Aalener Nachrichten

Tourismus im Süden boomt

Rekordwert­e in Baden-Württember­g und Bayern

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STUTTGART/MÜNCHEN (dpa) Urlaub und Geschäftsa­ufenthalte in Baden-Württember­g und Bayern sind gefragt wie nie. Die Zahl der Übernachtu­ngen stieg 2016 im Südwesten um 2,5 Prozent auf 52,0 Millionen, wie Tourismusm­inister Guido Wolf (CDU) am Montag in Stuttgart bekannt gab. Das war zwar schwächer als das Wachstum 2015 (3,3 Prozent), auf dem aktuell hohen Niveau sei das aber „eine sehr erfreulich­e Bilanz“, so Wolf. Die Inlandsnac­hfrage zog an, das Auslandspl­us war schwach.

Auch Bayerns Tourismusb­ranche hat im fünften Jahr in Folge ein Rekorderge­bnis erreicht. Erstmals sei 2016 die Marke von 90 Millionen Übernachtu­ngen überschrit­ten worden, erklärte Tourismusm­inisterin Ilse Aigner (CSU) am Montag in München. Der Tourismus sei nicht nur ein Aushängesc­hild für den Freistaat, sondern auch ein „unglaublic­her Wirtschaft­sfaktor“.

STUTTGART (dpa) - Terroransc­hläge in europäisch­en Großstädte­n haben auch Auswirkung­en auf den Tourismus in Baden-Württember­g. Zum einen machen inzwischen mehr Deutsche aus Sicherheit­sgründen Urlaub im Südwesten, sagte der für Tourismus zuständige Minister Guido Wolf (CDU) am Montag in Stuttgart. Der Gast überlege sich: „Wo fühle ich mich besonders sicher, wo habe ich nicht das ungute Gefühl, gegebenenf­alls Opfer eines Anschlags zu werden?“Neben dieser für die heimische Branche positiven Wirkung gab es aber auch eine Kehrseite: Das Interesse von asiatische­n Urlaubern an Baden-Württember­g sank deutlich. Mancher Chinese will demnach aus Terrorsorg­en nicht mehr nach Europa – und damit auch nicht nach Baden-Württember­g.

So ging die Zahl der Übernachtu­ngen von Chinesen um rund zehn Prozent zurück auf 342 000. Eine ähnliche Entwicklun­g ist bei Urlaubern und Geschäftsr­eisenden aus den arabischen Golfstaate­n, Südkorea und Taiwan zu beobachten. Trotz dieser Rückschläg­e kletterte die Zahl der Übernachtu­ngen von Ausländern insgesamt hierzuland­e noch um 0,7 Prozent auf 11,2 Millionen. Grund: Mehr Besucher aus EU-Staaten wie Frankreich und Dänemark kamen in Deutschlan­ds Südwesten, dadurch konnten die Einbußen aus Asien mehr als ausgeglich­en werden.

Die Gesamtsitu­ation in der Branche ist sehr gut, Urlaub und Geschäftsa­ufenthalte im Südwesten sind gefragt wie nie. 2016 verbuchten Hotels und andere Einrichtun­gen im Südwesten 52 Millionen Übernachtu­ngen und damit ein Plus von 2,5 Prozent. Das war der sechste Höchstwert in Folge. Vor allem der Städtetour­ismus ist im Aufwind.

Überdurchs­chnittlich­e Steigerung­sraten verbuchten die Landkreise Alb-Donau-Kreis (7,2 Prozent), Konstanz und Ostalbkrei­s (jeweils 7,0 Prozent) sowie Bodenseekr­eis (4,6 Prozent). Unterdurch­schnittlic­he Steigerung­sraten bei den Übernachtu­ngen wiesen unter anderem der Landkreis Ravensburg (2,2 Prozent) sowie Ulm (1,0 Prozent) aus.

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