OECD-Studie: Frauen in Deutschland tragen wenig zum Haushaltseinkommen bei
BERLIN (AFP) - Frauen in Deutschland tragen nach einer OECDStudie im europäischen Vergleich am wenigsten zum Haushaltseinkommen bei. Mütter fühlten sich durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, berichtete der „Spiegel“aus der Studie, die am Montag vorgestellt werden soll. Über die Hälfte der erwerbstätigen Mütter arbeitet demnach in Teilzeit. Der DGB forderte Arbeitgeber und „Teile der Union“zum Handeln auf.
Von den erwerbstätigen Frauen insgesamt sind in Deutschland der Studie zufolge 38 Prozent teilzeitbeschäftigt und damit mehr als in den anderen Ländern. Zwar investiere der deutsche Staat deutlich mehr als früher in frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung. Trotzdem bleibe Deutschland in Europa Schlusslicht beim Beitrag von Frauen zum Haushaltsein- kommen, ergab die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Der durchschnittliche Anteil am Familieneinkommen bei Paaren mit Kindern beträgt in Deutschland demnach 22 Prozent, in Dänemark beispielsweise 42 Prozent. Kritisch vermerkt die Studie auch, dass Frauen im Jahr 2013 bei einer Vollzeitbeschäftigung 13 Prozent weniger verdienten als Männer. Ein weiteres Ergebnis: In den alten Bundesländern ist der Großteil der Bevölkerung der Auffassung, dass Mütter – wenn überhaupt – nur in Teilzeit arbeiten sollten.
Als Fortschritt sieht die OECD dem Bericht zufolge unter anderem, dass sich viele Bundesbürger dafür aussprechen, dass sowohl Väter als auch Mütter bezahlte Elternzeit nehmen sollen. Hier zeige sich die deutsche Bevölkerung nach Schweden als eine der egalitärsten.