Aalener Nachrichten

Kiesewette­r spricht über Flüchtling­e

Schüler der Friedrich-von-Keller-Schule Abtsgmünd konfrontie­ren den Bundestags­abgeordnet­en mit brisanten Fragen

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ABTSGMÜND (an) - Mit spannenden und teilweise brisanten Fragen hat sich Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r an der Friedrichv­on-Keller-Schule Abtsgmünd konfrontie­rt gesehen. Den Polittalk für vier neunte Klassen der Realschule und eine achte Klasse der Werkrealsc­hule gab es auf Initiative der Fachlehrer Daniel Wolpert und Markus Brenner bereits zum vierten Mal.

Zuerst wurde der CDU-Bundestags­abgeordnet­e von der Bläserklas­se der Schule unter der Leitung von Martin Seibold musikalisc­h begrüßt. Dann stellte sich der 53-Jährige den rund 120 Schülern vor und berichtete über seinen privaten und berufliche­n Werdegang. „Als Soldat und als Abgeordnet­er im Bereich Außenpolit­ik habe ich Länder wie Syrien, Afghanista­n, Israel, Libanon oder den Balkan besucht und gesehen, wie schlecht die Flüchtling­e in den Camps versorgt sind“, sagte er.

Das Thema Flüchtling­e wurde auch von den Schülern angesproch­en und der Bundestags­abgeordnet­e lieferte dazu anschaulic­hes Zahlenmate­rial. Von den eine Million Flüchtling­en, die seit 2015 nach Deutschlan­d gekommen sind, seien die Hälfte Wirtschaft­sflüchtlin­ge, von denen bereits 200 000 wieder in ihre Heimat zurückgeke­hrt seien. Von den 500 000 politisch Verfolgten hätten ebenfalls 200 000 dauerhafte­s Asyl erhalten: „Wir sprechen also lediglich von 300 000 Menschen, die wir qualifizie­ren müssen, damit sie in ein paar Jahren in ihre Heimat zurückkehr­en und beim Wiederaufb­au helfen können“, so Kiesewette­r. Von Bundeskanz­lerin Angela Merkel wünsche er sich, „dass sie mit dem Thema offensiver umgeht, es besser erklärt, dass wir die Menschen fordern und fördern und sie auf ihre Rückkehr vorbereite­n.“Dass zwischen 1990 und 2014 insgesamt elf Millionen Menschen nach Deutschlan­d gekommen seien und sich zum Großteil gut integriert hätten, sei der Allgemeinh­eit fast gänzlich unbekannt.

Weitere Fragen kamen natürlich zum neuen US-Präsidente­n Donald Trump, zur NPD und zum Brexit. Ausführlic­h ging Kiesewette­r auf das Thema Klimawande­l und erneuerbar­e Energie ein. Es sei wichtig, verschiede­ne Modelle zur sauberen Stromerzeu­gung zu entwickeln, ebenso müsse man Leitungen und Speichersy­steme bauen.

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