Gottesdienste
Kirche: Ostersonntag, 5.30 Uhr Gd. zur Osternacht begleitet mit Männerschola, Pfr. Czylwik; 10 Uhr Gd. mit Abm. und Posaunenchor, Pfrin. Schumann; 15 Uhr Gd. mit Gebärdensprache, Pfrin. Kerwin. Johannes-Busch-Haus: Ostersonntag, 9.30 Uhr Gd. mit Abm., Pfrin. Schröder. Ostermontag, 10.30 Uhr Singe-Gd., Pfrin. Schröder. Landeskirchliche Gemeinschaft und EC-Jugendarbeit, Bahndamm 17: Jeden Sonntag 10.45 Uhr Gd.; jeden letzten Sonntag im Monat 17.45 Uhr Gd.
St. Georgskirche: Ostersonntag, 6 Uhr Deutsch-Ukrainischer Gd., Pfr. Heinrich, anschl. Osterfrühstück. Ostermontag, 11 Uhr Familien-Gd.
St. Hedwig: Ostersonntag, 11.15 Uhr Festhochamt mit Kirchenchor, anschl. Ostereiersuche für die Kinder.
Lange Straße 104: Ostersonntag, 10 Uhr Gd.
Waldbadstraße 9 bis 13: Sonntag, 10 Uhr Gd.
. Der Magnolienbaum vor dem Wohnhaus von Heinrich Consbruch steht in voller Blüte. Ein Mähroboter dreht auf dem Rasen seine Runden. Genau so akkurat wie der Vorgarten präsentiert sich der Hausherr. Heinrich Consbruch öffnet im Anzug und mit farblich perfekt abgestimmter Krawatte die Tür. Der Mann sieht nicht aus wie ein Rentner, eher wie ein Bürgermeister – immer noch.
Bürgermeister war Heinrich Consbruch schließlich auch, und genau so wie er jetzt vor einem steht, kennen ihn die Steinhagenerinnen und Steinhagener. Der Brockhagener, der von 1982 bis 1994 die Geschicke der Gemeinde lenkte, bittet ins Wohnzimmer. Dort fällt der Blick sofort auf einen großen Computer mit Röhrenmonitor. „Darauf lese ich Zeitungen und andere Dokumente“, erklärt der Altbürgermeister, der sich im Gespräch bestens informiert zeigt, was in Steinhagen, in Deutschland und in der Welt so los ist.
Der Ort hat Tradition. Seit 1424 leben die Consbruchs in Brockhagen. Auf dem Grundstück, auf dem der Altbürgermeister bis heute mit seiner Frau Erika lebt, ist er auch aufgewachsen. Als Jüngster von vier Geschwistern stand bald fest, dass er den elterlichen Bauernhof übernehmen sollte. Heute bewirtschaftet sein Sohn Thomas den Betrieb. „Ich bin höchstens noch beratend tätig“, merkt Heinrich Consbruch schmunzelnd an.
Wir unternehmen einen Zeitsprung in die 1970er-Jahre. 1973 stand die Gebietsreform
an, und die Frage stand im Raum, ob Amshausen und Brockhagen dem Ort Steinhagen oder Halle zugeschlagen werden sollten. CDU-PolitikerHeinrichConsbruchwarb für Steinhagen. „Weil es längst Verbindungen dorthin gab, etwa was die Beschulung betraf“, erinnert er sich. Damals bildete sich auch der erste CDU-Gemeindeverband aus den Steinhagener, Amshausener und Brockhagener Ortsverbänden.
Heinrich Consbruch übernahm nach und nach mehr Verantwortung – und mehr Ämter.SeineFrauErikaschiebt einen Zettel über den Wohnzimmertisch, auf dem die ganzen Posten und Auszeichnungen fein säuberlich aufgelistet sind. Doch ihr Mann hat die Daten im Kopf. „1975 wurde ich erster stellvertretender Bürgermeister. Von 1982 bis 1994 war ich Bürgermeister.“
In den 70er- und 80er-Jahren wuchsen die Ortsteile nach und nach zusammen. Der Bau des Steinhagener Rathauses war ein besonders wichtiger Meilenstein in der Amtszeit von Heinrich Consbruch. „Vor dem Bau haben wir unter anderem in einem ehemaligen Brennereigebäude an der Roten Erde gehaust“, erinnert sich der Alt-Bürgermeister. Der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes sei umstritten gewesen. „Wegen der Kosten in Höhe von 8,5 Millionen D-Mark“, so Consbruch.
Steinhagenbefandsichnicht nur aufgrund der kommunalen Neuordnung mitten in einem Strukturwandel. Weil die Schnapsindustrie zusammengebrochen war, galt es, neue Betriebe anzusiedeln. „Wir haben unter anderem Elges, heute Schaeffler, nach Steinhagen geholt“, sagt der Jubilar. Dass heute neuen Gewerbeansiedlungen oft der Wind ins Gesicht bläst, quittiert Heinrich Consbruch mit Kopfschütteln. „Natürlich müssen wir eine Balance schaffen zwischen Industrie und der Umwelt. Aber ohne starkes Gewerbe kann eine Gemeinde nicht leben. Wir brauchen die Arbeitsplätze. Das haben wir als CDU schon immer unterstützt.“
Was Steinhagen während seiner Amtszeit noch brauchte, war eine funktionierende Infrastruktur: Schulen, Geschäfte und eine ärztliche Versorgung. Heute sei Steinhagen „eine stolze Gemeinde“in einem lebenswerten Kreis, blickt der Jubilar auf die Kommune.
Nicht nur als Bürgermeister hat sich Heinrich Consbruch für seine Heimat eingesetzt. Als Kreistagsmitglied hat er in mehreren Ausschüssen mitgearbeitet. Als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse und Mitglied des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe übernahm er zudem Verantwortung und wirkte gestalterisch mit.
Der landwirtschaftliche Betrieb in Brockhagen war trotz der vielen Ämter und Posten immer Dreh- und Angelpunkt seines Wirkens und hat den engagierten Lokalpolitiker stets geerdet. Möglich war das, weil es zusätzlich zum Bürgermeister damals noch einen Gemeindedirektor gab. Das ist heute nicht mehr so. Der Bürgermeister ist inzwischen auch Verwaltungschef.
Die Politik verfolgt Heinrich Consbruch, der 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt, immer noch sehr aufmerksam. „Ich mische mich aber nicht ein“, merkt er an. Zu besonderen Anlässen kommterabergernedazu.2021 zum Beispiel, als Apotheker Lutz Heitland zum Richtfest eines seiner Ärztehäuser geladen hatte. Oder 2022, als im Rathaus das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Woerden gefeiert wurde.
Seinen 90. Geburtstag wird Heinrich Consbruch im Kreis der Familie feiern. Der AltBürgermeister hat zwei Söhne und eine Tochter, außerdem sechs Enkelkinder. Eine Woche später soll dann im größeren Kreis gefeiert werden.