Die Lange Straße wird dann in der Innenstadt zur Einbahnstraße. So sieht der Zeitplan aus.
Anfang April fällt der Startschuss für eine der größten Innenstadt-Baustellen der vergangenen Jahre. Weil die Technischen Werke Osning bis Juli neueVersorgungsleitungenverlegen, muss die Lange Straße zwischen Wertherstraße und der Kreuzung Oldendorfer Straße/Bachstraße halbseitig gesperrt werden.
Ab dem 2. April ist die Ortsdurchfahrt hier nur in Richtung Osnabrück als Einbahnstraße möglich. Der Verkehr in Richtung Innenstadt und Bielefeld wird ab der Kreuzung Osnabrücker Straße/Weststraße über die Theenhausener Straße umgeleitet. Alle Geschäfte, Wohnhäuser und Betriebe im Baustellenbereich bleiben erreichbar. Wer über die Osnabrücker Straße von Westen kommt, wird ab Weststraße umgeleitet.
Die jetzt vorliegende Anordnung des Straßenverkehrsamtes Gütersloh sieht für die halbseitig gesperrte Lange Straße zwei Umleitungen vor. Die U2 führt von Westen kommende Autofahrer mit dem Ziel Haller Innenstadt ab der Weststraße auf die Theenhausener Straße und dann über den A 33-Verteilerkreisel im Haller Süden auf die Alleestraße in die Stadt. Der überörtliche Verkehr Richtung Steinhagen und Bielefeld wird ebenfalls ab Weststraße über die U3 umgeleitet. Hier werden AutofahrerüberdieTheenhausener Straße bis zur Bokeler Kreuzung und dann weiter über die Tatenhausener Straße bis zum Schnatweg geführt.
Weil im Zuge der Sperrungen undUmleitungenvieleortskundige Autofahrer auch andere Wege in die Innenstadt suchen werden, droht besonders im Bereich der Goebenstraße eine Überlastung. Um dieser vorzubeugen, gilt im gesamten Bereich der Goebenstraße zwischen Schmisingstraße und Bahnhofstraße ab dem 8. April ein absolutes Halteverbot.
Direkt im Anschluss nach den Hauptleitungsarbeiten wird dann die Stadt Halle die Lange Straße in diesem Abschnitt ertüchtigen und auch die Kreuzung Oldendorfer Straße/Bismarckstraße sanieren. Im gleichen Zeitraum wird die TWO Straßenquerungen vornehmen. Da diese Arbeiten unter einer Straßenvollsperrung erfolgen, wird dann eine zweite Umleitung für den Gegenverkehr eingerichtet. Während der Terra Wortmann Open werden die Arbeiten weitestgehend ruhen und die Umleitungen aufgehoben. Bis Ende Oktober 2024 sollen dann alle Arbeiten in dem Bereich abgeschlossen sein.
Hähne kennen immerhin noch grob die Uhrzeit und wissen, wann sie morgens mit dem Krähen beginnen sollen. Beim Kalender hört das zeitliche Verständnis der Federviecher jedoch auf. Auch kurz vor Ostern pressen die Hennen mit gewohnter Lässigkeit täglich ein Ei aus ihrem Körper und lassen sich nicht davon beeindrucken, wenn die Konsumenten kurz vor Karfreitag mit Färbemittel und Kuchenrezept in den Händen größere Mengen verlangen.
„Man kann das eigentlich nicht beeinflussen“, sagt Jörg Künsebeck, der mit seiner Familie den Hof Hardeland in der Ascheloher Schweiz besitzt und mitsamt 24-Stunden-Hofladen bewirtschaftet. Natürlich sei eine gute Futtermischung und die daraus resultierende Gesundheit des Huhns wichtig fürs regelmäßige Eierlegen. „Wenn wir Menschen täglich Fast Food essen, sind wir auch nicht sehr produktiv“, sagt Künsebeck. Pro Tag benötigt ein Huhn rund 150 Gramm Futter, was etwa zehn Prozent des eigenen Körpergewichts entspricht. Klingt erst einmal viel, allerdings geht rund die Hälfte davon wieder weg, sobald das 60 Gramm schwere Ei gelegt ist.
Aber auch die beste Mischungändertnichtsdaran,dass es nicht mehr gibt als ein Ei pro Tag. „Unsere 800 Hühner legen insgesamt täglich rund 720 Eier“, sagt Künsebeck. Klagen der Kunden nützen also nichts, die Eieranzahl hat ihre natürlichenGrenzen.UndeinpaarEier müssen ja auch abseits des Verkaufs noch für den Osterhasen zurückgelegt werden, sonst hat der kein Material zum Verstecken.
Beim eierlegenden Huhn sind durchaus Parallelen zum Menschen erkennbar. Kurz nach der Geburt ist es etwas unbeholfen, dann kommt es in die Blütephase des Lebens und zum Ende hin nimmt die Produktivität wieder ab. „Wenn sie 21 bis 22 Wochen alt sind, beginnen sie, Eier zu legen“, erklärt Künsebeck. Zwischen der 35. und der 40. Woche läuft es top, die Beute des Bauern liegt bei etwa einem Ei pro Tag. Danach wird es wieder weniger und die Produktivität sinkt schließlich im Alter von 72 bis 80 Wochen auf etwa 60 Prozent.
Dann gehen die Hennen, da auch die Qualität der Eier nachlässt und Eiweiß und Eigelb nicht mehr so fest sind, in Rente. Statt Krallen hochlegen heißt es dann aber leider direkt ab in den Hühnerhimmel. Das eben noch lebendige Legehuhn wird umgehend zum geschlachteten Suppenhuhn. Brathähnchen im Grillwagen ist keine Option, dafür ist zu wenig Fleisch auf den Rippen.
Ebenso wenig beeinflussbar wie die Menge der gelegten Eier ist ein weiterer Kritikpunkt, der bei den Kunden stets zur Osterzeit aufkommt. „Das Frühstücksei ist traditionell braun, und genau so wollen es die Menschen auch das ganze Jahr über haben“, sagt Künsebeck. Das ganze Jahr über? Nicht ganz, denn Ostern sollten die Eier strahlend weiß sein, das erleichtert das Färben. Aber auch da lässt das Huhn nicht mit sich gackern. Einzig und allein die Rasse entscheidet über die Farbe des Eis. Bei Familie Künsebeck leben ausschließlich LohmannHühner, und die legen nun einmal braune Eier.
„Geschmacklich ist da kein Unterschied“, sagt Künsebeck, auch wenn manche Menschen sich das manchmal einredeten. „Da ist halt nur die Schale anders, ein rein optischer Unterschied“, sagt der Landwirt. Wer nun aber denkt, dass an Ostern das Eiergeschäft so richtig brummt, hat das andere große Familienfest im Jahr vergessen. „Vor Weihnachten verkaufen wir noch mehr Eier, vor allem über einen längeren Zeitraum“, sagt Künsebeck. Da wird schließlich schon ab November gebacken, und so manches Ei wird als Grundzutat benötigt.
DieHühnerderFamilieKünsebeck leben in einem mobilen Hühnermobil. Sie können sich, aufgeteilt in drei Gruppen, auf einem Areal von insgesamt 4.000 Quadratmetern austoben. Das ist mehr als die doppelte Fläche, als gesetzlich gefordert. Zwischen den braunen Hennen tauchen auch eine Handvoll Hähne in Weiß auf. „Die müssten da nicht sein, bringen aber etwas Struktur rein und regulieren Streitigkeiten“, erklärt Künsebeck.
Die Hühner leben ganzjährig im Freien, können aber jederzeit über eine Rampe ins Innere des wetterfesten Hühnermobils wechseln. Dieses ist isoliert, was sowohl im Winter als auch im Sommer für ein angenehmes Raumklima sorgt. Am wohlsten fühlen sich die Tiere übrigens bei 18 Grad Celsius.
Ein Problem ist der Habicht, der sich gerne in regelmäßigen Abständen ein Huhn schnappt und verputzt. „Im Schnitt holt er sich pro Woche ein Tier“, sagt Künsebeck. Die Verluste muss der Landwirt auf seine eigene Kappe nehmen, eine Versicherung dagegen gibt es nicht. Das neue Huhn zahlt er somit selbst, mit neun bis zehn Euro ist es jedoch recht günstig. Aufs Jahr gesehen kommt so dennoch eine beachtliche Summe zusammen. Geliefert wird der neue Eierproduzent von einem Züchter, selbst züchtet Jörg Künsebeck keine Hühner.
Dem Habicht eins auswischen und das gesamte Gehege mit einem Netz zu überspannen, ist keine Option. „Das klappt nicht, dafür ist die Fläche zu groß“, sagt Künsebeck. Das Gehege ist zudem mit einem Stromzaun gesichert, denn wenn sich zu viele Hühner auf einmal gegen das Geflecht lehnen würden, würde dies unter dem Gewicht zur Seite kippen und die Hühner könnten fliehen.
Alternativ könnten die Tiere natürlich auch drüberfliegen, die schwachen Flugfähigkeiten reichten dafür aus, gerade wenn sie noch die Treppe zum Stall als Rampe nützen würden. „Aber Hühner sind manchmal auch etwas dumm“sagt Künsebeck mit einem Zwinkern. Einmal hätte ein Huhn bei Schneeregen stundenlang in einer Wasserpfütze gestanden und sich dabei ordentlich die Federn runtergekühlt. „Das hat einfach nicht reagiert, wir haben es dann in den Stall getragen“, sagt der Landwirt. Am nächsten Tag hat es brav wieder ein Ei gelegt, und alles nahm seinen üblichen Gang: mit bis zu einem Ei pro Tag.