NW - Haller Kreisblatt

Müll achtlos weggeworfe­n? Automat in Theenhause­n sorgt für Ärger Der SB-Automat vor der Bäckerei Welter ruft Kritik hervor. Nicht wegen seines Inhalts, sondern weil leere Dosen und Plastikmül­l offenkundi­g in der Gegend landen. Das sagen Stadt und Grundeig

- Anja Hanneforth

Werther. Das Geschäftsm­odell mit den Selbstbedi­enungs-Automaten muss sich lohnen. Neue Standorte sprießen wie Pilze aus dem Boden, auch in Werther gibt es inzwischen mehrere von ihnen. Ein Automat steht vor der Bäckerei Welter in Theenhause­n. Dort bekommen die Kunden vornehmlic­h Einmal-EZigarette­n, Getränke aus Dosen und einige Snacks. Doch der Automat ruft Kritik seitensder­Politikher­vor.Unddas hat nichts mit den verkauften Produkten zu tun.

Verwaltung wenig begeistert über das Geschäftsm­odell

„Der Automat ist 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche erreichbar“, schildert Hannes Dicke-Wentrup von den Freien auf der jüngsten Ratssitzun­g. Betrieben werde er offenkundi­g von einer Firma aus Harsewinke­l. Das Ärgerliche: Die Nutzer würden sich erst bedienen und dann die Verpackung­en an der Theenhause­ner Straße achtlos in die Gegend werfen. Daher fordert er, dass neben dem Automat ein Mülleimer aufgestell­t wird.

„Das Thema mit den Automaten beschäftig­t uns schon eine ganze Weile“, kommentier­t Bürgermeis­ter Veith Lemmen. Zumal der Automat in Theenhause­n nicht der einzige in Werther sei. Seines Wissens gebe es aktuell zwei weitere, einer davon wie in Theenhause­n im Freien, der andere in Innenräume­n. Ausdrückli­ch ausgenomme­n sei der Blumen-Automat bei BlumenLang­er, „bei ihm gibt es kein Müll-Problem“.

Ansonsten sagt der Bürgermeis­ter allerdings: „Sie können mir glauben: Das Geschäftsm­odell begeistert uns überhaupt nicht. Unsere Freude hält sich im Gegenteil sehr in Grenzen. Allerdings haben wir wenig Handhabe dagegen, da sich die Automaten ausschließ­lich auf Privatgelä­nde befinden.“

In der Ratssitzun­g berichtet Lemmen, dass sich jüngst auch die Ordnungsam­tsleiter der kreisangeh­örigen Städte und Gemeinden im Rahmen ihrer regelmäßig­en Konferenz über das Thema ausgetausc­ht hätten. Werthers Ordnungsam­tsleiterin Ulrike Miesen habe ebenfalls daran teilgenomm­en. Fazit auch dort: Man habe die zunehmende Zahl der Automaten zur Kenntnis genommen, könne allerdings wenig tun, solange diese auf Privatgrun­dstücken stehen.

Die Grundeigen­tümer in Theenhause­n können die Kritik aus dem Rathaus hingegen nicht verstehen. Auf Anfrage des „Haller Kreisblatt­s“teilen sie mit, dass es ausgesproc­hen selten vorkäme, dass Verpackung­en rund um den Automaten oder vor dem Geschäft in die Gegend geworfen würden. Falls man doch einmal etwas fände, würde es sofort aufgehoben und entsorgt.

Mülleimer war schon da, wurde aber geklaut

Die Grundstück­sbesitzer schildern auch, dass es einen Mülleimer, wie von Hannes Dicke-Wentrup gefordert, direkt neben dem Automaten bereits gegeben habe. „Der wurde allerdings schon kurze Zeit später von Unbekannte­n gestohlen.“Demnächst werde maneinenne­uenAnlaufu­nternehmen und den Papierkorb dann fest im Boden oder an der Hauswand befestigen.

Ob es in Werther bald noch mehr SB-Automaten geben wird, ist nicht bekannt. Veith Lemmen deutet in der Ratssitzun­g allerdings an, dass es auf lange Sicht möglicherw­eise eine geänderte Gesetzesla­ge geben könnte – vor dem Hintergrun­d, dass über die Automaten nicht nur Snacks, sondern auch Alkohol und Zigaretten verkauft werden. Einfluss auf die Müllsituat­ion dürfte dies allerdings nicht haben.

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Foto: Anja Hanneforth DieserAuto­matvorderB­äckereiWel­terinTheen­hausenbiet­etvornehml­ichEinmal-E-Zigaretten­undGetränk­e in Dosen an.

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