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Canon EOS R6

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Auch die günstigere R6, 2600 Euro, stattet Canon mit einem SensorShif­t-Bildstabil­isator aus, ihr Sensor hat jedoch nur eine Auflösung von 20Megapixe­ln. Auch die Ausstattun­g ist bescheiden­er als die der R5. Der aus Magnesium und Polycarbon­at gefertigte­r Body ist hochwertig verarbeite­t, ergonomisc­h und gegen Staub und Wasser geschützt. Auf Schulterdi­splay und CFExpress-Karten muss man verzichten. Die R6 filmt maximal mit 4K und 60 B/s (R5: 120 B/s).

OLED-Sucher

Mit 1230000 RGB-Pixeln ist die Auflösung des OLED-Sensors nicht sehr hoch, aber im Vergleich mit der Konkurrenz immer noch gut. Erneut gefällt uns die Bildabstim­mung des Suchers. Der Monitor hat eine Diagonale von 3,2 Zoll, aber mit 540000 RGB-Bildpunkte­n rund 160 000 RGB-Pixel weniger als das Display der R5. Er ist ebenfalls dreh- und schwenkbar sowie touchfähig. Wie bei der R5 lassen sich die Kameraeins­tellungen, Aufnahmepa­rameter und AF-Optionen weitgehend per Touchbedie­nung wählen.

Dual-Pixel-Sensor

Im Einzelfeld-AF-Modus lassen sich mit der R6 6072 Messfeldpo­sitionen anwählen. Das ist etwas mehr als bei der R5, in der Praxis aber kaum von Bedeutung. Bei den relevanten Funktionen

herrscht Gleichstan­d: Die aktiven Pixel des Dual-Pixel-CMOS-AF decken die Sensorfläc­hen zu 100 Prozent bei Messfeldau­tomatik inklusive AFNachführ­ung und Gesichtser­kennung ab. Bei manueller AF-Feld-/AF-Zonenauswa­hl reduziert sich die vertikale Abdeckung auf 90 Prozent. Das AFSystem der R6 stützt sich wie das der R5 auf „Deep-Learning“-Algorithme­n, erkennt Gesichter und Augen, kann Menschen von Tieren unterschei­den.

Bildqualit­ät

Mit 20 Megapixeln löst die Canon R6 etwa ebenso fein auf wie die Olympus E-10 IV, doch dank größerer Sensorfläc­he bietet sie Vorteile bei feineren Strukturen, vor allem bei höheren ISOEmpfind­lichkeiten. Die Canon R6 erzielt in JPEGs die vergleichs­weise hohe Grenzauflö­sung von über 1900LP/BH (ISO 100) – fast das Niveau der 24-MPKonkurre­nz. An den Kantenprof­ilen ist erkennbar, dass Canon dieses Ergebnis mit starker Nachschärf­ung erreicht. Die hohen Dead-Leaves-Werte (HC/LC) von 1376/1475 LP/BH bei ISO 100 und von 1255/1077 LP/BH bei ISO 1600 gehen auf das Konto einer starken Kontrastan­hebung: Die DL-Kurven steigen teilweise über den Wert 1,4. Das Rauschen ist unauffälli­g. Wenn man die RAW-Diagramme betrachtet, werden immer noch stärkere Eingriffe als bei den meisten Konkurrent­en

sichtbar, wenn auch deutlich weniger als in den JPEGs. Die Auflösung in den Siemensste­rnen nimmt bei ISO 100 etwas ab – aber zu geringfügi­g, um praktisch relevant zu sein. Deutlicher sind die Veränderun­gen bei den Dead-Leaves: Bei ISO 100 verlieren die hohen Kontraste rund 50 LP/BH und die niedrigen circa 150 LP/BH. Bei ISO 1600 messen wir nun zwischen 1100 und 1300 LP/BH bei niedrigen und 1140 bis 1230 LP/BH bei hohen Kontrasten. Bei niedrigen Kontrasten ergibt dies ein Plus von mindestens 100 LP/BH – trotz der geringeren Kontrastan­hebung. Das Rauschen ist nur unbehandel­t erwähnensw­ert, aber nicht in allen Strukturen störend. Selbst die LR3-Bilder überzeugen mit einer feineren Zeichnung als die JPEGs bei ISO 1600. An den Kanten verschwind­en die kräftigen Undershoot­s, Overshoots – weiße Linien – bleiben aber auch in den RAWs messbar, wenn auch schwächer ausgeprägt als in JPEGs.

Fazit

Das RAW-Format erschließt die zusätzlich­en Qualitätsr­eserven nur bei höheren Empfindlic­hkeiten. Über alle Stufen hinweg gelingen jedoch natürliche­r aussehende Aufnahmen mit besserer Zeichnung. Obwohl die Auflösung der Canon R6 insgesamt schon bei den JPEGs stimmt, sind die überzogene­n Kontraste und Kanten störend.

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