VfR zeigt Reaktion
Aalener Drittligist setzt sich beim Topteam Chemnitzer FC mit 1:0 durch.
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AALEN - Der VfR Aalen hat die Charakterprobe im Spiel eins nach dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren mit Bravour überstanden. Wenige Tage nach der Hiobsbotschaft gewann die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann beim Aufstiegsanwärter Chemnitzer FC 1:0 (1:0). VfRMittelfeldspieler Rico Preißinger (11. Minute) entschied die Partie vom 23. Spieltag vor 6082 Zuschauern zugunsten der Gäste. Der CFC verlor nicht nur das Spiel, sondern auch Abwehrspieler Dennis Grote mit einer Roten Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung (47.).
„Das war so ein fast schon typisches Drittligaspiel, in dem die Mannschaft gewinnt, die das erste Tor erzielt“, resümierte TrainerRoutinier Vollmann zufrieden. „Beide Teams haben ordentliche Leistungen gezeigt. Wir wussten, dass Chemnitz hoch verteidigt. Unsere Taktik, das Mittelfeld schnell zu überspielen und immer wieder in die Schnittstellen zu stoßen, ist voll aufgegangen.“
Keine Spur von Verunsicherung
Von Beginn an war den Aalenern eine mögliche Verunsicherung wegen der Ereignisse unter der Woche nicht anzumerken - im Gegenteil! Der VfR legte los wie die Feuerwehr und schnürte Chemnitz in der eigenen Hälfte ein. Der knallharte Schuss von Preißinger von der linken Strafraumkante ins lange Eck zur Führung brachte die Belohnung für das couragierte Auftreten. Die von Sven Köhler trainierten Gastgeber fanden nur langsam ins Spiel. Gefährlich wurde es vor dem Aalener Tor aber zunächst nicht. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel schwächten sich die Sachsen selbst. Dennis Grote lief an Schiedsrichter Timo Gerach (Landau) vorbei, rief ihm dabei etwas zu. Keine drei Sekunden später zückte der Unparteiische den roten Karton. Der CFC stellte danach von Viererauf Dreierkette um und versuchte so, noch zum Ausgleich zu kommen. Einmal landete der Ball tatsächlich hinter VfR-Schlussmann Daniel Bernhardt zum Tor. Weil aber Daniel Frahn zuvor die Hand am Ball hatte, blieb dem Treffer die Anerkennung versagt.
In der Schlussphase hätte sich Aalen das große Zittern um drei ganz wichtige Punkte ersparen können, wenn eine der großen Möglichkeiten zum 2:0 genutzt worden wäre. Allein (2,5) (2) (2) (1,5) Matthias Morys vergab zwei gute Gelegenheiten und damit die „Sahnekirsche“auf eine hervorragende Leistung. Erst der Schlusspfiff erlöste den VfR endgültig. Der Jubel im Aalener Lager war riesig. Vollmann: „Chemnitz hatte zwar insgesamt mehr Ballbesitz. Hochkarätige Chancen des CFC waren aber Mangelware. Kompliment für unsere Abwehrleistung.“
In der Tabelle sind die Aufstiegsplätze für Aalen aktuell nur einen Steinwurf entfernt. Bis zur Abstiegszone sind es dagegen scheinbar komfortable neun Zähler. Doch eben diese neun Punkte schweben nun wie ein Damoklesschwert über dem VfR. Durch den Antrag auf ein Insolvenzverfahren (3) (3) (1,5) (2,5) droht durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein Abzug von eben diesen neun Zählern. „Wir haben Hoffnung, dass der DFB die Situation genau bewertet und uns möglicherweise nicht ganz so hart bestraft. Dann würden wir mit zwei blauen Augen davonkommen“, so Vollmann.
Auch wenn die finanzielle Situation des Vereins schwer auszublenden ist, will Vollmann mit seiner Mannschaft weitermachen wie bisher. „Wir müssen jetzt nicht noch extra unseren Zusammenhalt beschwören, denn das machen wir schon während der gesamten Saison. Mit 34 Zählern hätten wir allerdings sicher 75 Prozent des Weges zum Klassenverbleib hinter uns. Demnächst kann eine neue Situation auf uns zukommen. Eines steht jedoch fest: Wir geben weiterhin alles für den VfR. Aufgeben kommt nicht infrage.“Nächster Gegner ist am Samstag (ab 14 Uhr) Aufsteiger SSV Jahn Regensburg mit Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich an der Seitenlinie. Das Hinspiel gewann der VfR 2:0.
Kunz - Bittroff, Dabanli, Conrad, Grote - Danneberg (59. Türpitz), Reinhardt (52. Hansch) - Mast, Fink, Jopek Frahn. Sven Köhler. Bernhardt - Traut, Müller, Geyer, Menig - Welzmüller, Preißinger - Ojala, Deichmann (67. Vasiliadis/ 90. Stanese), Morys ( Wegkamp (90.+1 Paetow). Peter Vollmann. 0:1 Preißinger (11.). Gerach. 6082. Grote (47./Schiedsrichterbeleidigung).