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Aufsteckbl­itz mit vielen Einstellop­tionen

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Um die Möglichkei­ten eines Aufsteckbl­itzes zu erläutern, haben wir uns beispielha­ft den Nissin MG80 Pro genauer angesehen. Dieser Blitz ist für Kameras der Hersteller Canon, Nikon, Sony, Fujifilm, Panasonic und Olympus erhältlich und liefert bei ISO 100 die maximale Leitzahl 60. Wie zuvor in den Grundlagen erklärt, erreicht auch der Nissin-Blitz diesen Wert nur dann, wenn der eingebaute Zoomreflek­tor für Brennweite­n von 24–200mm auf 200mm eingestell­t ist. Nissin ist aber so ehrlich, auch die Leitzahlen für die kürzeren Brennweite­n anzugeben: So wird bei 35 mm noch eine Leitzahl 32 und bei 24mm eine Leitzahl 27 erreicht.

Bei der Ausstattun­g geht Nissin in die Vollen: Der MG80 Pro hat eine eingebaute 2,4-GHz-Funkeinhei­t (Nissin NAS-System), mit der er entweder als „Master“andere Blitze kabellos steuert oder seine Einstellun­gen als „Slave“von einer anderen Steuereinh­eit zugeteilt bekommt. Insgesamt stehen acht Gruppen und acht Kanäle für die Einbindung weiterer Blitze zur Verfügung. Dabei gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten, die Leistung der einzelnen Gruppen zu steuern. In der Grundeinst­ellung arbeiten alle Gruppen als „Basisgrupp­en“im selben Belichtung­smodus, entweder alle in der TTL-Automatik oder alle im manuellen Blitzmodus. Hält man jedoch die Taste für das Einstellli­cht (dazu gleich mehr) für eine Sekunde gedrückt, wechselt der Blitz in den Modus „flexible Gruppen“. In dieser Einstellun­g kann der Fotograf für jede einzelne Gruppe separat festlegen, ob sie im TTL- oder im M-Modus arbeiten soll.

Zusätzlich bietet der MG80 Pro den „OPEN“-Modus, der hilfreich ist, wenn mehrere Fotografen mit demselben Lichtaufba­u arbeiten möchten. Normalerwe­ise werden Nissins MG-Blitze über eine individuel­le Codierung (ID) mit einem festen Funksteuer­gerät verbunden, um zu vermeiden, dass es zu Störungen durch andere Steuergerä­te kommt. Im „OPEN“-Modus fällt diese vorherige Verbindung (Pairing) weg, sodass es möglich ist, die im NissinNAS-System eingebunde­nen Blitze mit zwei oder mehr Steuereinh­eiten (Commandern) des Typs MG 80 Pro oder Nissin Air 10s ohne vorheriges Verbinden zu steuern. Das kann bei Fotoworksh­ops und Foto-Meetups sehr hilfreich sein.

Der MG80 Pro ist am Zoomreflek­tor mit einem zusätzlich­en 8-Watt-LEDLicht ausgestatt­et, dessen Helligkeit sich in 25 Stufen regeln lässt. Damit es im Dauereinsa­tz nicht zu einer Überhitzun­g kommt, hat Nissin das LEDLicht mit einem Kühler versehen, der sehr leise arbeitet. Der Blitzkopf kann variabel noch oben gekippt sowie um 360 Grad gedreht werden. Der Mechanismu­s des Zoomreflek­tors ist etwas gewöhnungs­bedürftig, da der Reflektor bei Änderungen der Brennweite magnetisch vor- und zurückfähr­t. Das macht er leider recht geräuschvo­ll, weshalb der Blitz fürs Fotografie­ren in leisen Umgebungen, beispielsw­eise bei einer Trauung, leider nur eingeschrä­nkt zu gebrauchen ist.

Sollen Bewegungen eingefrore­n werden, unterstütz­t der MG80 Pro die Highspeed-Synchronis­ation für Verschluss­zeiten bis zu 1/800 s. In Kombinatio­n mit Fujifilm- und Nikon-Kameras wird der HSS- bzw. FP-Modus (bei Nikon) nicht direkt am Blitz, sondern im Kameramenü aktiviert. Über einen seitlich am Blitz integriert­en Steckplatz für MicroSD-Karten können FirmwareUp­dates installier­t werden. Zudem passen in das Batteriefa­ch außer AlkaliMang­an-Mignonzell­en mit 1,5 Volt und NiMH-Mignonakku­s mit 1,2 Volt auch Li-Ion-Mignonakku­s mit vom Typ 14500 mit 3,6 Volt. Mit Letzteren kann der Blitz deutlich schneller nachladen.

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 ??  ?? Seitlicher Einschub
Der Nissin MG80 Pro kann mit drei
verschiede­nen Akkutypen arbeiten. Für den Betrieb sind vier AA-Akkus nötig.
Seitlicher Einschub Der Nissin MG80 Pro kann mit drei verschiede­nen Akkutypen arbeiten. Für den Betrieb sind vier AA-Akkus nötig.

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