So viel kostet Steinhagen die Organisation der Kirmes
Die Preise der Kirmes steigen stetig. Aber nicht nur für junge Musikexpress-Fans ist so eine Veranstaltung ein teurer Spaß, auch die Gemeindekasse wird strapaziert. Die Zahlen hinter den Karussells.
Steinhagen. Die Meinungen zu Kirmessen gehen bekanntlich auseinander. Für manch gesetzten Anwohner sind die lärmenden Auto-ScooterVolksfeste ein stetes Ärgernis, auch Polizeieinsätze kommen immer wieder vor. Trotzdem gehören sie vor allem für viele Teenager zu den absoluten Jahreshöhepunkten.
In Steinhagen sind die Fahrgeschäfte traditionell zwei Mal im Jahr zu Gast, einmal im Frühjahr und dann zur Sommerkirmes. Auch wenn der Spaß im Vordergrund steht, bedeutet die Organisation für das Rathaus vor allem viel Arbeit. Insbesondere da Steinhagen die beiden Kirmessen im vergangenen Jahr erstmals selbst ausgerichtet hat.
Der Grund: Die Gebrüder Oberschelp, selbst Schausteller, die die Steinhagener Kirmes über viele Jahre betreut hatten, haben sich zurückgezogen. Nach eigenen Angaben, um mehr Zeit für die eigenen Süßwaren- und ImbissGeschäfte zu haben. Seitdem ist Annika Eilers vom Ordnungsamt Steinhagens ChefOrganisatorin in Sachen Auto-Scooter und Musikexpress.
Die Zahlen hinter den Karussells
An diesem Donnerstag legte sie erstmals im zuständigen Ausschuss den Finanzbericht des Kirmesjahrs vor. Demnach stellen die beiden Veranstaltungen für die Gemeinde – je nach Rechenweise – sogar einen finanziellen Gewinn dar.
Knapp 4.300 Euro investierte das Rathaus in die Vorbereitung der Frühjahrskirmes im März 2023. Plakate wurden gedruckt, Werbung gemacht. Die Flächen für die Fahrgeschäfte mussten vorbereitet und die Innenstadt im Anschluss gereinigt werden. Auch der Toilettenwagen, die Gema-Gebühren und nicht zuletzt das große Profi-Feuerwerk im Rahmen der Kirmes kosten Geld.
Auf der anderen Seite nahm die Gemeinde von den insgesamt 39 Standbetreibern knapp 10.800 Euro ein. Neben den acht unterschiedlich großen Fahrgeschäften waren 14 Essensstände, elf Gewinnstände und einiges mehr dabei. Am Ende spülte die Frühjahrskirmes dem Rathaus also 6.500 Euro in die Kasse.
Anders verhielt es sich mit der Sommerkirmes, weil die Ausgaben mit mehr als 10.500 Euro deutlich höher waren. Das lag daran, dass das Rathaus für die Veranstaltung im August ein größeres Programm aufgefahren hatte. An zwei Tagen legte ein DJ auf, eine Sängerin trat auf, es gab eine Kinderdisco und eine Zaubershow. Da allerdings nur 35 Schausteller angereist waren, brachte die Sommerkirmes nur knapp 9.400 Euro ein.
Rechnet man beide Veranstaltungen zusammen, bleibt ein Plus von etwas mehr als 5.300 Euro. Diese Rechnung setzt allerdings voraus, dass die gemeindeeigenen Personalkosten außen vor bleiben. Rechnet man die Arbeitszeit von Annika Eilers, den Bauhofmitarbeitern, der Ortsreinigung und des Außendienstes mit, stehen weitere 31.800 Euro auf der Rechnung.