Aalener Nachrichten

Der Wald bleibt stehen – vorerst

Windpark Rosenberg Süd: EnBW verschiebt nach Protesten den Start der geplanten Rodungsarb­eiten

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ELLWANGEN/ROSENBERG (an) - Die Proteste gegen den geplanten Bau des Windparks Rosenberg Süd zeigen Wirkung. 16 000 Quadratmet­er Bäume sollen hier für zwei Großwindrä­der weichen. Die Baumfällar­beiten wurden nun aber erst einmal ausgesetzt.

ELLWANGEN/ROSENBERG (rim) Die Proteste gegen den geplanten Bau des Windparks Rosenberg Süd zeigen Wirkung. Der Projektier­er, die EnBW Windkraft Projekte GmbH, wollte eigentlich am Montag mit den umfangreic­hen Rodungsarb­eiten im Wald zwischen Hinterbran­d, Altmannsro­t und Engelhards­weiler starten. 16 000 Quadratmet­er Bäume sollen hier für zwei Großwindrä­der mit einer Gesamthöhe von 230 Meter weichen. Doch die Baumfällar­beiten wurden vom Konzern jetzt erst einmal ausgesetzt. Man wolle aus der Angelegenh­eit zunächst „die Schärfe“nehmen, erklärte ein Unternehme­nssprecher auf Nachfrage unserer Zeitung.

Der Widerstand gegen den Windpark Rosenberg-Süd ist groß. Der Gemeindera­t Rosenberg lehnte ihn einstimmig ab; Bürger reichten im Dezember eine Petition im Landtag ein und die neu formierte Bürgerinit­iative „Windkraft mit Vernunft – Rosenberg-Süd“ist gerade mit Hilfe von zahlreiche­n Spendern dabei, eine Klage gegen das Bauvorhabe­n einzureich­en. Am vergangene­n Samstag unterhielt­en die Gegner dann auch noch Unterstütz­ung durch die beiden CDU-Abgeordnet­en Winfried Mack (MdL) und Roderich Kiesewette­r (MdB). Sie baten die EnBW Windkraft Projekte GmbH in einem Schreiben, die Rodung des Waldes auszusetze­n (wir berichtete­n).

Aufschub ist kein genereller Verzicht

Am Montag nun hat das Unternehme­n reagiert und Abstand von den Baumfällar­beiten genommen. Wie lange der Konzern an dieser Entscheidu­ng festhalten wird, ist allerdings vollkommen offen. „Wir verzichten heute auf einen Start der Rodungsarb­eiten“, betonte Jörg Busse EnBW-Pressespre­cher gegenüber unserer Zeitung. Das sei aber keineswegs ein „genereller Verzicht“. Busse macht keinen Hehl daraus, dass sein Unternehme­n bei diesem Vorhaben mächtig unter Zeitdruck steht. Die Baumfällar­beiten müssten aus naturschut­zrechtlich­en Gründen bis Ende Februar abgeschlos­sen sein.

Zu einer möglichen Klage der Bürgerinit­iative gegen den Windpark hält man sich beim EnBW-Konzern bedeckt. Busse belässt es bei einem Verweis auf das umfangreic­he Genehmigun­gsverfahre­n. Die EnBW Windkraft Projekte GmbH habe in diesem Verfahren „jegliche rechtliche Grundlagen“erfüllt und am Ende eine Genehmigun­g für den Bau der Anlagen erhalten. „Das sind die objektiven Fakten und an die halten wir uns“sagt Busse und ergänzt, dass das Unternehme­n an dem Standort die Genehmigun­g für drei Windräder habe; es wolle – auch wegen des Widerstand­s der Anwohner – vorerst aber nur zwei realisiere­n.

Bei der Bürgerinit­iative zeigte man am Montag nur verhaltene Freude über die Aussetzung der Rodungsarb­eiten. „Wenn sie heute nicht roden, fangen sie eventuell übermorgen damit an“, erklärte Karin Hoffmann, eine der Sprecherin­nen. Für sie sei die Aussetzung der Rodungsarb­eiten nicht mehr als ein kleiner Teilerfolg: „Wir haben noch lange nicht gewonnen.“

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FOTO: AFI Dass noch nicht mit größeren Baumfällun­gen für die Windenergi­eanlage Rosenberg-Süd begonnen wurde, bezeichnet Karen Hoffmann von der Bürgerinit­iative „Windkraft mit Vernunft – Rosenberg-Süd“als „Ruhe vor dem Sturm“. Sie hat mit ihrem Sohn Eduard den...

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