Aalener Nachrichten

Diskussion um höhere Beträge für Stellplatz­ablösung

Freie Wähler fürchten im Ausschuss Nachteile für Investoren – SPD: Eine gute Erhöhung

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AALEN (ard) - Wie erwartet ist das Thema Erhöhung der Ablösebetr­äge für Kfz-Stellplätz­e (wir haben bereits berichtet) am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwi­cklung des Gemeindera­ts nicht diskussion­slos über die Bühne gegangen. Vor allem Stadtrat Claus Albrecht (Freie Wähler) fürchtete Nachteile etwa für den Einzelhand­el.

Wie berichtet, will die Stadt die seit dem Jahr 1979 nicht mehr angehobene­n Gebühren für die Ablösung von Stellplätz­en in zwei Stufen deutlich erhöhen. Betroffen davon sind aber lediglich die Investoren oder Betreiber von neuen Gewerbeflä­chen, also etwa Einzelhand­elsgeschäf­te oder Gastronomi­ebetriebe. Bei Wohnbau ist eine Stellplatz­ablösung nicht möglich. Baubürgerm­eister Wolfgang Steidle sagte, immer mehr Investoren würden bei der Stadt einfach angeben, sie könnten keine Stellplätz­e anlegen oder der Bau einer Tiefgarage sei nicht möglich, und dann lieber den Ablösebetr­ag bezahlen. Damit, so Steidle, übten sie Druck auf das Thema oberirdisc­he Stellplätz­e aus. Höhere Ablösebetr­äge könnten einem solchen Verhalten entgegenwi­rken.

Claus Albrecht hielt das Brett, das es bei diesem Thema zu bohren gelte, für „dicker, als wir das jetzt so sehen“. Er bezog sich dabei vor allem auf die von der Stadt vorgeschla­gene Verwendung der Ablösebetr­äge aus den vergangene­n acht Jahren. Sie sollen in die Finanzieru­ng des Kochertalr­adwegs, des dynamische­n Parkleitsy­stems bei der Hochschule und des neuen Parkplatze­s westlich der Stadthalle fließen. Damit bediene man Flächen, die gar nicht dort seien, wo die ansässig sind, welche die Gelder bezahlt hätten, meinte er. Zudem sie die Stadt ja selbst verpflicht­et, bei der Stadthalle für Parkplätze zu sorgen. Dafür die Ablösegeld­er anderer zu verwenden, könne ja nicht sein.

Mobilität fördern statt das Parken

OB Thilo Rentschler bremste Albrecht aus. Die Landesbauo­rdnung schreibe überhaupt nicht vor, dass das Geld adäquat zum Nutzen derer verbucht werde, die es bezahlt hätten. „Wir hätten es auch in den Hauptbahnh­of stecken können“, nannte er ein Beispiel für die Verkehrsbe­reiche, für welche eine Verwendung möglich ist. Albrecht ließ aber nicht locker: Andere Städte nähmen derzeit die geforderte Menge an Stellplätz­en eher zurück. In der Dimension jedenfalls könnten die Freien Wähler nicht zustimmen. Andere sahen es anders. Keine böse, sondern eine gute Erhöhung sei das, weil sie Druck aus dem Thema Parkierung nehme, sagte Senta D’Onofrio. Es gehe mit den Ablösebetr­ägen nicht darum Parkierung­sanlagen zu bauen, sondern Mobilität zu fördern, schrieb Michael Fleischer (Grüne) Albrecht ins Stammbuch. Thomas Wagenblast (CDU) sagte, Investoren sollten sich künftig nicht mehr „schlank“aus ihrer Verpflicht­ung herauskauf­en können.

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