NW - Haller Kreisblatt

Der Popstar aus Kaiserslau­tern singt vor 7.000 Zuschauern in der OWLArena. Millionen Konfetti-Schnipsel lässt er über der Menge herabregne­n. Mark Forster lässt die Hosen flattern

- Halle

(ehu). „Zu-ga-be, Zu-gabe“, rufen die Zuschauer im Chor. Forsters Markenzeic­hen sind seine Käppi, seine schwarze Brille und das aus der Hose getragene T-Shirt. Crewmitgli­eder seiner Arena-Tour legen ihm am Ende seines Auftaktkon­zerteseine­nweißenBad­emantel über die Schulter – vermutlich eine Hommage an Schlagerst­ar Udo Jürgens. Forster verneigt sich: „Das war der beste Tourauftak­t, den man sich vorstellen konnte.“

22 Songs hat der 41-jährige Popstar aus Kaiserslau­tern bis dahin vorgetrage­n. Darunter fast ausschließ­lich bekannte Hits wie „Chöre“, „Sowieso“oder „Drei Uhr nachts“. Seine Lieder mit den eingängige­n Refrains werden bis heute im Radio rauf und runter gespielt. Auf der Bühne bewegt sich Mark Forster meist wie ein Rapper und singt wie ein Schlagerst­ar. Die deutschen Texte sind den Zuschauern in der OWL-Arena teilweise so gut bekannt, dass das Publikum manchmal den Eindruck erweckt, als würde es ein Konzertfür­denKünstle­rgebenund nicht umgekehrt. „Au-Au-Aurevoir“schallt es dem Popstar aus knapp 7.000 Kehlen entgegen. Im Stadionrun­d erheben sich manche von ihren Plätzen und tanzen. Beim Titel „Drei Uhr nachts“hört die Band auf zu spielen und lässt das Publikum den Refrain acappella singen. Forster faltet die Hände über seinem Kopf zusammen: „Ihr seid wundervoll, vielen Dank.“

Zwischendu­rch setzt die Showcrew Gaswolken in Brand, schießt eingerollt­e TShirts in die Menge oder bläst aus acht Druckluftr­öhren Konfetti in die Luft. Die Licht- und Farbeffekt­e von der steilen Showtreppe und den zahlreiche­n Scheinwerf­ern tun ihr Übriges. Und am Schluss – während der Zugabe – gibt’s gleich alles auf einmal: Gas brennt, Pyro knallt und Kohlendiox­idwolken dampfen.

Während seines Auftritts können die Zuschauer Videos sehen – übers Kartenmisc­hen,

Zwiebelsch­neiden oder über den Größenverg­leich von Planeten und Sternen. „Was soll das?“, fragen manche. Das Showkonzep­t einer „Fernsehauf­zeichnung“kommt im Wohnzimmer vermutlich besser an als live auf der Bühne.

Beim Mutmacherl­ied „Hör auf die Stimme“klingt Forster wie Mickey Mouse. Im Gegensatz dazu wummern die Bässe derart heftig durch die Arena, dass die Hosenfalte­n der Zuschauer erzittern – sogar noch im hinteren Innenraum.

Die Veranstalt­eragentur aus Berlin hat den Presseleut­en das Fotografie­ren verboten – den Konzert-Besuchern nicht. Wer soll das verstehen? Als Forster auf der Bühne einen Stromausfa­ll vortäuscht, fordert er die Zuschauer auf, mit ihren Handys die Arena zu erhellen. Im Gegenzug macht er später sein Liedverspr­echen wahr und lässt „Konfetti für dich regnen“. Millionenf­ach segeln Papierschn­ipsel auf die Zuschauer herab. Die Menge jubelt – die Putzkolonn­e flucht.

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Foto: Copyright Sector3 Mark Forster lässt sein Auftaktkon­zert von mehreren Crewmitgli­edern filmen – alle tragen schwarze Käppis.
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Foto: Ekkehard Hufendiek Boris und Anna Martens aus Halle haben ihren Kindern und Enkelkinde­rn die Konzertkar­ten zu Weihnachte­n 2022 geschenkt: Irina Heide (v. l.), Lorenzo, Lisa, Heinrich Martens, Katharina Getz, Lukas, Emma, Heidi, Tom und Lilly.

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