Gegründet vor dem Becker-Boom
Die Tennisabteilung der TG Hörste feiert heute ihr 40-jähriges Bestehen. Die Abteilung profitiert vom großen Zusammenhalt ihrer Mitglieder und hat in diesem Jahr einiges vor.
Halle-Hörste. Zum Frühlingsanfang kommen auch bei der TG Hörste entsprechende Gefühle auf. Zum einen, weil bald die offizielle Saisoneröffnung stattfindet. Zum anderen, weil im Kalender der Tennisabteilung heute das 40-jährige Bestehen steht. Zuletzt wurde 2009 zum 25. gefeiert. Mit Blick auf die Tennis-Zählweise 15:0, 30:0, 40:0 (Null gleich „love“) bot es sich an, das Feierjahr mit „Forty:Love“zu überschreiben.
Christopher Parohl, jetziger Vorsitzender der Tennisspieler, war damals noch gar nicht auf der Welt. „Am 28. März 1984 traf man sich im berühmten Sportlerkeller an der Tiegstraße. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Hauptvereins hob die Tennis-Dependance aus der Taufe“, weiß er aber aus der sorgfältig erstellten Vereinschronik und verrät: „Wir feiern dieses Jubiläum allerdings erst am 24. August „richtig“mit einer Sommerparty, eingerahmt von den Finalspielen der Vereinsmeisterschaften.“
Wie das Tennisspiel nach Hörste kam
Der damalige Vorsitzende Artur Wiltmann hatte dem Gesamtvorstand des 1932 gegründeten Mehrspartenvereins noch vor Beckers erstem Wimbledon-Triumph vorgeschlagen, eine eigene Tennisabteilung zu gründen, da eine entsprechende Umfrage unter den Haushalten in Hörste, Bokel und Hesseln den Bedarf deutlich machte. Der aufkommende Tennisboom gab dieser Weitsicht sehr schnell recht, wobei die Abteilung zunächst ohne eigene Ascheplätze auskommen musste. Denn auch die Standortsuche nahm Zeit in Anspruch, bis man auf dem Gelände von „Graf Max“in Tatenhausen fündig wurde. Der dort ansässige Reit- und Fahrverein war bereit, einen Teil seines Geländes abzutreten.
Nachdem man bald den Bau der ersten Plätze mit viel Eigenleistung auf dem Gelände an der Haferstrasse abgeschlossen hatte, mussten diese schon zwei Jahre später, 1988, auf vier erweitert werden.
Die Nachfrage war dann in den Folgejahren so groß, dass es zeitweilig eine Warteliste für die Aufnahme gab. Zu diesen Spitzenzeiten herrschte aufgrund von mehr als 200 Mitgliedern ein ganz schönes Gedränge auf der Anlage. „Natürlich ist diese ganz große Ära vorbei. Seitdem haben sich aber vor allem die Sportangebote und Freizeitgewohnheiten der Menschen stark verändert“, sagt Parohl. Er ist deswegen aber keineswegs traurig:„Wirkonntenseitzwei,drei Jahren wieder einen kontinuierlichen Zuwachs verzeichnen. Besonders viele Kinder, Jugendliche und weibliche Mitglieder haben sich jüngst dem Verein angeschlossen.“Mittlerweile steht man bei knapp 110, Tendenz steigend. Tennis steht halt insgesamt wieder recht hoch im Kurs.
Am 28. April eröffnen die Hörster offiziell ihre Freiluftsaison mit den One-PointChampionships. „Neben den Vereinsmitgliedern sehen wir gerne auch neue Gesichter. Man kann an dem Tag zum Schnuppern und Probespielen kommen“, ergänzt Breitensportwart Philipp Ramhorst. „Unser Vorsitzender ist zertifizierter Trainer und damit auch für den Feinschliff bei den Mannschaftsspielern und für das Damentraining zuständig“, verweist sein Bruder, Jugendwart Christoph Ramhorst, auf die sportliche Kompetenz im Verein: „Im Rahmen unserer Möglichkeiten bieten wir auch Kindertraining an.“
Der Club geht in der Anfang Mai beginnenden Saison mit fünf Mannschaften (Herren, Herren 30 I + II, Herren 50 und Herren 70) an den Start, was auch durch Spielgemeinschaften mit Nachbarvereinen möglich ist. Mittelfristig werden sicher auch wieder Jugendund Frauenteams gemeldet werden. „Wir haben noch Wachstumspotenzial. Alles braucht aber seine Zeit. Daher ist so ein Jubiläum auch eine schöne Gelegenheit, für unseren familiären Verein zu werben“, freut sich Sportwart Torben Lüker.
Dem pflichtet Pressewart Olaf Sorge bei und weiß die leidenschaftlichen Vereinsmenschen zu schätzen, die für ihren Lieblingssport schon vor 40 Jahren die Weichen in die richtige Richtung stellten: „Mittlerweile ist wieder eine neue Generation in der Vorstandsarbeit tätig. Sie prägt einen modernen Verein, für Mitglieder aller Altersklassen.“