Schneller Profiblitz mit rundem Kopf
Der professionelle Aufsteckblitz Profoto A10 arbeitet mit einem runden Blitzkopf. Anders als bei recht eckigen Blitzköpfen ist der Lichtabfall an den Bildrändern somit leicht ab gerundet. Ob das ein Vorteil ist, bleibt Geschmacksache, zumal die etwas an dere Charakteristik eher bei der Aus leuchtung von Flächen zu sehen ist. In der Portrait und Reportagefotografie wird sie weniger relevant sein. Unserer Ansicht nach hat der runde Kopf einen anderen Vorteil, aber dazu später mehr.
Ein Blick auf das Preisschild lässt viele Fotografen vermutlich er staunt die Luft anhalten: Mit 1075 Euro kostet der A10 deutlich mehr als viele Profi blitze von anderen Herstel lern. Einer der größten Vor teile des A10 ist sicherlich seine kurze Ladezeit. Um die maximale Leistung von 76 Wattsekunden zu erreichen, benötigt der ProfotoBlitz nur rund eine Sekunde. Das ist rich tig schnell, besonders wenn man diese Ladezeit mit der von anderen ProfiAufsteckblitzen vergleicht. Der Nikon SB5000 braucht zum Beispiel, abhängig vom Akku oder Batterietyp, 2,53,5 Sekunden, bis er die volle Leistung wieder erreicht hat. Der Sony HVLF60RM lädt innerhalb von 1,7 Sekunden nach, und der Canon Speedlite 600EXIIRT benö tigt 3,3 Sekunden. Der kürzlich vorge stellte Canon Speedlite EL1 lädt zwar ebenfalls in schnellen 0,9 Sekunden nach – für 1179 Euro ist der EL1 aber sogar noch etwas teurer als der Profoto A10. Die kurze Ladezeit des A10 ist vor allem im Profisegment Gold wert, wenn zum Beispiel aufVeranstaltungen wie etwa Hochzeiten fotografiert wird. Um ein schnelles Nachladen zu er möglichen, arbeitet der A10 mit einem LithiumIonenAkku, der für bis zu 450 Blitze mit voller Leistung ausgelegt ist. Eine Ladeschale für den Akku ge hört zum Lieferumfang, ein Ersatzakku des Typs ASeries Battery MkII kostet rund 115 Euro.
Der A10 gefällt uns mit seiner erstklas sigen Verarbeitung und dem aufge räumten Bedienkonzept. Das Display ist angenehm groß und lässt sich her vorragend ablesen. Mit dem Schalter links am Gehäuse wählt der Fotograf, ob er im manuellen oder im TTLMo dus blitzen möchte. Die Blitzleistung oder die Blitzbelichtungskorrektur wird am großen Einstellrad geregelt. Wer mag, kann sich über die Taste mit dem Sonnensymbol ein Einstelllicht hinzu schalten. Aktiviert man den eingebauten Funktransmitter im Blitzmenü, kom men die vier schwarzen Tasten unter dem Display zum Einsatz. Ihnen ist je weils eine der Gruppen AD zugeord net. Die Gruppen EF sind über das Menü zugänglich. Bei Verschlusszei ten, die kürzer sind als die Synchron zeiten der jeweiligen Kamera, geht der Blitz automatisch in die Highspeed Synchronisation. Um den Winkel des Blitzkopfs zu verstellen, braucht man nicht extra eine Taste zum Entsperren zu drücken. Es reicht, den Kopf mit et was Kraft in die gewünschte Richtung zu lenken. Lichtformer wie die mit gelieferte DiffusorHalbkugel und die Reflektorkarte werden mit einer am Blitzkopf integrierten Magnethalterung angebracht. Hier zeigt sich ein Vorteil des runden Kopfs: Die Reflektorkarte lässt sich nämlich am mitgelieferten Magnetadapter um 360 Grad drehen. So kann das Licht sehr einfach in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Der A10 lässt sich bei einer entfesselten Nutzung via Bluetooth mit dem Smart phone steuern. Dazu ist die kostenlose App Profoto Control für Android und iOS nötig. Neben der sehr flüssigen Einstellung der Blitzleistung und der Menüeinstellungen kann die Profoto App sogar die Kamera im Smartphone aktivieren, um den A10 für Handyfotos zu verwenden. Die Kameraeinbindung funktioniert momentan allerdings nur mit dem Apple iPhone 7 und höher so wie mit einzelnen SamsungAndroid Smartphones.