Ein richtiger Wintermonat
Kältester Januar seit 30 Jahren in der Region
AALEN - Nach vielen relativ milden Wintern in den vergangenen Jahren zogen sich mit einer frühen Einwinterung die Kältepole auf der Nordhalbkugel zuerst über Russland zusammen – ein Indiz dafür, dass diese Luftmassen über den kurzen Landweg leichtes Spiel haben, Mitteleuropa zu erreichen. In besonders lauen Winterhalbjahren dagegen findet die erste Einwinterung eher über Kanada statt, und mit einem langen Weg über den milden Atlantik gibt es seltener Frostluft bei uns. Tatsächlich wurde es nach ein paar Anlaufschwierigkeiten Winter – der kälteste Januar seit 1987. Und der Winter könnte noch einen langen Atem haben und uns bis ins Frühjahr immer wieder kalte Grüße aus Nordosteuropa schickt. Oft hat diese Strömung aber den „Nachteil“, wenn man denn Schnee mag, dass es sich dabei mehrheitlich um trockene, und wenig schneereiche Kälte handelt.
Mit einem Monatsmittel von -3,8 Grad unterbot der Januar 2017 das langjährige Soll gleich um stattliche 3,5 Grad, und sucht damit seit 1987 seinesgleichen. An 30 Tagen gab es Frost, 18 Tage brachten sogar Dauerfrost, und seit langer Zeit war einmal wieder „Schlittschuhwetter“. Die tiefste Temperatur des Monats konnte am 7. in Schwäbisch Gmünd registriert werden: -19,4 Grad. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur betrug 0, die mittlere Tiefsttemperatur -8 Grad. Mild wurde es erst in den letzten drei Tagen des Monats, am 29. etwa wurden in Schwäbisch Gmünd 9,5 Grad erreicht.
Mit bis zu 45 Litern/qm blieb der Januar um rund 45 Prozent unter dem langjährigen Niederschlagssoll. An bis zu 15 Tagen wurde Schneefall registriert, der aber nicht allzu ergiebig war. So lag zwar fast den kompletten Monat Schnee, mit maximal elf Zentimetern in Ellwangen war die Schneedecke aber nicht allzu dick. Etwas besser sah es direkt auf der Ostalbhöhe aus, wo bis zu 30 Zentimeter registriert wurden. Orkantief „Egon“am 13. Januar sorgte mit Böen zwischen 90 und 125 km/h im gesamten Ostalbkreis für Behinderungen und Sachschäden, für den Rest des Monats blieb es windunauffällig.
Mit bis zu 100 Stunden war die Sonnenscheindauer exorbitant, fast 300 Prozent des langjährigen Mittels! Wollte das Jahr diesen Überschuss irgendwann ausgleichen, dann müsste es also demnächst zumindest mal einen gesamten Monat dunkel bleiben.