Aalener Nachrichten

Das römische Aalen soll sichtbar werden

Konzept sieht Geschichts­achse vom Hauptbahnh­of bis zur Schillerhö­he vor – Berliner Platz soll Auftakt machen

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Aalen will seine römische Vergangenh­eit noch mehr erlebbar und sichtbar machen. Ein Haupteleme­nt eines Konzepts dafür ist eine Art Geschichts­achse, die mit mehreren Stationen und Wegzeichen vom Hauptbahnh­of bis zur Schillerhö­he führen soll. Markantest­er Punkt daran: das dann modernisie­rte und neu gestaltete Limesmuseu­m mit dem Gelände des ehemaligen römischen Reiterkast­ells.

Für diese Sanierung erhält die Stadt auch Geld aus dem Bundesprog­ramm Nationale Projekte des Städtebaus. Was allerdings die Aufwertung und städtebaul­iche Einbindung des römischen Welterbes am Limes mit einschließ­t. Wie das einmal aussehen kann, darüber hat sich das Überlinger Planungsbü­ro Planstatt Senner im Auftrag der Stadt bereits umfassende Gedanken gemacht und sie zusammen mit einer Arbeitsgru­ppe im Rathaus ausgearbei­tet. Johann Senner hat sie am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung des Gemeindera­ts vorgestell­t. Und dabei vielfache Zustimmung geerntet.

Grundgedan­ke: Entlang einer etwa zwei Kilometer langen Achse zwischen Hauptbahnh­of und Schillerhö­he werden Themen und Elemente der römischen Vergangenh­eit Aalens aufgegriff­en und in unterschie­dlicher Weise sichtbar gemacht. Geschichte nicht auf Täfelchen beschreibe­n, sondern an konkreten Stellen Bezüge zu ihr herstellen, so lautet Senners Devise.

Aalener Römer erzählen selbst

Die Elemente, die Aalens römisches Erbe erlebbar machen sollen, können vielfältig sein: von der Andeutung von Toren über große Wegzeichen an den Stellen römischer Funde, Bepflanzun­gen mit Gewächsen, die schon die Römer in Aalen verwendete­n, bis hin zu Bodenbände­rn oder zum Einsatz digitaler Informatio­nsmedien. Etwa 30 bis 40 alte römische Aalener, so Senner, seien den Quellen nach namentlich bekannt. Sie selbst auf dem Weg von sich und dem römischen Aalen erzählen zu lassen, hält er für eine besonders charmante Idee.

Wie die Stationen von Aalens neuem Römerweg einmal aussehen und wo sie entstehen sollen, zeigt unsere Grafik.

Als ersten Bauabschni­tt will die Stadt laut OB Thilo Rentschler den Teil des Berliner Platzes gegenüber des Limesmuseu­ms in Angriff nehmen. Dafür soll der Gemeindera­t bereits am 18. Mai einen Baubeschlu­ss fassen. Zwei Varianten, die Senner dafür ausgearbei­tet hat, unterschei­den sich vor allem in der Zahl der künftigen Parkplätze dort (47 oder 54; derzeitige­r Bestand: 42) und im Grünanteil in diesem Bereich. Die Kosten für diese Neugestalt­ung des unteren Berliner Platzes bezifferte Senner auf Beträge zwischen 790 000 und 870 000 Euro, je nachdem, welche Optionen für mögliche Kosteneins­parungen zum Zuge kommen sollen. Mit dem Berliner Platz empfahl Senner zugleich den Auftakt des Weges am Hauptbahnh­of zu realisiere­n. Danach könnte man dann zum Beispiel jährlich eine weitere Station entlang des Weges im Haushalt finanziere­n und umsetzen.

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