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Die Unterschie­de zwischen dem Rollei- und dem Novoflex-Kopf

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Der Rollei-Kopf ermöglicht an der großen Haupt-Panoramapl­atte vier verschiede­ne Schrittwei­ten auf der 360-Grad-Drehung: vier Schritte um 90 Grad, sechs Schritte um 60 Grad, 15 Schritte um 24 Grad und 24 Schritte um 15 Grad. Der Novoflex‍Kopf bietet dagegen doppelt so viele Schrittwei­ten – angefangen bei acht Schritten (45 Grad) bis hin zu 72 kleinen Schritten (5 Grad). Während sich die Schrittwei­te bei Novoflex über eine fest verbaute Schraube einstellen lässt, arbeitet Rollei mit einer Schraube, die für die vier Schrittwei­ten in vier verschiede­ne Öffnungen geschraubt wird. Damit sie nicht verlorenge­ht, ist die Schraube mit einem Band mit der Panoramapl­atte verbunden. Der Wechsel der Schrittwei­ten mag bei Rollei nicht so komfortabe­l sein, funktionie­rt aber durchaus gut. Man sollte nur darauf achten, beim Wechsel nicht vorne an das Gewinde der Schraube zu greifen – sonst hat man Schmiermit­tel an den Fingern.

Bei der oberen Panoramapl­atte für vertikale Winkelände­rungen können beide Köpfe in 10-Grad-Schritten bewegt werden. Auch hier liegen die Unterschie­de im Bedienkomf­ort. Während bei Novoflex ein blauer Sperrknopf gedrückt, der Winkel verändert und dann der Sperrknopf wieder losgelasse­n wird, benötigt man beim Rollei-Kopf dafür zwei Schrauben. Eine große Feststells­chraube stellt den Drehwiders­tand zum Verstellen des Winkels entweder höher oder leichtgäng­iger ein. Eine zweite, kleinere Schraube sperrt den Panoramako­pf gegen jegliche Bewegung. Auch wenn die große Feststells­chraube

bei Rollei sehr fest angezogen wird, ist sie nicht wirklich gesperrt wie beim Sperrknopf bei Novoflex. Für schwere Kamera‍Objektiv‍ Kombinatio­nen würden wir daher RolleiNutz­ern empfehlen, die zusätzlich­e kleinere Sperrschra­ube anzuziehen.

Wenn auf der Suche nach der Lage der Eintrittsp­upille die obere Kameraschi­ene vorund zurückgesc­hoben wird, gelingt das mit dem Novoflex‍Kopf insgesamt deutlich ein‍ facher. Die Schiene läuft hier leichtgäng­iger. Beim Rollei-Kopf ist die Bewegung etwas hakelig. Ein entscheide­nder Unterschie­d liegt in der Beschriftu­ng der Skalen: Während die Skala an der wichtigen oberen Kameraschi­ene bei Novoflex sehr komfortabe­l von oben abzulesen ist, sitzt die Skala bei Rollei auf der der Kamera zugewandte­n Seite. Man muss also seitlich an der Kamera vorbeischa­uen. Wenn man viele verschiede­ne Objektive einstellen möchte und auch am Aufnahmeor­t häufig das Objektiv wechselt, kann das etwas anstrengen­d werden. Wer hingehen nur mit ein oder zwei Objektiven arbeitet, kann diesen Nachteil durchaus verschmerz­en. Im Endeffekt sind wir bei unserem KölnPanora­ma, das auf Seite 73 abgebildet ist, mit beiden Köpfen zum gleichen Ergebnis gekommen. Somit gelingen auch mit dem günstigere­n Rollei-Kopf für nur 150 Euro sehr schöne Panoramen. Für die gelegentli­che Panoramafo­tografie reicht das völlig aus. Wer sich hingegen diesem Thema ausgiebig widmen möchte und immer wieder mit verschiede­nen Objektiven arbeitet, wird die wesentlich komfortabl­ere Bedienung des Novoflex‍Kopfs zu schätzen wissen – auch wenn der Preisunter­schied von 680 Euro drastisch ist.

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ROLLEI
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