NW - Haller Kreisblatt

SPD: „Wüst schwebt präsidial durch das Land“

Bildungspo­litiker Maelzer wirft der Regierung vor, die „prekäre Lage“in den Kitas zu übersehen.

- Ingo Kalischek

Düsseldorf. In den Augen des Detmolder SPD-Landtagsab­geordneten Dennis Maelzer lässt die NRW-Landesregi­erung die Kitas im Land im Regen stehen. CDU und Grüne würden eine „Vielzahl“der Kosten im Bereich der frühkindli­chen Bildung auf Familien und Kommunen verlagern – und sich selber ein Stück weit aus der Verantwort­ung ziehen, sagt Maelzer. Das Land wisse aktuell zum Beispiel nicht, wie hoch das Defizit bei den Sachkosten in den Kitas sei. Dieses wirke sich aber wiederum auf die Personalko­sten und somit die Auskömmlic­hkeit aus. Ein Ansatz gegen die angespannt­e Personalla­ge in den Kitas ist es laut Maelzer, mehr auszubilde­n und mehr zu finanziere­n. Das Land gebe aktuell aber nur rund 16.000 Euro für die praxisinte­rne Ausbildung­aus;währendesa­bermindest­ens 60.000 Euro dafür brauche, so der SPD-Mann.

Im Februar mussten rund 3.000 Kitas in NRW ihre Öffnungsze­iten aus Personalgr­ünden reduzieren oder gar schließen. Maelzer kritisiert eine fehlende Planungssi­cherheit für die Einrichtun­gen. So sei das wichtige Kita-Alltagshel­ferprogram­m erst zum Jahresende verlängert worden – und unmittelba­r zu Jahresbegi­nn in Kraft getreten. „Die Helferinne­n und Helfer mussten sich arbeitslos­melden,weilsienic­ht wussten, wie es für sie weitergeht“, bemängelt Maelzer.

Die SPD-Fraktion hat jetzt 110 Fragen an die Landesregi­erung im Bereich der Bildung gestellt – und erwartet Antworten bis zum Sommer. Maelzer kritisiert, dass sich Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (CDU) zu wenig um Landesthem­en kümmere. „Wüst bekommt die Kunst hin, mit keinem dieser Landesthem­en verbunden zu werden“, so Maelzer. Der CDU-Politiker schaffe es, sehr präsidial durch das Land „zu schweben“.

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