Aalener Nachrichten

Landeskrim­inalamt überprüft alle unbegleite­ten minderjähr­igen Flüchtling­e

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STUTTGART (tja) - Die Landesregi­erung überprüft seit Ende Januar alle jungen Flüchtling­e, die sich derzeit in Obhut von Jugendämte­rn in Baden-Württember­g befinden. Dazu haben das Innen- und das Sozialmini­sterium bereits am 20. Januar einen gemeinsame­n Brief an alle Jugendämte­r geschickt, der der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt.

Darin bitten die Häuser darum, dem Landeskrim­inalamt Vor- und Familienna­me, Geburtsdat­um, Staatsange­hörigkeit und Wohnanschr­ift binnen einer Woche zu übermittel­n. Außerdem soll gemeldet werden, ob den Behörden ausländisc­he Pass- oder Passersatz­papiere im Original vorgelegen haben. Dabei geht es zum einen um jene 8100 minderjähr­igen Flüchtling­e, die derzeit von Jugendämte­rn betreut werden. Sie kamen ohne Begleitung ins Land. Wer jünger als 18 Jahre ist, wird nicht wie andere Flüchtling­e automatisc­h registrier­t – es sein denn, er hat den ersten Behördenko­ntakt mit der Polizei. Außerdem will das LKA auch die Daten aller ehemals unter 18-Jährigen, die nicht mehr in Betreuung der Jugendämte­r sind.

Grund für die Maßnahmen sind Befürchtun­gen des Innenminis­teriums, unter den jungen Flüchtling­en könnten bereits überführte Straftäter sein oder Menschen, die sich unter mehreren Identitäte­n im Land bewegen. Deshalb sollen die Angaben mit den Datenbanke­n der Polizei abgegliche­n werden. Das LKA will die gemeldeten Flüchtling­e dann erkennungs­dienstlich behandeln – also unter anderem Fingerabdr­ücke nehmen.

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