Warum gab es ein vereinfachtes Verfahren?
Zur Genehmigung des Windparks Rosenberg-Süd mit den höchsten je auf dem Festland geplanten Riesenwindrädern mit 230 Meter Höhe und einer doppelt so großen überstrichenen Rotorfläche (13 478 Quadratmeter) wie die Leinenfirster Nachbarwindräder (Rotorfläche 6648 Quadratmeter) bei unveränderten Abstandsregelungen zur Wohnbebauung muss ich die Genehmigungsbehörde schon fragen, warum sie dies im sogenannten vereinfachten Verfahren, also ohne Beteiligung der Öffentlichkeit, durchgezogen hat?
Zur Erinnerung: Die EnBW/ODR hat im Januar 2015 den Pachtvertrag mit ForstBW über die drei Flächen geschlossen, konnte dann munter im Geheimen planen und ist mit dieser Planung im September 2016 erstmals bei einer Ortschaftsratssitzung in Schrezheim an die Öffentlichkeit getreten.
Der Gemeinderat Rosenberg – er ist die gewählte Vertretung seiner Bürger – hat ein deutliches Zeichen gesetzt, als er dazu keine Zustimmung geben konnte. Die Schrezheimer Ortschaftsräte und die Ellwanger Gemeinderäte wurden aufgrund einer anderen Kommunalsatzung gleich gar nicht gefragt. Hier genügte die Unterschrift des (grünen) Baubürgermeisters, um den Einwohnern von Altmannsrot, der Bahnmühle, von Griesweiler, Kobeles- und Lindenhof usw. die Riesenwindräder vor die Nase zu planen. Der Nabu hat mit einer relativ dürftigen Stellungnahme von rund drei Seiten den Windpark durchgewinkt, obwohl er wusste, dass genau auf dieser Fläche sich ein internationaler, ein nationaler und ein überregionaler Wildweg kreuzen.
Übrigens: Wegen dieses übernationalen Wildweges wurde Ende 2011 die drei Millionen teure Grünbrücke über die A 7 zwischen Aalen und Heidenheim gebaut. Alles keine Belange der Öffentlichkeit?
Mutig finde ich den Brief der beiden Abgeordneten Kiesewetter und Mack an die EnBW – nachzulesen auf der Homepage der Bürgerinitative. Landrat Pavel, der auch in meinem Beisein am 15. Dezember eine Kopie der am 13. Dezember eingereichten Petition erhalten hat, hätte doch längst als stellvertretender ODRAufsichtsratsvorsitzender seinen Einfluss auf die EnBW/ODR geltend machen können.
Jetzt sieht er den Klageweg kommen. Mit dem Geld von lauter Normalverdienern und Rentnern, die letzte Woche in Eggenrot sofort 50, 100 und 200 Euro dafür ausgegeben haben, weil Rechtsanwälte erst mal Geld kosten, das Normalbürger in der Regel nicht so üppig haben. Hermann Sorg, Rosenberg