Dem SCP drohen im Gastspiel beim Spitzenreiter St. Pauli bis zu acht Ausfälle.
Am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison 2011/12 hatte der SC Paderborneine0:5-KlatschebeimFC St. Pauli kassiert und damit die Chance auf den ersten Erstliga-Aufstieg der Vereinsgeschichteverspielt.Seitdemaber war das Hamburger Millerntor für den SCP fast immer eine Reise wert. In sieben Gastspielen am Kiez gab es drei Siege und drei Remis. Am Ostersonntag um 13.30 Uhr geht es für Paderborn am Millerntor erneut um Ligapunkte. Doch es dürfte ein extrem schwieriges Unterfangen werden, die besagte Erfolgsbilanz auszubauen.
St. Pauli ist souveräner Zweitliga-Spitzenreiter, hat in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren und gewann zuletzt fünf Partien in Folge. „Sie werden am Ende aufsteigen.
Aber wir wollen versuchen, das ein wenig hinauszuzögern“, erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Mit welchem Personal und welcher Taktik er dieses Vorhaben in Angriff nehmen wird, ist noch offen.
Bei der Pressekonferenz am Donnerstag konnte und wollte Kwasniok dazu nicht viel sagen. „Die Gedankengänge sind noch sehr unscharf. Was die Aufstellung betrifft, wäre es ein Blick in die Glaskugel. Dafür ist das Spiel zu weit weg“, so Paderborns Trainer. Es könne noch viel passieren. In dieser Trainingswoche ist hierbei schon einiges passiert, was die Planungen fürs Pauli-Spiel erschwert. So meldete sich Stürmer Koen Kostons am Mittwochmorgen krank. Der Winterneuzugang laboriert an einem Magen-Darm-Infekt und droht auszufallen. Adriano Grimaldi wäre ein möglicher Ersatz.
Laurin Curda blieb beim Mittwochstraining im Rasen hängen. „Es ist nichts Wildes, aber für Sonntag wird es eng“, berichtet Kwasniok. Calvin Brackelmann prallte derweil in der Übungseinheit am Donnerstag bei einem Eckball mit einem Teamkollegen zusammen und musste mit einem dick geschwollenen Auge zum Arzt. Sollten Curda und Brackelmann ausfallen, würden dem SCP gleich zwei Startelfkandidaten für die Dreierkette fehlen. Das könnte Jannis Heuer zu einem Comeback verhelfen. Aber auch Martin Ens wäre eine Option.
Immerhin: Topscorer Filip Bilbija, der sich in der vergangenenWocheeineleichteKnieverletzung zugezogen hatte, stieg am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining ein und wird am Millerntor spielen können. Auf Felix Platte, Marco Schuster (beide im RehaTraining), Maximilian Rohr (Infekt) und den seit Monaten erkrankten Kimberly Ezekwem muss Kwasniok dagegen definitiv verzichten. „Das ist schon ein Lazarett“, sagt der SCP-Coach, der zu allem Überfluss auch noch den gelbgesperrten Kai Klefisch ersetzen muss. Wer für Letztgenannten auf die Sechs rückt, ist offen. Mattes Hansen wäre der naheliegendste Kandidat.
Doch auch dem FC St. Pauli fehlt ein halbes Dutzend verletzter und gesperrter Spieler. Erfolgstrainer Fabian Hürzeler wird rund um Kapitän Jackson Irvine dennoch eine formidable Anfangsformation aufbieten können. „Sie haben das Spiel mit Ball fast schon perfektioniert. Ihr großer Faustpfand ist aber vor allem die Arbeit gegen den Ball“, urteilt Kwasniok über den Kontrahenten. Dieser steht nicht nur in der Zweitliga-Tabelle, sondern auch in den KategorienabgegebeneTorschüsse, Passquote, absolvierte Kilometer und intensive Läufe ganz weit vorne. „Aber unser Kader gibt es her, dass wir sie vor Probleme stellen“, bekräftigt Lukas Kwasniok und hofft auf eine erfreuliche Überraschung zum Osterfest.