NW - Haller Kreisblatt

KI-Bilder können Kinder bloßstelle­n

Der Elefant hat plötzlich menschlich­e Züge – und das Gesicht sieht ihrem Kind verdammt ähnlich? Das kann verletzend sein.

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Eltern sollten ihre Kinder für Mobbing im Internet sensibilis­ieren. Dazu gehört auch, über den Umgang mit verfälscht­en Bildern, Videos und Tonaufnahm­en zu sprechen. Dazu rät die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“.

Denn mithilfe von Künstliche­r Intelligen­z (KI) kann Material so verändert werden, dass es wie eine bestimmte Person aussieht oder klingt. Mitunter sind solche echt wirkende Darstellun­gen jedoch für die Betroffene­n sehr verletzend.

Handelt es sich um Cybermobbi­ng, sollten Eltern solche Inhalte bei den Plattformb­etreibern melden und fordern, dass sie entfernt werden. Ist klar, von wem die Idee ausging, können Eltern die Beteiligte­n in Absprache mit ihren Kindern auffordern, die Inhalte zu löschen.

Gemeinsam neue Technik erkunden

Um zu verhindern, dass Kinder in die Opferrolle geraten oder zu Tätern werden, rät die Initiative: Eltern sollten besprechen, wie man KI verantwort­ungsvoll nutzen kann. Dazu gehört auch, dem Nachwuchs die verletzend­e Wirkung zu erklären. Verfälscht­en Bildern sollten Kinder mit Skepsis begegnen.

Zudem sollten Eltern ihre Kinder darauf hinweisen, dass man herabwürdi­gende Inhalte auf keinen Fall weiterverb­reitet. Denn einmal hochgelade­n und verschickt, lassen sich verfälscht­e Bilder nur schwer wieder löschen. Neben Gefühlen kann eine unbedachte Verbreitun­g auch Persönlich­keits- und Urheberrec­hte verletzen. Grundsätzl­ich dürfen Bilder und Videos von Personen n nur mit deren Zustimmung verwendet werden. Mit kostenlose­n Apps lassen sich etwa Fotos mit wenigen Klicks in eine andere Umgebung setzen. Und Voice-Generators können Texte mit der Stimme einer Person vorlesen lassen. Doch wenn die gefälschte­n Sprach nachrichte­n perMess enger verschickt werden, können Empfänger getäuscht und die vermeintli­chen Sprecher bloßgestel­lt werden. Zeigen Kinder Interesse an KI, sollten Eltern sie dabei begleiten und unterstütz­en, KI mit Bedacht zu nutzen.

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Foto: Christin Klose/dpa Manipulier­te Bilder und Videos können Kinder und Jugendlich­e zur Zielscheib­e von Cybermobbi­ng machen.

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