Windenergieanlagen wachsen in die Höhe
AALEN/ELLWANGEN (cam) - Wie Pilze schießen die Windenergieanlagen auf dem Verbreitungsgebiet der „Ipf- und Jagst-Zeitung“aus dem Boden und werden dabei immer höher. Grund dafür sind die unebenen Flächen rund um die Onshore-Anlagen. Onshore-Windenergieanlagen werden immer höher, weil der bodennahe Wind in Baden-Württemberg durch die hügelige, bebaute und von Wäldern bewachsene Landschaft anders als bei OffshoreAnlagen abgebremst wird. Durch verbesserte Technologie und vor allem höhere Anlagen ist es möglich, auch den Wind im Binnenland effektiv zu nutzen. Der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) zufolge, kann der Energieertrag mit jedem zusätzlichen Meter Nabenhöhe um bis zu ein Prozent gesteigert werden.
Die Grafik zeigt drei Windenergieanlagen, die repräsentativ für die wichtigsten Windparks der Region Aalen und Ellwangen stehen. Ausgangspunkt des Höhenvergleichs ist die 65 Meter hohe Schönenbergkirche.
Mehr als doppelt so hoch sind die sieben kleinsten Windräder in der Umgebung, die im Windpark Waldhausen stehen. 146 Meter beträgt hier die Gesamthöhe, zwei Megawatt die Leistung pro Einzelanlage. Zu dem seit 2007 betriebenen Windpark sollen fünf weitere Windenergieanlagen mit einer Nabenhöhe von 137 und 149 Metern und einer Gesamtleistung von 16,5 Megawatt hinzukommen. Frühestmöglicher Betriebsstart ist laut ODR und EnBW Herbst 2017. Der im September eröffnete Bürgerwindpark Virngrund überragt sowohl die Schönenbergkirche als auch den bereits bestehenden Windpark Waldhausen um Längen. Die drei Anlagen haben jeweils eine Höhe von 206,9 Metern und einen Rotordurchmesser von 115 Metern. Insgesamt sollen sie 20 Millionen Kilowatt Strom im Jahr liefern, was dem Jahresverbrauch von 5400 Haushalten entspricht.
Die Riesen unter den Windenergieanlagen sind aber mit Abstand diejenigen des Windparks Rosenberg Süd, der oberhalb des Bürgerwindparks Virngrund geplant ist. Mit 230 Metern Gesamthöhe ist jede der beiden Anlagen (geplant waren zuerst drei) mehr als dreimal so hoch wie die Schönenbergkirche. Die Genehmigungsanträge für diesen Windpark wurden bereits gestellt. Ab Frühjahr 2018 sollen die Windräder dann insgesamt 18 000 Megawattstunden Strom für 4300 Vier-Personen-Haushalte erzeugen. Weitere Windparks (ab drei Windenergieanlagen) im Verbreitungsgebiet der Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten: ● Ochsenberg, 14 Anlagen Oberkochen, 4 Anlagen Lauterberg, 5 Anlagen Ohmenheim, 6 Anlagen Weilermerkingen, 3 Anlagen Freihof, 3 Anlagen