Die zwei Gesichter des VfR
Fußball-Drittligist Aalen trifft am Freitag auf Erfurt und hofft auf Stabilität.
AALEN - Der Fußball-Drittligist VfR Aalen ist weiter auf der Suche nach der Stabilität. Gegen Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel legte die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann jeweils zwei grundverschiedene Halbzeiten hin. Das Ergebnis: zwei Unentschieden. Gegen RotWeiß Erfurt wollen die Aalener in der heimischen Scholz Arena am Freitagabend (19 Uhr) gerne mal wieder dreifach punkten.
„Wir sind nicht die einzige Mannschaft in Fußball-Deutschland, die auf der Suche nach Stabilität ist“, sagt VfR-Coach Peter Vollmann und hat damit sicher nicht Unrecht. Allerdings hilft das den Aalenern auch erst einmal nicht weiter. Was den Spielern allerdings weiterhelfen soll, ist die Rückbesinnung auf die gute alte Fußballschule.
„Manchmal würde ich mir einfach wünschen, dass wir den ersten Ball gleich konsequenter klären. Denn wenn wir einmal einen Fehler machen, dann können wir den meist nicht mehr korrigieren“, so Vollmann weiter. Individuelle Fehler (gegen Kiel beispielsweise verursachte Robert Müller deren zwei, d. Red.) brachten den VfR Aalen in diesem Fußballjahr bereits schon mehr als nur einmal in Bedrängnis.
„Wir haben keine riesige Fehlerquote, allerdings wenn wir einen Fehler machen, dann schlägt es meist gleich bei uns im Tor ein“, sagt Vollmann. Deshalb scheut sich Vollmann auch nicht, Fehler während des Spiels direkt anzumahnen, wie im Falle von Thorsten Schulz gegen Kiel: „Wir kriegen in den ersten 15 Minuten von unserer linken Verteidigerposition sechs Flanken vors Tor, weil unser Verteidiger ständig nach vorne marschiert. Das darf nicht passieren und das spreche ich dann auch klar an.“Was man dem VfR Aalen nicht vorwerfen kann, ist fehlende Moral. Wer in zwei Spielen in Folge Rückstände egalisiert und noch punktet, der hat mit Sicherheit kein Einstellungsproblem.
Wegkamp wieder eine Option
Gegen Rot-Weiß Erfurt wollen die Aalener nun gerne über die volle Distanz eine ansprechende Leistung abrufen. Der Gegner hat durch seinen 1:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt ein Ausrufezeichen gesetzt und könnte den Abstand (derzeit trennen den VfR (Platz zehn) und Erfurt (Platz 15) fünf Punkte, d. Red.) mit einem Sieg auf den VfR auf zwei Punkte eindampfen.
„Wenn bei Erfurt alle Mann an Bord sind, ist das ein Team mit einer guten Qualität und ich bin davon überzeugt, dass sie den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen werden“, sagt Vollmann. Mit dabei gegen Erfurt ist auf Seiten der Aalener auch der zuletzt verletzungsbedingt ausgefallene Stürmer Gerrit Wegkamp. Ob er allerdings gleich in die Startaufstellung rücken wird, ließ der Coach noch offen. Vieles spricht hier für einen weiteren Einsatz des Winter-Neuzugangs.
„Martin Toshevs Formkurve zeigt weiter nach oben. Gegen Wiesbaden hatte er noch einige Dinge in seinem Spiel, die uns nicht so gefallen haben. Diese konnten wir aber weitestgehend abstellen.“Bei aller Vorsicht und dem Blick in den Rückspiegel, könnte der VfR Aalen aber mit einem Sieg vor heimischem Publikum auch den Anschluss an die obere Tabellenhälfte schaffen. Derzeit trennen den Drittligisten von der Ostalb weiter nur vier Punkte vom dritten Platz der 3. Liga. Die Abstiegsregion dagegen liegt vor dem am Freitag beginnenden Spieltag neun Punkte entfernt.