Grüne pflanzen Baum des Jahres
Der Grünen-Ortsverband hat ihn gespendet. Das Sprecherduo bleibt geheim.
(ehu). Auf ihrer jüngsten Versammlung haben die Mitglieder des Haller Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen ihr achtköpfiges Vorstandsteam wiedergewählt: Ingrid Diekmann-Vemmer, Friederike Hegemann, Veronika Karpf, Kirsten Witte, Torsten Hübner, Jochen Stoppenbrink, Frank Winter und Wilfried Zäpernick.
Knapp 60 Parteimitglieder zählt der Ortsverband derzeit. Zuletzt setzte er sich ein für den Erhalt des Stadtradelns. Außerdem engagierte er sich auf dem Umweltmarkt und dem Haller Stadtfest. Des Weiteren organisierte er die Demonstration gegen die Schließung der Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe im Haller Krankenhaus und begleitete die kürzlich stattgefundene Demo für Vielfalt und Demokratie mit Helfern und Helferinnen.
Das Stadtgrün spielt für die Grünen eine „zentrale Rolle“, vor allem zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Die mutwillige Zerstörung von mehr als 30 Bäumen im vergangenen Jahr bezeichnet der Ortsverband in seiner Presseerklärung daher als „einen schwerwiegenden Rückschlag für die Klimaanpassungsmaßnahmen“.
„Diese Zerstörung bereitet uns große Sorgen“, sagte Veronika Karpf. Deswegen beteiligte sich der Ortsverband in jüngster Zeit an der Neuanpflanzung von drei jungen Bäumen.
Ihr Sprecherduo geben die Mitglieder des Vorstands nicht bekannt. „Es kommt nur darauf an, wie wir agieren, und nicht, was auf dem Papier steht“, sagt Karpf. Nach ihrer Aussage wählten die Mitglieder ihr Sprecherduo nur aus satzungsrechtlichen Gründen.
Karpf zumindest ergreift beim Pressegespräch das Wort und spricht auch über den Anlass der diesjährigen Baumspende: „Das hat bei uns eine lange Tradition.“Seit 36 Jahren finanzieren die Grünen nämlich aus ihrer Parteikasse die jährliche Pflanzung des Baums des Jahres. Den Titel verleiht ein Fachgremium.
Der Grünen-Ortsverband folgt der Würdigung und setzt mit der Spende zudem ein Zeichen für vermehrte Klimaanpassung. Nur als die Stechpalme 2021 zum Baum des Jahres gekürt wurde, wählte der Ortsverband eine andere Art fürihreSpendeaus.„DieStechpalme ist eine invasive Baumart“, kritisierte Jochen Stoppenbrink.
Für 2024 kürte das Fachgremium in Deutschland die Echte Mehlbeere zum Baum des Jahres – lateinisch „Sorbus aria“. Mitarbeiter des Bauhofs haben den Baum vor kurzem auf das Spielplatzgelände am Rathaus gepflanzt und mit Holzpfählen gesichert.
Die Mehlbeere ist ein kleiner heimischer Laubbaum, der von Mai bis Juni blüht und Höhen von bis zu 20 Metern erreicht. Der Baum spielt nach Angabe des Grünen-Ortsverbandes eine herausragende Rolle im Vogelschutz, denn seinerotenBeerendienendenVögeln als Nahrung. Auch für den Menschen sind die Früchte essbar, doch schmecken sie mehlig und leer.