Knorr-Bremse braucht mehr Zeit für Haldex
RAVENSBURG (ank) - Die Übernahme des schwedischen Bremsenspezialisten Haldex geht für KnorrBremse nicht so schnell voran wie geplant. Der Münchener Konzern teilte am Donnerstag mit, die Annahmefrist für die Aktien von Haldex erneut, diesmal um rund dreieinhalb Monate bis zum 16. Juni dieses Jahres, zu verlängern. Es sei mehr Zeit notwendig, um die erforderlichen Kartellfreigaben einzuholen. Am 7. Dezember des vergangenen Jahres hatte KnorrBremse die Annahmefrist schon einmal bis zum 28. Februar 2017 verlängert. Das Unternehmen zeigte sich jedoch zuversichtlich, die Genehmigung zu bekommen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Kartellfreigabe keine Frage des Ob, sondern des Wie ist“, sagte Vorstandschef Klaus Deller.
Knorr-Bremse hatte sich im Oktober 2016 in einem Bietergefecht gegen den Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen durchgesetzt. Die Münchener waren bereit, 125 Schwedenkronen je Haldex-Aktie zu zahlen, insgesamt umgerechnet 583 Millionen Euro. ZF bot den HaldexAktionären lediglich 120 Schwedenkronen an, warb jedoch damit, bereits alle kartellrechtlichen Freigaben für die Übernahme zu haben und den Zukauf damit schnell abschließen zu können. Das überzeugte die Haldex-Aktionäre allerdings nicht. Nach dem Eingeständnis der Niederlage hatte ZF sein Haldex-Aktienpaket von gut 20 Prozent des Grundkapitals für 125 Schwedenkronen an Knorr-Bremse verkauft.
ZF wollte mit der Übernahme von Haldex zu einem Komplettanbieter für intelligente Steuerungssysteme bei Lastwagen werden – der Konzern aus dem schwedischen Landskrona war dafür ein Baustein.