AusFreudeamautonomenFahren
Elektromobilität wird im allgemeinen mit fehlender Fahrfreude gleichgesetzt: DerBMWi5verbindetjedochautomatisierteMobilitätimE-AutomitechtemFahrspaß.
Null Emissionen, aber auch null Emotionen?Esgehtauchanders – wie etwa im batterielektrischen BMW i5. Das liegtwenigerandem340PS starken Elektromotor, der – typisch BMW – die hintere Achse antreibt. Starke Motoren haben schließlich viele E-Autos. Sondern am – wiedertypischBMW–Fahrverhalten, für das das semiaktive Fahrwerk mitsamt Luftfederung sorgt. Hier hat der Fahrer das Gefühl, eins zuseinmitderStraße.Nicht so abgekoppelt zu sein. Altmodische Verbrenner-Fans würden vielleicht sagen: Es fühlt sich an, wie in einem „richtigen“Auto zu sitzen und zu fahren.
Die reinen Fahrwerte (0100: 6 Sekunden, maximal 193 km/h) sind schon lange nichts Besonderes mehr. Auchdass,jenachdem,welcherFahrmodusaktiviertist, aus dem Soundgenerator „ikonische Geräusche“künstlich erzeugt werden können, ist nicht mehr als eine nette Spielerei. Das „Boost“-Paddle am Lenkrad, mit dem für zehn Sekunden alle Muskeln des i5 maximal angespannt werdenundderDruckaufsGaspedaleinennochenergischeren Sprung nach vorne nach sich zieht – beeindruckend, wird aber am Ende des Tages auch kaum häufiger eingesetzt werden als beim „Guck mal“-Vorführeffekt bei der ersten Ausfahrt mit Freunden und Familie.
Apropos beeindruckend: Das ist auch das passende Stichwort für die digitale Welt im Cockpit. Auf zwei Leinwänden werden allerlei
Informationen und Einstellungsmöglichkeiten projiziert. Der ungeübte Fahrer könnte sich hier erst einmal überfordert fühlen, doch wer eine gewisse digitale Affinität besitzt, der wird sich schnellzurechtfinden–nicht zuletzt, weil manche Direkttaste unterhalb des Zentraldisplays für unkomplizierten Absprung zum gewünschten Menüpunkt ermöglicht.
Der 340 PS starke E-Motor wurde bereits erwähnt, die 82 kWh große Batterie kommt ohne seltene Erden aus. Sie kann mit bis zu 205 kW Strom geladen werden, wasdeni5langstreckentauglich macht. Zwar wurde der maximal mögliche Wert von versprochenen 582 Kilometern auch nicht erreicht, als der „Max Range“-Modus aktiviert wurde, der durch Reduzierung von Leistung und Geschwindigkeit (maximal 90 km/h) sowie Deaktivierung von Komfortfunktionen die Restreichweite um bis zu 25 Prozent erhöht. Aber bei umsichtiger Fahrweise waren gut 400 Kilometer am Stück kein Problem.
Das Highlight im i5 dürfte aber die nächste Ausbaustufe des Autobahnassistentensein.Zwarläuftdasautonome Auto dem Gedanken des„FreudeamFahren“diametral entgegen, aber faszinierend ist es dann doch, wenn auf der Autobahn bis Tempo 130 die Hände vom Lenkrad genommen werden können und der Bordelektronik Geschwindigkeit, Abstand und Spurhalten überlassenwerden.Auchein Spurwechsel ist autonom möglich, erstmals kann das hier über eine Blick-BestätigungvomFahrerplatzauserledigtwerden.BeiallerAutonomie:DerFahrerbleibtverantwortlich,
kann sich etwa nicht mit dem Lesen dieser Zeitung beschäftigen, sondern muss aufmerksam hinterdemLenkradsitzen.Zum Zeitunglesen hat man dann an der Ladesäule Zeit...
Dank Online-Anbindung werden Routen jenseits der möglichen Reichweite stets so gewählt, dass eine optimale Ausnutzung von schnellen Ladesäulen jederzeitgegebenist.Dassmanso zu defekten Ladesäulen gelotst wird, ist nahezu ausgeschlossen–lediglichdurch parkende Fahrzeuge blockierte Säulen können natürlich nicht ausgeschlossenwerden.Wennzügiggeladen werden kann, sind 80 Prozent in einer halben Stunde wieder nachgefüllt.
All das hat natürlich seinenPreis:DerüberfünfMeter lange Elektro-Fünfer startet ab 70200 Euro, an Extras steckten weitere knapp 20000EuroimFahrzeug,sodass 90140 Euro unter dem Strich standen.