Aalener Nachrichten

Gegen Überflutun­gen gibt’s keine Vollkaskov­ersicherun­g

Unwetter vom Mai 2016 Thema im Ausschuss – Appell: Außer der Stadt müssen auch die Bürger vorbeugen

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AALEN (ard) - Es gibt keine Vollkaskov­ersicherun­g gegen Überflutun­gen, aber mit präventive­n Maßnahmen lassen sich die Folgen zumindest mildern. Dieses Fazit hat der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung des Gemeindera­ts aus den schlimmen Unwetterge­schehnisse­n vom 29. Mai vergangene­n Jahres gezogen.

Seit über einer Woche sind sie bereits Thema in allen Ortschafts­räten gewesen, am Donnerstag hat sich nun auch der Ausschuss mit dem umfassende­n Bericht der Stadt zu den „Starkregen­ereignisse­n 2016“und zu den Konsequenz­en, die daraus zu ziehen sind, beschäftig­t (wir haben bereits mehrfach berichtet). Neben all dem, was die Stadt schon tue und plane – von einer entspreche­nden Bauplanung über Entsiegelu­ng und Dachbegrün­ung bis hin zu vielen technische­n Maßnahmen zur Wasserrück­haltung –, appelliert­e Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle auch an die Bauherren und Hausbesitz­er, das zu machen oder machen zu lassen, was sie selbst gegen Hochwasser im Keller oder gar Haus tun könnten. Aber auch alle Straßenanw­ohner könnten ein Auge darauf haben, ob zum Beispiel die Wasserablä­ufe stets frei seien.

Solche Ereignisse würden durch den Klimawande­l weiter zunehmen, man müsse daher bei der Prävention ansetzen, sagte Michael Fleischer (Grüne). Allerdings stünden ihm die Haare zu berge, wenn er sehe, was etwa in den Flächennut­zungspläne­n an weiterer Bebauung noch vorgesehen sei. Senta D’Onofrio (SPD) und Thomas Wagenblast regten an, die Stadt selbst möge den Hausbesitz­ern für Präventivm­aßnahmen zumindest mit Rat zur Seite stehen. Jürgen Opferkuch (Freie Wäher) meinte, die Stellen, an denen manches gut und manches weniger gut sei, seien zumindest im öffentlich­en Raum doch schon jetzt bekannt.

OB Thilo Rentschler nannte die Flächennut­zungspläne „großzügige Reserven für drei Generation­en“. Ob alles so umgesetzt werde wie dort einmal vorgesehen, wisse heute niemand. Die Stadt jedenfalls sei dabei, 130 000 Quadratmet­er versiegelt­er Flächen zu recyceln, meinte er mit Blick auf Stadtoval, Maiergasse oder Union-Gelände. Steidle verwies auf einen Flyer der Stadt zum Thema Hochwasser­schutz, auch online und telefonisc­h könne man sich beim Tiefbauamt Rat einholen. Für ganz konkrete Maßnahmen im Haus sei es aber vermutlich am praktischs­ten, „den Handwerker ihres Vertrauens“anzusprech­en.

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