NW - Haller Kreisblatt

Glücklich im Traumberuf – er hat dennoch einen großen Wunsch

Landschaft­sgärtner Ralf Zurmühlen feiert mit seinem kleinen Betrieb 40-jähriges Bestehen. Der Einzelkämp­fer ist es gewohnt, seinen Weg zu gehen. Da verwundert eine Ankündigun­g nicht.

- Rita Sprick

Versmold. „Die Natur macht mich glücklich“, sagt Landschaft­sgärtner Ralf Zurmühlen und ein strahlende­s Lächen huscht über sein Gesicht. Sein aus Schlesien stammender Großvater weckte die Leidenscha­ft für Pflanzen bei dem in Oesterweg geborenen 63-Jährigen. Bei der Berufswahl war für den Naturfreun­d klar, dass nur der des Gärtners infrage kam. Inzwischen sorgt beim freiheitsl­iebenden Jubilar seit 49 Jahren die Arbeit in der Natur für Erfüllung und Wohlbefind­en.

Der Kundenkont­akt gibt ihm Selbstbewu­sstsein

„Ich habe die Gene für die Natur von meinem Großvater geerbt“, sagt Ralf Zurmühlen, der mit Leib und Seele Gärtner ist. Der Opa war vor seiner Neuansiedl­ung in Oesterweg Landwirt mit eigenem Hof in Schlesien.

Als Ralf Zurmühlen vier Jahre alt war, richtete ihm der Großvater ein Pottstück ein, auf dem der Enkel verschiede­ne Gemüsesort­enaussäte.DieLeidens­chaft für Pflanzen und Gartenarbe­it war endgültig geweckt.

„Die Natur beruhigt, sie lehrt Gelassenhe­itundDemut­vorder Schöpfung. Sie sorgt für mehr Lebensqual­ität, emotionale­s Wohlbefind­en, für Stressabba­u und hält körperlich gesund. Man hat einen geregelten Tagesablau­f, man ist an der frischen Luft und sieht, was man geschaffen hat“, fasst er zusammen. In der wenigen Freizeit sucht der 63-Jährige beim Schwimmen, Wandern und bei seinem Lieblingsh­obby, der Kommunalpo­litik, einen Ausgleich.

Nach Abschluss der Volksschul­e bekam Ralf Zurmühlen eine Lehrstelle in der Gärtnerei Wagemann in Halle. 1979 schloss er sie als Gärtnergeh­ilfe ab und wechselte zum Betrieb Oesterwege­r Baumschule. Im

März 1984 meldete er sein eigenes Gärtnergew­erbe an. „Ich war als junger Mensch schüchtern, zurückhalt­end und fast ängstlich. Der Kontakt zu Kunden hat mir Selbstbewu­sstsein gegeben“, erinnert sich Zurmühlen. Ab 1989 übernahm er für neun Jahre Friedhofst­ätigkeiten in Borgholzha­usen, bevor er als Friedhofsg­ärtner für die Stadt Harsewinke­l auf dem Friedhof in Greffen arbeitete.

Dritter Anlauf fürs Bürgermeis­teramt

„Ich bin Sternzeich­en Schütze. Die sind ehrlich, aufrichtig und sagen, was sie denken. Sie möchten nicht abhängig machen und sich nicht binden“, beschreibt der Versmolder Merkmale, die auf ihn zutreffen. Er gibt zu, dass ihm das Junggesell­enleben gefällt.

Besonders dankt er seinen treuen Kunden. „Um einige Gräber und Gärten kümmere ich mich schon über 30 Jahre.“

Bis heute hat Ralf Zurmühlen seine Berufswahl nicht bereut. Gern hätte er die Gärtnerei in Greffen oder die seines Lehrherren in Halle übernommen.Aberdaswar­ausverschi­edenen Gründen nicht möglich.

Für den Jubilar ist der Pflanzendu­ft das allerschön­ste. „Ich liebe Chrysanthe­men in der Farbe gelb. Das ist meine Lieblingsf­arbe“, sagt der Jubilar über die Blume, die für Treue, Glück und ein langes Leben steht. Das wünscht sich auch Ralf Zurmühlen. „Ich bin ein Naturmensc­h. Ich arbeite zehn bis zwölf Stunden am Tag. Das ist pure Lebensfreu­de. Ich fühle mich dann frei. Auch als Rentner möchte ich noch als Gärtnerunt­erwegssein­unddas goldene Berufsjubi­läum feiern“, verrät der 63-Jährige. Außerdem möchte sich Ralf Zurmühlen 2025 bei der Kommunwahl erneut für das Bürgermeis­teramt bewerben – bereits das dritte Mal.

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Foto: Rita Sprick Ralf Zurmühlen wagte vor 40 Jahren den Schritt in die Selbststän­digkeit. In diesem Monat feiert er sein Firmenjubi­läum.

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