25 Megapixel und Phasen-Autofokus
Panasonic stellt eine neue MicroFour-Third-Kamera vor, die Lumix G9 II. Wichtigste Veränderungen sind ein etwas höher auflösender Sensor und ein verbesserter Autofokus. Nachdem auch Panasonic die letzten Jahre sich mehr auf das Kleinbild-Segment konzentrierte, erneuert das Unternehmen nun mit der G9 II sein Top-Modell im MFT-Segment für Fotografen. Filmer erhielten Anfang 2022 die GH6. Die Lumix G9 II kostet als Body 1900 Euro und im Kit mit dem 12-60-Zoom 2100 Euro. Dank dem im Systemvergleich kleineren Bildsensor und somit auch kompakteren Abmessungen, besonders der Objektive, bleibt die Mobilität weiterhin einer der wichtigsten Vorteile des MFT-Systems. Die Kamera kommt im November in den Handel.
Neuer Bildsensor
Gut fünf Jahre hat es gedauert, bis die Lumix G9 an der MFT-Spitze durch ein Nachfolgemodell abgelöst wurde. Die Lumix G9 II hat Panasonic nun technisch deutlich modernisiert. Sie hat einen neuen Bildsensor mit 25 Megapixeln Auflösung – und damit 5 Megapixel mehr als die Lumix G9. Auch der Bildprozessor wurde aktualisiert: der neue beschleunigt die Datenverarbeitung – Panasonic spricht von einer Verdoppelung der Rechenleistung - und ermöglicht einerseits eine fortgeschrittene Motiverkennung und andererseits eine schnellere Serienbildfunktion.
Verbesserter Bildstabilisator
Der Bildsensor bleibt weiterhin beweglich gelagert und ermöglicht somit die kameraseitige Bildstabilisierung. Der Ausgleich findet in 5 Bewegungsachsen statt. Filmer können zudem auch auf eine digitale Bildstabilisierung zurückgreifen. Wie das Vorgängermodell bietet die Panasonic Lumix G9 II eine Pixelshift-Funktion. Die nimmt mehrere, jeweils um ein Pixel verschobene Bilder schnell hintereinander auf und errechnet daraus ein Bild mit 100 MP – das sind 20 Megapixel mehr als bei der G9. Die Pixel
Shift-Aufnahmen kann die G9 II als JPEG oder RAW speichern. Zudem beherrscht die G9 II neben dem Stativ-Modus auf die Freihand-Option.
Autofokus mit Phasen-AF-Messung
Die Leistungssteigerung des Bildprozessors kommt auch dem Autofokussystem zugute. Das Vorgängermodell Lumix G9 kombiniert eine Kontrastmessung mit 225 AF-Feldern mit der DFD-Technologie. Die DFD-Technik ermöglicht der Kamera, den Abstand zum Motiv anhand zweier defokussierter Aufnahmen zu ermitteln und somit schneller zu fokussieren. Sie schafft mit elektronischem Verschluss 20 B/s im AF-C- und 60 B/s im AF-SModus bei voller Auflösung. Mit mechanischem Verschluss sind es 9 B/s im AF-C-Modus.
Die aktuelle Lumix G9 II erhält ein Hybrid-AF-System mit Phasen- und Kontrastmessung. Die Anzahl der Phasen-AF-Felder beträgt 779 Messbereiche. Zusätzlich bietet die Kontrastmessung weitere 315-AF-Felder. KI-gestützte Erkennungsalgorithmen ermöglichen, so Panasonic, eine genauere Fokussierung und verbesserte Verfolgung von Objekten. Neben Gesichtern und Augen erkennt die Kamera nun auch menschliche Körper, Augen von Tieren und Vögeln, Autos und Motorräder.
Das Serientempo mit dem elektronischen Verschluss ist auf 60 Bilder/s inklusive AF-Nachführung angestiegen. Mit dem mechanischen Verschluss sind 10 Bilder/s inklusive AF-C möglich. Dank größerem Pufferspeicher kann die G9 II nun im Pre-Burst-Modus bis zu 113 aufeinanderfolgende Aufnahmen speichern. Der mechanische Verschluss ermöglicht 1/8000 s als kürzeste Zeit und der elektronische 1/32000 s kurze Belichtungen.
Video
Anders als die Modelle der GH-Reihe ist die G9 II in erster Linie eine Fotokamera, doch bietet auch sie zahlreiche Video-Funktionen. Die Kamera kann den Sensor komplett auslesen und bietet auf Basis von 5,8K-Material verschiedene Filmformate. Die maximale Auflösung beträgt 5,7K mit 30 B/s. Die C4K/4K-Filme mit 120 B/s werden mit 4:2:0 10-Bit aufgenommen. Bei halber Frequenz, also 60 B/s, mit 4:2:2 und 10 Bit. Zusätzlich unterstützt die G9 II auch das Apple ProRes-Format.
sucher und Monitor
Der elektronische OLED-Sucher bietet die gleiche Auflösung wie im Vorgängermodell von 1 226 667 RGB-Pixel. Die Frequenz des Suchers kann von 60 auf 120 Bilder/s erhöht werden – das kostet zwar mehr Strom, bringt aber ruhigere Schwenks. Der Monitor misst 3 Zoll in der Diagonale und hat eine Auflösung von 613334 RGB-Pixeln. Er ist weiterhin touchfähig sowie dreh- und schwenkbar.
Das Bedienkonzept wurde größtenteils vom Vorgängermodell übernommen. Aber die G9 II hat kein Schulterdisplay mehr, das im Vorgängermodell den Fotografen über die wichtigsten Einstellungen informierte. Stattdessen hat die Kamera nun auf beiden Seiten des Sucherhöckers Einstellräder. Der Hebel an der Vorderseite neben dem Bajonett, welcher in der G9 ein schnelles Umschalten zwischen den Aufnahmeparametern ermöglichte, ist nicht mehr dabei. Die Ergonomie des Handgriffs wurde optimiert, die Abmessungen bleiben sehr ähnlich. Die Lumix G9 II wiegt 658 Gramm. Bei der Ausstattung hat die G9 II viel zu bieten: USB 3.2 Type C, zwei UHSII-fähige Speicherkartenslots, HDMI, WiFi und Bluetooth. Panasonic hat den USB-Anschluss zudem so ausgelegt, dass man die Kamera per USB laden kann, auch mit einer Powerbank.