Weder Fisch noch Fleisch
Umweltministerium will Gäste vegetarisch verköstigen
BERLIN - Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hat den umstrittenen Veggie-Erlass des Bundesumweltministeriums scharf kritisiert. Bei Veranstaltungen des Hauses wie Konferenzen und Hintergrundgesprächen soll nach Anweisung von Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth weder Fisch noch Fleisch und stattdessen vegetarische Biokost angeboten werden. „Bevormundung und Ideologie statt Vielfalt und Wahlfreiheit, das blüht uns mit Rot-Rot-Grün“, erklärte Landwirtschaftsminister Schmidt am Sonntag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Mit dem Veggie-Day durch die Hintertür geht es los, wo soll das noch hinführen.”
Das Umweltministerium verteidigte seine Linie. „Die Ministerin verbietet niemandem, Fleisch oder Fisch zu essen, auch ihren Gästen nicht. Aber als Gastgeberin bei Veranstaltungen ihres Hauses entscheidet sie selbstverständlich, was auf den Tisch kommt – so wie jeder Gastgeber das tut”, so ein Ministeriumssprecher. „Niemand wird bevormundet, wenn er als Gast mit Speisen bewirtet wird, die der Gastgeber für ihn ausgewählt hat – egal, ob mit Fleisch oder ohne.“Umweltministerin Hendricks erklärte im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, sie sei keine Vegetarierin. In der Kantine ihres Ministeriums gebe es auch weiterhin Fleisch. „Mein Staatssekretär hat allerdings veranlasst, dass bei Einladungen, wo Catering dazukommt, gewöhnlich auf Fleisch verzichtet werden soll“, so die SPD-Politikerin weiter. Die Besucher ihres Hauses würden in der Mehrzahl gerne kein Fleisch essen.