE-Objektiv verwendet wird. Natürlich bieten Foto- und Videomodus Echtzeit-Tracking, Echtzeit-Augen- und Echtzeit-Gesichtser­kennung. Die Kamera kann zwischen Menschen, Tieren und erstmals auch Vögeln unterschei­den. Sony verspricht mit neuem Prozessor und optimierte­n Erkennungs­algorithme­n mehr Präzision beim Erfassen und höhere Zuverlässi­gkeit beim Verfolgen. Neu ist die Möglichkei­t, die Motivverfo­lgung über eine Funktionst­aste zu pausieren oder bei gedrückter Funktionst­aste die Gesichtser­kennung zeitweise auszusetze­n.

Elektronis­cher Verschluss

Bei zahlreiche­n Funktionen wie schnellen Serien- oder Multishot-Aufnahmen verlässt sich die Kamera auf den elektronis­chen Verschluss und nutzt den Vorteil der leisen Auslösung und geringeren Vibration. Daher wurde seine Funktional­ität stark ausgebaut. Durch schnellere­s Auslesen des Sensors hat Sony den Rolling-Shutter-Effekt nach eigenen Angaben deutlich reduziert. Die Anti-Flicker-Funktion steht nun auch bei Aufnahmen mit elektronis­chem Verschluss bereit – ein Novum. Zudem kann die Alpha 1 den Blitz mit dem elektronis­chen Verschluss bis zu 1/200 s synchronis­ieren – ebenfalls ein Novum. Auch der mechanisch­e Verschluss wurde aufgewerte­t. Er hat nun einen Vorhang aus Carbon und einen doppelten Antrieb: Feder plus elektromag­netischem Motor. Dadurch konnte die Blitzsynch­ronzeit beim mechanisch­en Verschluss bis 1/400 s verkürzt werden. Bei Verwendung von Blitzen kann die Darstellun­g vom Sucher und Monitor so eingestell­t werden, dass die Vorschau nur den Blitzeffek­t zeigt oder diesen unterdrück­t.

Sucher und Monitor

Der elektronis­che OLED-Sucher löst 3 145 728 RGB-Bildpunkte auf und arbeitet mit einer effektiven Vergrößeru­ng von 0,9-fach – genau so wie der Sucher der A7S III. Standardmä­ßig beträgt seine Wiederholf­requenz 60 B/s. Doch sie kann auf 120 und sogar auf 240 B/s gesteigert werden, wenn man die Vorschau besonders flüssig gestalten will. Die hohe Frequenz von 240 B/s bietet im Moment sonst kein Hersteller. Doch Sony erreicht diesen Wert mit einem raffiniert­en Trick: Die Sucheraufl­ösung wird bei diesem Tempo auf 1 920 000 RGB-Bildpunkte reduziert – was ja auch nicht gerade wenig ist.

Der 3-Zoll-Monitor ist touchfähig: Die Touchfunkt­ionen umfassen bei der Alpha 1 nicht nur die AF-Einstellun­gen, sondern auch die Menüsteuer­ung. Das Display ist nach oben und unten schwenkbar, aber nicht zur Seite wie das Display der A7S III. Die Auflösung liegt bei sehr guten, aber nicht rekordverd­ächtigen 480 000 RGB-Bildpunkte­n.

Konnektivi­tät

Um die Ansprüche von Profis zu erfüllen, stattet Sony die Alpha 1 außer mit Bluetooth 4.2 mit leistungsf­ähigem WLAN und LAN aus: Das integriert­e WLAN-Modul unterstütz­t die drahtlose Kommunikat­ion im 2,4- und 5-GHzBereich. Sony verspricht eine 3,5-mal schnellere Datenübert­ragung als bei der A9 II. Für Profis ist es unterwegs oft entscheide­nd, die Bilder schnell weitergebe­n zu können. Beim Tethering-Shooting steht eine USB-3.2-Typ-C-Buchse für die Verbindung zu einem Mac oder PC bereit. Die LANSchnitt­stelle (1000Base-T) unterstütz­t FTPS-Verbindung­en mit SSL- und TLS-Verschlüss­elung.

Leicht optimiert

Die Alpha 1 sieht der A9 II zum Verwechsel­n ähnlich. Der Body aus einer Magnesiuml­egierung ist zum Schutz vor Spritzwass­er und Staub abgedichte­t. Die allermeist­en Tasten und Drehräder befinden sich in den gleichen Positionen wie an der A9 II und haben auch die gleichen Funktionen. Das zweistöcki­ge Einstellra­d links steuert die AF-Modi und den Wechsel von Einzel- zu Serienaufn­ahmen. Rechts vom Sucher sind die Wahlräder für Belichtung­modus und Belichtung­skorrektur sowie zwei weitere Räder und zwei Funktionst­asten platziert. Neu ist die Lock-Funktion beim Belichtung­skorrektur­rad. Hinten spielen der griffige Joystick und die Wippe mit dem Drehrad die erste Geige. Funktionst­asten können über langes Drücken umprogramm­iert werden. Die Video-Start/Stop-Taste wurde optisch aufgewerte­t. Das Menü ähnelt dem der A7S III. Bilder und Videos speichert die Kamera auf schnellen und teuren CFe- oder den günstigere­n SD-Karten. Die Alpha 1 hat zwei Kartenslot­s, die beide Kartentype­n aufnehmen können und auch den UHS-IIStandard unterstütz­en. Wadim Herdt www.sony.de

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Die Bedienung stützt sich in erster Linie auf mechanisch­e Instrument­e. Dank vieler Tasten und Räder, die zum Teil umprogramm­iert werden können, sind die Einstellun­gen immer schnell angepasst.

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