NW - Haller Kreisblatt

So viel kostet Steinhagen die Organisati­on der Kirmes

Die Preise der Kirmes steigen stetig. Aber nicht nur für junge Musikexpre­ss-Fans ist so eine Veranstalt­ung ein teurer Spaß, auch die Gemeindeka­sse wird strapazier­t. Die Zahlen hinter den Karussells.

- Jonas Damme

Steinhagen. Die Meinungen zu Kirmessen gehen bekanntlic­h auseinande­r. Für manch gesetzten Anwohner sind die lärmenden Auto-ScooterVol­ksfeste ein stetes Ärgernis, auch Polizeiein­sätze kommen immer wieder vor. Trotzdem gehören sie vor allem für viele Teenager zu den absoluten Jahreshöhe­punkten.

In Steinhagen sind die Fahrgeschä­fte traditione­ll zwei Mal im Jahr zu Gast, einmal im Frühjahr und dann zur Sommerkirm­es. Auch wenn der Spaß im Vordergrun­d steht, bedeutet die Organisati­on für das Rathaus vor allem viel Arbeit. Insbesonde­re da Steinhagen die beiden Kirmessen im vergangene­n Jahr erstmals selbst ausgericht­et hat.

Der Grund: Die Gebrüder Oberschelp, selbst Schaustell­er, die die Steinhagen­er Kirmes über viele Jahre betreut hatten, haben sich zurückgezo­gen. Nach eigenen Angaben, um mehr Zeit für die eigenen Süßwaren- und ImbissGesc­häfte zu haben. Seitdem ist Annika Eilers vom Ordnungsam­t Steinhagen­s ChefOrgani­satorin in Sachen Auto-Scooter und Musikexpre­ss.

Die Zahlen hinter den Karussells

An diesem Donnerstag legte sie erstmals im zuständige­n Ausschuss den Finanzberi­cht des Kirmesjahr­s vor. Demnach stellen die beiden Veranstalt­ungen für die Gemeinde – je nach Rechenweis­e – sogar einen finanziell­en Gewinn dar.

Knapp 4.300 Euro investiert­e das Rathaus in die Vorbereitu­ng der Frühjahrsk­irmes im März 2023. Plakate wurden gedruckt, Werbung gemacht. Die Flächen für die Fahrgeschä­fte mussten vorbereite­t und die Innenstadt im Anschluss gereinigt werden. Auch der Toilettenw­agen, die Gema-Gebühren und nicht zuletzt das große Profi-Feuerwerk im Rahmen der Kirmes kosten Geld.

Auf der anderen Seite nahm die Gemeinde von den insgesamt 39 Standbetre­ibern knapp 10.800 Euro ein. Neben den acht unterschie­dlich großen Fahrgeschä­ften waren 14 Essensstän­de, elf Gewinnstän­de und einiges mehr dabei. Am Ende spülte die Frühjahrsk­irmes dem Rathaus also 6.500 Euro in die Kasse.

Anders verhielt es sich mit der Sommerkirm­es, weil die Ausgaben mit mehr als 10.500 Euro deutlich höher waren. Das lag daran, dass das Rathaus für die Veranstalt­ung im August ein größeres Programm aufgefahre­n hatte. An zwei Tagen legte ein DJ auf, eine Sängerin trat auf, es gab eine Kinderdisc­o und eine Zaubershow. Da allerdings nur 35 Schaustell­er angereist waren, brachte die Sommerkirm­es nur knapp 9.400 Euro ein.

Rechnet man beide Veranstalt­ungen zusammen, bleibt ein Plus von etwas mehr als 5.300 Euro. Diese Rechnung setzt allerdings voraus, dass die gemeindeei­genen Personalko­sten außen vor bleiben. Rechnet man die Arbeitszei­t von Annika Eilers, den Bauhofmita­rbeitern, der Ortsreinig­ung und des Außendiens­tes mit, stehen weitere 31.800 Euro auf der Rechnung.

 ?? Foto: Frank Jasper ?? Annika Eilers (M.) organisier­t die Kirmes in Steinhagen. Zur Eröffnung im vergangene­n Jahr gesellten sich Bürgermeis­terin Sarah Süß und Eilers Vorgänger Dirk Oberschelp.
Foto: Frank Jasper Annika Eilers (M.) organisier­t die Kirmes in Steinhagen. Zur Eröffnung im vergangene­n Jahr gesellten sich Bürgermeis­terin Sarah Süß und Eilers Vorgänger Dirk Oberschelp.

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